BÖRSENPLUS Preisrutsch beim Öl treibt Dax nach oben Kurze Atempause an den krisengeschüttelten Finanzmärkten: Dank fallender Ölpreise erholen sich weltweit die Börsen, der Dax gewinnt mehr als 100 Punkte hinzu. Vor allem Bankaktien steigen. Doch vom Ende der Krise und einer echten Erholung will keiner sprechen. Frankfurt am Main - Bis zum Mittag verbuchte der deutsche Leitindex einen Zuwachs von 2,8 Prozent auf 6525 Punkte. Vor allem die Entspannung an den Ölmärkten stützte die Kurse. Der Preis je Fass (159 Liter) der US-Leichtölsorte WTI fiel zeitweise um mehr als drei Dollar auf ein Dreimonatstief von 118 Dollar. REUTERS Aktienhändler in Frankfurt: Von Euphorie keine Spur Damit entfernte sich der Ölpreis weiter von den zuletzt erreichten Spitzenwerten. Am 11. Juli hatte der Wert noch mit über 147 Dollar ein Allzeithoch markiert. Der Rückgang des Ölpreises wird vor allem auf fallende Nachfrage infolge der Konjunkturabschwächung in den USA bei steigendem Angebot durch die Opec-Länder zurückgeführt. Vor allem die zuletzt gebeutelten Bankenwerte legten beim Aktienkurs zu. Die Finanztitel folgten dem Branchentrend, nachdem die Société Générale mit ihrem Zwischenbericht die Gemüter beruhigte. Während das französische Institut über sechs Prozent gewannen, stiegen die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank zeitweise um rund fünf Prozent. Auch Allianz und Münchener Rück gewannen je mehr als drei Prozent. Lediglich die Postbank-Aktien konnten nicht mithalten und stiegen nur um 0,7 Prozent. "Da geht die Phantasie allmählich raus", sagte ein Händler mit Blick auf die schwindenden Übernahmespekulationen. MEHR ÜBER... Dax Fed Ölpreis Opec zu SPIEGEL WISSEN Im Dax stachen zudem die Adidas-Aktien mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 40,91 Euro hervor. "Das ist ein starker Satz von Ergebnissen", kommentierte Equinet-Analyst Ingbert Faust, der seine Kaufempfehlung bekräftigte. Der Sportausrüster hatte im zweiten Quartal den Konzerngewinn um zwölf Prozent auf 116 Millionen Euro gesteigert. Von einer stabilen Aufwärtstendenz mag man an der Börse dennoch nicht sprechen. Von Euphorie keine Spur, im Gegenteil: Händler zweifelten die Nachhaltigkeit der Bewegung an. "Das ist eine echt krasse Kursbewegung", sagte ein Börsianer. Das zeige, wie nervös der Markt sei. "Zum Jubeln ist das kein Anlass, denn wenn die Konjunktur in den USA schwächelt ist das für alle schlecht", sagte ein anderer Marktteilnehmer. "Aber der fallende Ölpreis hilft natürlich." Mit Spannung warteten die Börsen zudem auf Aussagen der US-Notenbank Fed, die am Abend nach Einschätzung von Analysten die Zinsen unverändert lassen wird. Wie üblich werde aber die Lagebeurteilung zur Konjunktur sehr genau gelesen werden, sagten Händler. Zinsentscheidung und Kommentar werden nach Handelsschluss in Europa veröffentlicht. suc/Reuters |