der obige Kommentar über Popper ist so weichgespult, dass man kaum versteht, worin er sich nun von anderen Philosophen, wie z.B. dem vor wenigen TAgen verstorbenen John Rawls unterscheidet. Der springende Punkt ist der, dass unser Wissen als äußerst gering zu veranschlagen ist. Das was oben als täglicher Wissenszuwachs beschrieben wird, findet in Wirklichkeit überhaupt nicht statt, da alles, was an "Tatsachen" behauptet wird, Hypothesen sind, die allesamt "falsifiziert" (so der Name der Erfindung Poppers) werden können. So geht es in den Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften und (selbstverständlich!) an der Börse ständig zu. Mit der resignativen Haltung des Sokrates hat diese Bestandsaufnahme nichts gemein. Ein Beispiel für das Verfahren Poppers sei die obige Überschrift: "Alle Menschen sind Philosophen". Vorausgesetzt man vereinbart, was unter dem BEgriff "Philosoph" denn eigentlich zu verstehen ist, dann genügt bereits der Nachweis eines einzigen Menschen, der nicht an dieser Philosophie interessiert ist, um die universalistische Behauptung zu kippen, zu falsifizieren. "Wissen" ist dünn gesäht, bezieht sich streng genommen auf gültige Deduktionen, d.h. auf formale Sätze. Man sieht, ohne Fachausdrücke läuft nichts, wenn man einen Kommentar zur Philosophie abliefert. |