Die meisten Institutionellen, aber auch Privaten verleihen ihre Aktien, da dies teilweise hohe Verleihgebühren abwirft. Prinzipiell gilt die Regel, je höher die Leerverkaufsquote desto höher die Gebühren.
Ist man langfristig investiert, wäre man dumm diese Extraeinnahmen nicht mitzunehmen. Hat man hingegen eine grosse Position und will kurzfristig einen Short-Squeeze verursachen, kann man plötzlich die verliehenen Aktien zurückfordern.
Die Quintessenz des von Kubaner geteilten Artikels teile. Leerverkäufer sind rationale Investoren, die ja nicht ohne Grund eine Aktie shorten. Niemand sucht sich ein top gesundes Unternehmen aus, um dann die Aktie in einer Kamikaze-Aktion zu shorten und potentiell unbegrenzte Verluste zu erleiden. Wie im Tierreich wählen Leerverkäufer i.d.R. schwache Unternehmen mit zweifelhaften Ruf. Oft defizitäre Unternehmen, deren Zahlen und Zukunftsperspektiven in Frage zu stellen sind.
Ist die Leerverkaufsquote bei Meyer Burger jetzt hoch? Wenn man die Delta-Hedges für den Convertible-Bond abzieht, würde ich sagen, nichts wirklich aussergewöhnliches.
Die Leerverkäufer dürften darauf spekulieren, dass die ambitionierten Ziele nicht erreicht werden und in der Folge plötzlich wieder signifikanter Kapitalbedarf besteht und die nächste Kapitalerhöhung notwendig wird. Auch ist die Aktie in Relation zur Grösse in Indices und ETFs übergewichtet. Ein Rebalancing könnte zu stärkeren Verkäufen führen und die Aktie weiter unter Druck bringen. Wird der Trade aufgehen? Hängt auch massgeblich von der Sektorperformance ab. Aber meine Prognose ist, dass die Peer Group von Meyer Burger outperformen wird. Die Bewertungen sind für mich deutlich attraktiver.
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