2008 nahezu ausgebucht Die Auftragsbücher für 2008 sind fast voll – nun feilt das Solar-Fabrik-Management an der Marge.
So etwas hören Anleger immer gerne: Erst vor Kurzem meldete der Photovoltaik-Spezialist Solar-Fabrik, dass seine Modulproduktion für das Geschäftsjahr 2008 fast komplett ausverkauft sei. Mit rund 60 Megawatt ist der Sprung zu den insgesamt erwarteten 70 Megawatt nun nicht mehr weit. „Im Segment Module spüren wir einen eindeutigen Aufwärtstrend“, so Vorstandsvorsitzender Christoph Paradeis gegenüber dem AKTIONÄR.
Ran an die Marge Diese Entwicklung sollte sich auch in der Profitabilität der Freiburger Firma bemerkbar machen. Denn „die kritische Größe von 30 Megawatt“ wird somit deutlich überschritten und führt den Teilbereich 2008 in die Gewinnzone. Analysten erwarten deshalb für den Konzern, dass sich die EBIT-Marge von erwarteten fünf Prozent im Geschäftsjahr 2007 auf mehr als sieben Prozent im Jahr 2008 verbessern dürfte. Dazu sollten auch die anderen Segmente des Solarunternehmens beitragen. Beispielsweise die Waferaufbereitung, wo aus Altmaterial der Halbleiterindustrie Zellen mit einem vergleichsweise hohen Wirkungsgrad von bis zu 17 Prozent hergestellt werden. Dass die selbst entwickelten Anlagen so effizient arbeiten, hatten selbst Fachleute nicht für möglich gehalten. Daneben bringt die Technologie wichtige Kostenvorteile.
"Schwung geholt" In den vergangenen Jahren hat sich die Solar-Fabrik durch drei größere Akquisitionen vom reinen Modulhersteller zum vollintegrierten, internationalen Solarkonzern entwickelt. „Wir haben Schwung geholt, um nun richtig Fahrt aufzunehmen“, so Paradeis. Erst vor wenigen Wochen erhöhte der Chef das Umsatzziel für 2007 von 130 auf 140 Millionen Euro, 2008 sollen es mindestens 200 werden. Das entspricht in etwa dem aktuellen Börsenwert.
Fazit Mit einem 2008er-KGV von 14 zählt Solar-Fabrik zu den günstigsten Solarwerten an der Börse. Auch das KUV von 0,95 ist im Peergroup-Vergleich mehr als attraktiv. Diese Unterbewertung gepaart mit dem starken operativen Wachstum rechtfertigt Kurse oberhalb der 20-Euro-Marke.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 03/2008 |