Siemens zieht sich Ende September aus Bad Hersfeld zurück. Eine Münchner Firma werde einen Betriebsteil am Ort übernehmen, sagte Betriebsleiter Michael Tchorz am Montag auf Anfrage von dpa. Für die Hälfte der derzeit 160 Mitarbeiter, die Software für Mobilfunknetze entwickeln, sei dort eine Weiterbeschäftigung möglich. Den restlichen Betroffenen sollen Arbeitsplätze an anderen Siemens-Standorten angeboten werden.
Wegen der schwachen Konjunktur auf dem Mobilfunk-Markt war bereits seit Monaten über die Schließung des Standorts Bad Hersfeld spekuliert worden. Neben dem Betriebsrat hatten sich auch Bürgermeister Hartmut Boehmer (parteilos) und die SPD- Kreistagsfraktion für den Erhalt der Arbeitsplätze eingesetzt. Siemens begründete den Rückzug nun mit einer Verbesserung der Kostenstrukturen in der Entwicklung.
Den Namen der Münchener Firma, die einen Teil der Siemens-Aktivitäten in Bad Hersfeld weiterführen will, nannte Betriebsleiter Tchorz nicht. Es sei ein renommiertes Unternehmen, das in keiner Weise organisatorisch mit Siemens verbunden sei. Noch sei allerdings lediglich eine Absichtserklärung abgegeben worden, einen rechtsverbindlichen Vertrag gebe es noch nicht. Bis Ende Februar sollen abschließende Regelungen getroffen werden. Mitarbeiter und Betriebsrat seien am Montag über den aktuellen Stand informiert worden, sagte Tchorz. Siemens hatte im vergangenen Jahr weltweit einen massiven Stellenabbau in der Mobilfunk-Sparte ICM angekündigt, zu der der Standort Bad Hersfeld gehört. (dpa)
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