Habe bis jetzt "geschlafen" und bin gerade "aufgewacht". Da hat sich ja ganz schön was getan in den letzten 10 Tagen! Nun ja was soll man sagen, dass das ganze für uns Aktionäre nicht so ganz ohne Blessuren ausgeht ist schade. Na ja Kapitalerhöhung ist allemal besser als die in den USA gängige Praxis der "toxic fundings". Hier wird man wenigstens gefragt ob man will oder nicht. Ich sehe das ganze so wie Anti Lemming, der mich mit seinen Argumenten viel mehr überzeugt als das ganze Gerede von wegen Nominale gleich Aktienkurs.
Auch wenn der letzte Fall, in dem ich eine solche Kapitalerhöhung erlebt habe schon einige Jahre zurückliegt und ich den Ablauf auch noch nicht so ganz verstehe, ist für mich doch die allgemeine Logik bei einer solchen Sache der beste Ratgeber:
1. Alle schlechten Nachrichten sind auf dem Tisch! (und damit wieder Blumen für Anti Lemming)
2. Die heutigen Umsäte waren mit rund 128 Millionen heute so hoch, dass man durchaus von einem Ausverkauf sprechen kann. Wie uns das "Schulbuch" schon lehrt: Fallende Kurse, bei überdurchschnittlichem Volumen deuten auf eine Trendumkehr. Morgen sehen wir sicher die Trendwende und nicht die von einigen Zittrigen prognostizierten 0.35 EURO.
3. Zum letzten mal Blumen für Ani Lemming, den wie er schon ganz richtig bemerkte, ist die Firma nach der Kapitalerhöhung schuldenfrei. Mir ist ein Unternehmen mit 17 Milliarden Umsatz und 0 Schulden und einer Marktkapitalisierung nach der Erhöhung von rund 3 Milliarden lieber als eines, mit 1.2 Milliarden Marktkapitalisierung kurz bevor die Banken den Geldhahn zudrehen.
4. Die Arbeiter und Angestellten halten laut Webseite von Alstom 1,5 % am Gesamtwert des Unternehmens. In Frankreich bescheißt man vielleicht den Steuerzahler, vielleicht ärgert man die Aktionäre aber man legt sich nicht mit den Arbeitern an! Soviel zu den Spekulationen von Nominale und Aktienkurs.
Zuletzt noch an die Ausgestiegenen: Pech gehabt, die Börse und wir Spekulanten leben von eurer Angst, damit machen wir unseren Schnitt, „und wer nicht warten kann oder will der lässt es halt bleiben!“
Glück auf! Abenteurer
dpa-afx HINTERGRUND: Mit dem Staat und ohne Siemens - Alstom-Rettung im Wahlkampf Mittwoch 26. Mai 2004, 13:52 Uhr Paris (dpa-AFX) - Der Staat verriegelt als Aktionär das Kapital, Siemens (Xetra: 723610.DE - Nachrichten - Forum) bleibt erst einmal draußen vor und die Banken finanzieren den Rest: Alstom (Paris: FR0000120198 - Nachrichten) bekommt mit seinem Rettungsplan alle Wünsche erfüllt. Ein Einspruch der Banken, der EU-Kommission oder der Aktionäre in letzter Minute erscheint unwahrscheinlich. Das hoch politisierte Thema ist zu heikel und zu wichtig für Frankreich. Brüssel hatte schon am Dienstag sein grundsätzliches Einverständnis signalisiert. Die Gläubigerbanken sind überwiegend französische Institute, die nach Einschätzung der Pariser Finanzpresse kaum "nein" sagen können. Und die Aktionäre können sich freuen, dass ihr Unternehmen weiter mit Kapitalspritzen von außen auf den Beinen gehalten wird. Bluten müssen vor allem die französischen Steuerzahler, die zwangsläufig von Sanierungsschnitten betroffene Belegschaft - und Konkurrenten wie Siemens, denen Alstom dank der Finanzhilfen und Bankgarantien weiter weltweit Aufträge abjagen kann. Alstom ist ein zentrales Wahlkampfthema in Frankeich, und die Europawahlen werden als entscheidend für die Regierung angesehen. Gibt es erneut eine Schlappe wie bei den Regionalwahlen im März, dann sind die Tage von Premierminister Jean-Pierre Raffarin gezählt. In dieser Situation kämpft die Regierung mit größtem Einsatz um ihr "Industriejuwel". Alstom-Chef Patrick Kron trat am Mittwoch auf, als diktiere er die Bedingungen der Konzernsanierung. "Wir haben eine Aufspaltung abgelehnt, solange wir schwach sind", sagte er. "Ich sehe nicht ein, warum wir das akzeptieren sollten, wenn wir uns verstärkt haben." Bei den zugesagten Partnerschaften werde Alstom nicht in der Minderheit sein. Die Gruppe sei schließlich "keine Finanzholding", befand Kron. Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy organisiert nach dem Sieg in Brüssel Gespräche mit den Banken - und Besuche bei den Alstom-Werken La Rochelle und Belfort. Industriepolitik sei "eine Sache des Willens", sagte Sarkozy am Mittwoch. Alstom könne nun vier Jahre lang "seine Bilanz sanieren, Marktanteile gewinnen und am Ende Industrieabkommen schließen". Auch Raffarin freute sich über "die schönen Verhandlungen" mit Brüssel. "Wir haben entschlossen gekämpft", sagte er im Rundfunk. Die von der EU zugestandene Frist von vier Jahren für Partnerschaften "gibt uns die Zeit, aus Alstom einen europäischen Champion zu machen"./hn/DP/mur - Von Hans-Hermann Nikolei, dpa -
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