Man sollte nun nicht, die Art der Bewertung für die eigene Unsicherheit verantwortlich machen. Denn im Grunde genommen ist es so, dass die Beherrschung der Verfahren, die zwangsläufig das Verständnis der Materie den Anleger gegen White-Collar-Crime, Chartesoterik und Hysterie immunisiert.
Folgende Strategien gehen nämlich nicht mehr auf
1) Leere Minen, die von Explorern nur deshalb gekauft werden, um mal einen ordentlichen Gewinn als Produzer und ein gutes KGV zu zeigen
2) KGV-Verhältnisse, die allein auf einem Preis-Peak zum Zeitpunkt der Berechnung aufbauen.
3) Raubbauähnliche Abbaumethoden
4) Window-Dressing in der Bilanz
Ich bin überzeugt, dass die UBS NICHT KGV-mäßig gerechnet hat. Und NPV-Verfahren führen auch nicht zwangsläufig zu niedrigeren Werten als der KGV-Ansatz, aber zu richtigeren In meiner Beispieltabelle hatte das Unternehmen C nämlich einen NpV-Wert. nach KGV betrug der Wert dagegen Null.
KGV-Verahren sind beliebt, weil sie ohne großen Rechenaufwand, quasi auf den ersten Blick, einen Vergleich zu lassen. Das ist auch in Ordnung. Nur sollte man halt die Einschränkungen des Verfahrens kennen. Auch NPV-Verfahren haben Einschränkungen, Optionspreisverfahren allerdings auch.
Auch außerhalb der Rohstoffunternehmen verabschiedet man sich zusehende von gewinnorientierten Steuerungsansätzen. Sie führen z.B. bei Kapitalstarken Unternehmen zu völlig falschen Aussagen, denn diese Firmen haben große Teile ihres Vermögens in Bonds angelegt, deren Kursgewinne (bei fallenden Zinsen) serst dann als Gewinn vereinnahmt werden dürfen, wenn sie realisiert sind. Umgekehrt wereden Abschreibungen auf Kursverluste (bei steigenden Zinsen) oft nicht vorgenommen, die Papiere also wie Anlagevermögen bewertet. Bei unterlassenen Komponenten gehören zweifellos zum Gewinn der betreffenden Periode sind aber in ihm nicht enthalten. Ein Vergleich über KGV führt in solchen Fällen zwangsläufig zu falschen Ergebnissen.
Vergleiche über NPV sind daher nicht praxisüblich, weil dazu die Cashflows über einen längerer Zeitraum bekannt sein müssen. Was - da die Werte in der Zukunft liegen - immer eine Schätzung voraussetzt. Viele Firmen kennen diese nicht einmal selbst.
Bei Rohstoffunternehmen ist jedoch eine solche Schätzung leichter durchzuführen als bei Handelsunternehmen zumal im Gegensatz zu letzteren auch auf Vorrat produziert werden kann und auch die Vorrräte als quasi-cashflow in die Bewertung einbezogen werden können. Außerdem spiel die Substanz, also die Ressource, bei Rohstoffunternehmen eine dominierendere Rolle als bei allen anderen Unternehmen. |