Die Betrachtung geht wiedermal vom Fiatgeldsystem aus. Man versucht den Bitcoin mit etwas zu vergleichen, dessen Vergleich jedoch hinkt.
Steigt der Bitcoinkurs, so wird mitnichten eine Deflationsspirale ausgelöst, sondern steigt lediglich die Menge der qualitativ nutzbaren Menge an Bitcoins.
Nehmen wir mal an, Anfang 2011 kostete ein Bitcoin jeweils 1 USD, somit konnte sich eine Person mit diesem Bitcoin ein Eis kaufen.
Heute liegt der Kurs grob übern Daumen gepeilt bei 1000$, somit können sich 1000 Personen von einem Bitcoin ein Eis kaufen.
Es mag durchaus sein, dass Bitcoins angesichts der zunehmenden Verbreitung tendenziell eher gehortet werden. Doch darin sehe ich überhaupt kein Problem, im Gegenteil, eine Deflationsspirale würde sogar dazu führen, dass der Konsum auf ein Mindestmaß reduziert wird und Menschen nur die nötigsten Dinge kaufen, so wie es ja eigentlich auch sein sollte. Man darf wiegesagt nicht den Fehler machen und die Probleme einer Deflation im Geldsystem auf das Bitcoinsystem übertragen, da das Bitcoinsystem im Gegensatz zum Geldsystem nicht auf Wachstum angewiesen ist, hier keinerlei Kreditverpflichtungen oder Zinslasten drohen und zu der bekanntlichen Kreditklemme führen. Das Bitcoinsystem ist im Gegensatz zum Geldsystem eben auch ohne Wachstum überlebensfähig und stellt auch daher eine Innovation des bestehenden Geldsystems dar und wird es langfristig auch ablösen. Natürlich möchte ich an dieser Stelle auch die Altcoins erwähnen, die gehören selbstverständlich dazu und werden auch ihren Platz zurecht finden und für einen Wettbewerb sorgen.
Und bezüglich der Wertbemessung, auch hier ist das Gedankengut zu sehr mit dem Geldsystem oder vorhandenen Systemen verankert. In der Realität aber würde sich auch hier ein Preis finden, nämlich ganz simpel durch Angebot und Nachfrage, wie es in einer Marktwirtschaft so üblich ist.
Wenn z.B. die Masse der Menschen im Monat 1 Bitcoin zur Verfügung hätte, so würde sie garantiert für Lebensmittel nicht mehr als 0,3 Bitcoin ausgeben.
Je mehr Bitcoin die Großen horten würden, desto weniger hätte die Masse Bitcoins zur Verfügung, so dass die Masse eben weniger kaufen würde. Dies würde so weit führen, dass die Masse früher oder später Bitcoins gegen manch andere Altcoins tauscht und den Bitcoin nicht mehr akzeptiert und neue Coins den Markt erobern.
D.h. den Eliten bliebe nichts weiter übrig, als für einen funktionierenden Umlauf zu sorgen, andernfalls würden sie größte Teile ihrer Vermögen binnen kürzester Zeit verlieren. Und Zak, da geht es nicht mehr darum, ob sie vernünftig sind oder nicht, denn man darf es wiedermal nicht mit dem Geldsystem vergleichen, denn es gibt beim Bitcoin keinerlei Geldmonopol mehr und die Anwender können sehr viel einfacher und schneller zu Alternativen wechseln. Im Grunde sind diese Extreme des heutigen Geldsystems nur aufrecht zu erhalten, weil
1. es für den Anwender kaum wählbare funktionale Alternativen gibt (Geldmonopol) 2. jene Eliten an den Schaltstellen sitzen und die Regeln des Systems beliebig außer Kraft setzen können.
Beide Punkte sind im Bitcoinsystem nicht mehr möglich, der Anwender kann sehr leicht und einfach wechseln und die Regeln des Systems (z.B. die Menge der Coins, die Verteilung der Coins) können nicht mehr außer Kraft gesetzt werden. |