Ich geben Dir so ziemlich in allen Punkten Recht, ich sehe nur ein paar Dinge aus einem anderen Blickwinkel.
Wenn die Uni durch ein ARP plötzlich an der 30%-Schwelle kratzt, hat sie die Option ein Angebot zu machen oder zu verkaufen.
Im aktuellen Kursanstieg wäre der geforderte Mindestpreis (Durchschnittskurs der letzten 3 Monate) eines Pflichtangebotes also unter dem derzeitigen Kurs. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Angebot viele annehmen, wäre damit wohl gering. Dennoch hätte die Uni ihre Pflicht erfüllt und könnte anschließend (auch wenn das Angebot nicht erfolgreich ist) ihre Anteile über 30 % behalten und ggfls. sogar "unter dem Radar" aufstocken. Eine Option wäre das. Allerdings glaube ich nicht, dass Orcel das Risiko eingeht, dass das Angebot doch angenommen wird und er dann zum (für ihn zu hohen) Kurs und "kurzfristig" übernehmen muss ...
Ich denke eher, dass er Teile (mit Gewinn) verkaufen wird. Der Kurs wird dadurch zwar sinken, aber gerade wenn die Coba dabei ein ARP fährt, wäre das doch nicht schlecht. Niedrigerer Kurs, mehr Anteile vom markt, bessere Verteilung des Gewinns hinsichtlich Gewinn/Aktie und Dividende in den Folgejahren.
Das ist dann aber nur eine langfristige Betrachtung - für uns Kleinanleger wäre ein Rückgang um 10-20 % natürlich sehr schmerzlich. Insbesondere wenn man das Geld nicht nochmal 5 Jahre festliegen haben möchte.
Ich persönlich bin wahrscheinlich genau einer derjenigen, die selbst bei 32 noch an Bord sind und damit - wie Du völlig richtig sagst - Gefahr läuft richtig auf die Nase zu bekommen. Das hat aber weniger mit Gier oder Sorglosigkeit zu tun, sondern eher damit, dass auch ich schon sehr lange dabei bin und aufgrund des EK's nun auch ein paar steuerliche Überlegungen mit reinspielen (auch nur potenziell zu zahlende Abgeltungssteuern zahlen Dividende, wenn man noch nicht verkauft hat ;-)).
Viel Erfolg allen! |