hab mal intraday geguckt wann die korrektur heute eingesetzt hat. gegen 12:00 uhr. da kam folgende nachricht- sehr wichtig für edelmetalle bzw. ein mögliches abflauen der inflationsgefahr!!
DJ UPDATE: Monetäre Expansion im Euroraum schwächer als erwartet Dow Jones
§ (NEU: Reaktionen von Bankvolkswirten)
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Geldmengenwachstum in der Eurozone hat sich im Oktober entgegen den Erwartungen nicht beschleunigt, wobei die Unternehmenskreditvergabe rückläufig war. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mitteilte, stieg das Geldmengenaggregat M3 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0%. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg um 1,4% prognostiziert, nachdem im September eine Wachstumsrate von 1,1% verzeichnet worden war.
Für den gleitenden Dreimonats-Durchschnitt wurde ein Wachstum von 1,1% (Vormonat: plus 0,8%)ausgewiesen. Hier war ein Plus von 1,3% erwartet worden. Gegenüber dem Vormonat sank M3 um 0,3% (September: minus 0,1%). Für die Oktober-Entwicklung der enger gefassten Geldmenge M1 wies die EZB eine jährliche Wachstumsrate von 4,9% aus, nach plus 6,2% im Vormonat.
Wie die EZB im Rahmen ihrer monetären Analyse weiter berichtet, erhöhte sich die Vorjahresrate der gesamten Kreditgewährung in der Eurozone auf plus 3,0% (plus 2,1%). Die Kreditvergabe an die öffentliche Hand wuchs mit einer Jahresrate von 12,0% (plus 7,3%). Die Kreditvergabe an den privaten Sektor nahm um 1,0% (plus 0,9%) zu, wobei die viel beachtete Expansion der Buchkredite an den privaten Sektor auf 1,4% (plus 1,2%) zunahm.
Die Buchkredite an nicht-finanzielle Unternehmen sanken wie schon im Vormonat mit einer Jahresrate von 0,6%. Auf Monatssicht gingen sie um 0,3% zurück. Die Kreditvergabe an private Haushalte expandierte mit einer Jahresrate von 2,9% (plus 2,8%), die Kreditvergabe für den Hauskauf nahm um 3,6% (plus 3,4%) zu. Die Vergabe von Konsumkrediten sank um 0,8% (minus 0,9%).
Volkswirte äußerten sich uneinheitlich zu den aktuellen Daten. Howard Archer, Chefvolkswirt Europa bei IHS Global Insight, meinte, es bestünden weiterhin ernste Sorgen hinsichtlich der Fähigkeit und des Willen der Banken, die sich bessernde Wirtschaftsaktivität mit der notwendigen Kreditvergabe zu begleiten. Das gelte besonders für die Peripherieländer. "Wir vermuten daher, dass die EZB ihre Ausstiegspläne zwar gerne fortführen würde, dass sie aber trotzdem einige ihrer Krisenmaßnahmen zur Liquiditätsversorgung noch einige Zeit aufrecht erhalten wird", sagte Archer.
Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert verwies darauf, dass die EZB in ihrem Monatsbericht für November erstmals hervorgehoben habe, dass bei den Unternehmenskrediten im Jahresverlauf 2010 vermutlich ein Wendepunkt erreicht worden sei. "Insofern dürften die jüngsten Daten die EZB eher etwas enttäuscht haben", meinte Schubert. Dem markanten Rückgang von M1 misst Schubert keine allzu große Bedeutung bei. Zwar könnten seiner Einschätzung nach Befürchtungen wegen eines merklichen Abschwungs im Euroraum aufkommen, doch erschienen solche Erwartungen übertrieben, da M1 lediglich ein guter Indikator für Wendepunkte sei und damit wenig über die konjunkturelle Dynamik aussagt, argumentierte Schubert.
Ken Wattret von BNP Paribas meinte, die Geldmengen- und Kreditwachstum seien, gemessen an früheren Episoden, schwach, befänden sich aber weiterhin in einem Aufwärtstrend. ING-Volkswirt Martin van Vliet sah die Sache positiv: "Die Daten deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck im Euroraum in den nächsten zwei Jahren gedämpft bleiben dürfte." Zugleich zeigten sie aber auch, wie fragil die Erholung im Euroraum noch sei.
Webseite: www.ecb.int -Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, Hans.Bentzien@dowjones.com DJG/hab/kth
(END) Dow Jones Newswires
November 26, 2010 06:19 ET (11:19 GMT) |