Natürlich sind alle diese Aktien sehr spekulativ, also keine Handlungsempfehlung!
Oi ist ein Telekomunternehmen aus Brasilien, und eine ziemlich heiße Wette, weil mehrere unangenehme Faktoren zusammenkommen: hohe Verschuldung, der Verfall des brasilianischen Real, (in diesem Fall negativ, weil oi hauptsächlich im Inland aktiv ist, aber zum Teil in USD verschuldet), damit zusammenhängend die wahrscheinliche Zinsanhebung der FED, rückläufige Umsätze, und auch noch ein Korruptionsvorwurf. Positiv ist, dass oi als Telekom immer noch gute Ebitdas erwirtschaftet. Im Q3 ist das Ebitda durch ein Sparprogramm sogar gestiegen, trotz der schlechten Umsatzentwicklung. EV/Ebitda jetzt bei ca. 5,8. Wichtig für oi ist jetzt die Fed-Entscheidung, also eine möglichst geringe und einmalige Zinsanhebung, auf keinen Fall sollte die Fed den Einstieg in eine Serie von Zinserhöhungen verkünden.
SunEdison baut Solarmodule, die es zu einem großen Teil an die unternehmenseigene Yieldco Terraform verkauft, und ist ebenfalls hochverschuldet. Hier fürchtet der Markt, dass die Cashflows aus der Yieldco nicht ausreichen, um die Schulden, die für den Aufbau der Solarparks aufgenommen wurden, zurückzuzahlen. SunEdison jedoch legt immer wieder dar, dass für die Schulden genaue und verlässliche Finanzierungspläne vorliegen. Ich setze mal mit einer kleinen Position darauf, dass das stimmt.
SolarEdge ist eigentlich kein richtiger Turnaroundwert. Der Kursverfall liegt m. E. daran, dass der IPO-Preis einfach zu hoch war, und die Aktie künstlich gehyped wurde, um das IPO erfolgreich erscheinen zu lassen. Jetzt wurde die heiße Luft abgelassen. Das Produkt von SolarEdge sind innovative Wechselrichter, die die Leistung von Photovoltaikanlagen, verglichen mit konventionellen Wechselrichtern, deutlich erhöhen.
Deufol schließlich ist der am wenigsten riskante Wert auf der Liste. Als Anbieter von Verpackungsdienstleistungen profitiert Deufol vom e-Commerce-Boom. Operative Probleme gibt es folglich nicht; der Kursverfall lag an der Ankündigung eines Delistings. Dieses wurde dann aber doch nicht komplett durchgezogen, sondern Deufol ist nach wie vor an der Börse Hamburg notiert. Man muss sicherlich einen Bewertungsabschlag vornehmen, weil jetzt klar ist, dass der Vorstand die Interessen der Kleinanleger komplett ignoriert, und die informelle Einbeziehung in den Hamburger Freiverkehr nur ein sehr geringes Transparenzlevel beinhaltet, aber darin unterscheidet sich Deufol nicht von den meisten Entry Standard-Werten. |