NEU DELHI (Dow Jones)--Leicht eingetrübte Produktionsaussichten machen es unwahrscheinlich, dass Indien weitere Zuckerexporte über die bereits genehmigten 500.000 t hinaus gestatten wird. Der weltweit zweitgrößte Zuckerproduzent wird im laufenden Wirtschaftsjahr (Start: 1. Oktober 2010) womöglich nur 24,2 Mio t Zucker erzeugen. Dies sagte ein Industrievertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Montag zu Dow Jones Newswires. Die Branchenvereinigung Indian Sugar Mills Association (ISMA) hatte die Produktion im Februar noch auf 25 Mio t geschätzt. Zwar würde auch die nun kleiner eingeschätzte Erzeugung den inländischen Bedarf von rund 22 Mio bis 23 Mio t jährlich decken, der Spielraum für Exporte bliebe jedoch begrenzt.
Die Abwärtskorrektur bei der diesjährigen Zuckerproduktion geht auf geringere Ernteerwartungen in den beiden größten Anbauregionen Maharashtra und Uttar Pradesh zurück. Dort hatten saisonal unübliche Regenfälle Ende 2010 die Zuckerrohrernte reduziert. In Maharashtra soll die Zuckererzeugung 2010/11 nun 9,1 Mio t statt der zuvor von der ISMA geschätzten 9,4 Mio t erreichen. Auch nach der Korrektur würde die Zuckerproduktion damit noch ein Allzeithoch erreichen. Im zweitgrößten Produzentenstaat Uttar Pradesh sollen nach neuesten Einschätzungen mit 5,9 Mio t nun 0,5 Mio t weniger Zucker raffiniert werden. "Die Aussichten auf weitere Zuckerexporte sind düster, da die Produktionsschätzungen für die beiden wichtigsten Anbauregionen heruntergesetzt wurden", sagte ein Vertreter aus dem Ernährungsministerium. |