LONDON (Dow Jones)--Der weltweite Zuckermarkt soll im Wirtschaftsjahr 2010/11 einen Überschuss von 1,3 Mio t aufweisen. (Foto: Südzucker) Damit würde der Überschuss aufgrund einer im Verhältnis zur Nachfrage stärkeren Abwärtskorrektur bei der Zuckerproduktion leicht unter der letzten Prognose im November von 1,7 Mio t für 2010/11 liegen, wie das Analystenhaus F.O. Licht in seinem jüngsten Ausblick bekannt gab.
"Während die jüngsten Zahlen nach zwei Jahren des Defizits eine Rückkehr zu einem Überschuss darstellen, ist es erwähnenswert, dass dieser Überschuss recht klein ist und bei weitem nicht ausreicht, um die erschöpften Inventare wieder aufzufüllen oder ein Polster für künftige Verknappungen zu bilden", hieß es bei den Analysten weiter. Die globale Zuckerproduktion wird für das Wirtschaftsjahr 2010/11 nun gegenüber dem Vorjahr um 5,2% höher auf 166,9 Mio t geschätzt und damit um 1,8 Mio t niedriger als in der vorangegangenen Prognose. Gründe sind eine geringer erwartete Erzeugung in Asien und Australien. "Der kräftigste Rückgang war in Indien, China und Australien und der größte Zuwachs in Thailand zu verzeichnen", teilte F.O. Licht weiter mit.
Beim weltweiten Zuckerkonsum rechnen die Analysten für 2010/mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr (161,6 Mio t) auf 164,1 Mio t bzw. mit 1,5 Mio t weniger als in der November-Schätzung. Die weltweiten Zuckerlagerbestände werden den weiteren Angaben zufolge 2010/11 auf 57,8 Mio t steigen (Vorjahr: 56,5 Mio t). Das stock-to-use-Verhältnis wird aber weitgehend stabil zum Vorjahr gesehen.
"Das niedrige Niveau der Zuckerbestände hat die Nervosität bei einigen Marktteilnehmern erhöht und könnte im Verlauf noch zu heftigen Preisausschlägen führen. Die Aussichten für 2011/12 sprechen aber grundsätzlich für eine steigende Versorgungslage, sodass wir die Phase der höchsten Anspannung am Markt wahrscheinlich hinter uns gelassen haben und der Zuckermarkt seine Hochs gesehen hat", lautete der weitere Ausblick bei F.O. Licht. |