Heute ist Verfallstermin an der Börse bei den Indizes und deshalb ist da schon ein wenig Vorsicht angesagt um auf den gestrigen und wohl auch heutigen Verlauf auf die nächsten Wochen Rückschlüsse zu schließen. Charttechnik oder Widerstände hin oder her. Die haben dann erst wieder am Montag eine Relevanz.
In diesem Jahr war am Tag bzw. 1, 2 Tage vor dem Verfallstermin (ist ja jeden Monat bei den Indizes) der S&P 500 immer an seinen Zwischenhochs und nach 2, 3 Börsentage später ging es dann wieder runter. Deshalb bin ich ab Montag sehr vorsichtig, denn eines muss man ganz klar feststellen die Gold- (Dreimonatshoch) und Anleihekurse steigen und das könnte ein Alarmsignal sein. Mal ganz abgesehen davon, dass viele in den Ariva-Threads meines Erachtens viel zu optimistisch sind und eigentlich nur von weiter steigenden Kursen ausgehen.
Am Montagmorgen um 4 Uhr wird das chinesische Q3-Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht und je nach dem wie das aufgenommen wird dürfte es Anfang der nächsten Woche an den Börsen weitergehen. Berauschend wird das chinesische Q3-BIP sich sicher nicht sein, denn die letzten Import- und Exportzahlen aus China waren richtig schlecht, aber das weiß auch der Markt. Die große Preisfrage ist halt wie schlecht sind sie denn wirklich ausfallen werden. Nur noch ein Wachstum von 4% oder doch 6%. Auf der anderen Seite gehen einige Volkswirte davon aus, dass in China spätestens im November nochmal die Zinsen gesenkt werden.
Das Problem aktuell ist, dass die globalen Wirtschaftsfundamentaldaten alles andere als gut sind und die nächsten Wochen mit Sicherheit sich weiter verschlechtern werden und somit dürfte es von den Fundamentals, dabei meine ich natürlich die globalen Wirtschaftsfundamentals, her keine Impulse geben wird. Hier ist halt die Frage in weit gehen die Märkte davon aus ob die chinesische Wirtschaft nur eine kurze, kleine Delle gerade durchmacht oder ob es wie ja auch schon einige Volkswirte befürchten eine längere Wirtschaftsschwäche durchlaufen wird und die dann zu rezessive Auswirkungen in wichtigen Ländern führen würde/dürfte. Das wäre dann schon mehr als fatal bei den niedrigen Inflationsraten (Stichwort: Deflation).
Welches Szenario die Börsen spielt bzw. spielen möchte weiß doch kein Mensch und deshalb steht bei mir aktuell Moneymanagement an der obersten Stelle und dlieber verpasse ich mal 10% als zu hoch ins Risiko zu gehen.
Ich denke mal, dass China wirtschaftlich nicht absaufen wird und genau darum gehe davon aus, dass wir noch eine schöne Jahresendrallye bis hinein in den Frühling 2016 erleben werden, denn im Prinzip gibt es eigentlich derzeit nur zwei Anlageklassen mit denen man Geld verdienen kann: Aktien und Immobilien. Dazu gibt es noch jede Menge an Liquidität von den Zentralbanken. Das alles zusammengenommen war in den letzten drei Jahren die Triebfeder für die steigende Aktienkurse.
Aber was ich denke oder meine spielt keine Rolle, sondern entscheidend ist welches Szenario die Börse denn spielen möchte, zumindest temporär, und ob China ihre Wirtschaftsschwäche erfolgreich bekämpfen kann und Ende des Jahres aus ihrer Delle wieder raus kommt. |