Ihr könnt Euch sicher sein, dass jedes Wort der DGAP-Meldung wohlüberlegt gewählt wurde - abgestimmt mit EY und der Rechtsabteilung. Daher: Ihr müsst zwischen den Zeilen lesen... Und ich lese folgendes: Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Wirecard AG darüber informiert, dass zwischenzeitlich alle ausländischen Prüfer grundsätzlich ihre Prüfungshandlungen für Konzernzwecke finalisieren konnten. - Aha, hier geht es also um die „kritischen“ Bereiche. Hier scheint alles geprüft worden zu sein.
Im Rahmen der abgeschlossenen Teile der Prüfungshandlungen wurden Wirecard bisher keine wesentlichen Feststellungen bekannt gemacht. - Das ist doch mal eine gute Info, die von EY an Wirecard übermittelt wurde. Das würde Wirecard nicht veröffentlichen, wenn dem nicht so wäre. warum sollte EY seinem Kunden was "verbergen". Bedenkt: Wirecard ist Auftraggeber - sowohl bei EY als auch bei KPMG. Die werden nichts zurückhalten.
Es wurden jedoch noch nicht alle Prüfungshandlungen abgeschlossen. - Wie oben geschrieben, die Prüfungen hier im „Inland“ müssen noch abgeschlossen werden. Da fällt mir ein: Wollte KPMG nicht noch die 12/2019-Daten aus der ELASTIC ENGINE von Wirecard prüfen. Könnte es nicht vielleicht damit zusammenhängen? warten EY vielleicht auf das Ergebnis?
Vor diesem Hintergrund wird die Abschlussprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2019 nicht wie geplant bis zum 4. Juni 2020 abgeschlossen sein. - Vor diesem Hintergrund ist das verständlich. LEUTE, es geht um zwei Wochen. Wo ist das Problem, warum sollten wir jetzt nicht noch zwei Wochen länger warten können. Im Anschluss haben wir ein doppelt geprüftes Unternehmen mit wenig Angriffsfläche.
Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses und die Bilanzpressekonferenz werden am 18. Juni 2020 stattfinden. Das Unternehmen erwartet ein uneingeschränktes Testat. - Und das ist das was richtig gut ist -> es wird ein uneingeschränktes Testat erwartet. Und mal ganz ehrlich -> Die Aussage ist mit EY abgestimmt. Sie können natürlich nicht schreiben, es „gibt ein uneingeschränktes Testat“, damit würden Sie das Ergebnis der Prüfung vorwegnehmen. Das wäre nicht rechtens. Aber glaubt Ihr allen Ernstes, dass sich Wirecard nach dem medialen Beschuss der letzten Wochen soweit aus dem Fenster lehnen würde, ohne dass das dreifach abgesichert ist?
Das Unternehmen hatte im Februar 2020 ein vorläufiges Umsatzwachstum um 38 Prozent auf 2,8 Mrd. EUR sowie ein vorläufiges EBITDA von 785 Mio. EUR (+40%) gemeldet.
Alexander von Knoop, CFO Wirecard AG: "Die erneute Verzögerung bei der Vorlage eines testierten Abschlusses ist mehr als ärgerlich - mit oder ohne Covid-19. Ich gehe davon aus, dass sich keine wesentlichen Abweichungen dieses sehr intensiv geprüften Abschlusses gegenüber den gemeldeten vorläufigen Zahlen ergeben." - So, der liebe Alexander lehnt sich aus dem Fenster und sagt, dass die Ergebnisse testiert sind und dass es keine wesentlichen Abweichungen gibt. Ihm wird klar sein, dass es seine letzte Aussage ist, sollte diese nicht stimmen. Also seid Euch sicher, das ist nicht einfach daher gesagt.
Infolge der geänderten Terminplanung verlegt die Wirecard AG ihre Hauptversammlung auf den 26. August 2020. Dadurch kann das Unternehmen ohne verkürzte Fristen mit seinen Aktionären hinreichend kommunizieren und Aktionärsinteressen würdigen. Der Finanzkalender der Wirecard AG wird entsprechend angepasst. - Ist doch gut so. Ich träume weiterhin von einer Übernahme. ;-)
Nochmal die Frage an alle: Warum ist diese Meldung negativ - doch nicht wegen der zwei Wochen verschiebung, die ausreichend gut begründet ist. Das was zählt ist die testierte Bilanz. Und der sind wir einen Schritt näher.
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