Zuallererst: Was uns hier von Dierlamm aufgetischt wurde beruht offenbar aus Aussagen von Hinweisgebern. Und nachdem Dierlamm ein, wenn nicht der Spitzenwirtschaftsstrafrechtsstaranwalt ist, sollte man annehmen, dass da durchaus etwas dran sein MUSS. Der gibt sich für ein Kasperltheater nicht her.
1, Nun, Braun war zwar Vorstandsvorsitzender aber es gab bekanntermaßen auch andere Vorstände und einer davon war eben Marsalek. Und der wollte sich ja "um das Thema Bankauszug" persönlich kümmern. Er reiste nicht nach Asien, sondern nahm eine Maschine nach Omsk. Dass das zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch möglich war, ist ein separater Justizskandal. Wir haben es ja hier mittlerweile mit einer Anhäufung von Justizskandalen zu tun und wir wissen nicht, ob uns schon alle bekannt sind !
2. Wenn ich Dierlamm richtig verstanden habe, dann waren die "verschobenen Kunden" offiziell ja weiterhin Kunden von Wirecard, in der Realität aber lief das Geschäft über die Marsalek-Bellenhaus-Bande. D. h. ein großer Teil des Geschäftes, wurde offiziell nocht berichtet, ging aber defakto in andere Taschen. Offiziell ging der Cash in die Wirecard-Kasse (und wurde - vereinfacht ausgedrückt - mit gefakten Kassenbelegen verbucht), in der Realität lief das Geschäft aber in die Taschen von Marsalek und Co. Welche Rolle EY dabei gespielt hat ist insofern interessant, weil die WPs bei der Gestaltung des TPA Geschäftes bekanntermaßen eine beratende Funktion hatten. Es ist mittlerweile vorstellbar, dass einer oder mehrere dieser Brüder sich auf diesen Weg ein Zubrot neben den "kargen" WP-Einkünften "verdienten". Oder gibt es hier jemanden, der im Zusammenhang mit Wirecard noch etwas ausschließen kann ? |