ich will jetzt nicht sagen, dass Kepler ein Treibanker ist, aber sie haben bei den Unternehmen, bei denen sie kein seconhandresearch machen sondern direkten Zugriff haben, häufig niedrige oder das niedrigste Targets (dafür ist ihr Update-Monitoring aber auch sehr engmaschig). Das kann daran liegen, dass sie branchenspezifisch restriktivere Einstellung in den Faktoren für ihre Analysten vorgeben oder grundsätzlich eher Sicherheitsbezogen rangehen. Ein solches Gefüge, das einer eben mehr Kredit gibt und der andere eben Hosenträger und Gürtel trägt, findet man bei Kreditoren ebenso. Solche Bewertungsunterschiede ziehen sich über Hypotheken, KK-Linien, dem Investitionskredit bis zu Aktienbewertung durch und sind nichts ungewöhnliches. Es ist auch ganz normal dass die Ratingfirmen unterschiedliche Einstellung zu Branchen haben. Das ist alles nicht ungewöhnlich. Es ist eher so, dass sich Kontrahierungen ergäben wenn man nicht wohlwollend bewertet, der Auftraggeber droht, die Agentur zu wechseln. So wie wir es im Vorfeld zum Zusammenbruch des amerikanischen Anleihenmarktes gesehen haben. Aber das wäre erstens genau in die andere Richtung und zweitens betraf dies aufgrund des Spannungsverhältnis alle wie S&P, Moodys JPM, MS. Dass im Falle von Varta Hedger Analysten bezahlen oder erpressen würden, ist schon ziemlicher starker tobak.
Es ist gut, wenns einen Mahner gibt, aber mehr würde ich Kepler nicht beimessen. Es ist auch immer gut, wenn man Aktien und deren Kennzahlen selber bewerten kann, anstelle die Meinung dritter zu übernehmen. Dazu empfehlen sich unabhängige Ratingagenturen so wie Morningstar. Früher musste man dafür ordentlich in die Tasche, bzw. gab es nur Firmenaccounts, heute findet man deren Datenbank schon Tradingsoftwares. |