Wall Street-Schluss: Cisco-Zahlen und billigeres Öl sorgen für gute Laune
Die US-Märkte konnten zur Wochenmitte deutliche Zugewinne verzeichnen. Angesichts starker Unternehmenszahlen konnte die Wall Street im Handelsverlauf immer mehr zulegen. Neben rückläufigen Ölpreisnotierungen, rückte in der heutigen Sitzung insbesondere der Netzwerkspezialist Cisco Systems in den Fokus der Anleger. Die am Vorabend veröffentlichten Zahlen von Cisco Systems konnten die durchschnittlichen Markterwartungen übertreffen, was dem gesamten Markt positive Impulse verlieh und woraufhin Aktien des Unternehmens bis zum Handelsende über 7 Prozent zulegen konnte. Die Anteilsscheine des Nahrungsmittel- und Getränkekonzerns PepsiCo legten heute rund 0,7 Prozent zu. Wie der Konzern mitteilte, konnte man seinen Gewinn im vierten Quartal auf 1,11 Mrd. Dollar steigern und lag damit im Rahmen der Prognosen. Aufwärts ging es auch für Computer Sciences nach der Präsentation von guten Ergebnissen. Die CSC-Aktie gewann heute über 4 Prozent hinzu.
Dagegen knickten Papiere von Nortel Networks um knapp 2 Prozent ein. Zuvor hatte der kanadische Netzwerkspezialist bekannt gegeben, dass er einen knapp 2,5 Mrd. Dollar schweren Vergleich bezüglich zweier Aktionärs-Sammelklagen ausgehandelt hat. Einen kräftigen Satz von 22 Prozent machten Aktien von Segue Software, nachdem der Software-Anbieter Borland die Übernahme des Unternehmens für 100 Mio. Dollar bekannt gab. Borland selbst musste dagegen Abschläge von fast 9 Prozent hinnehmen. Im Automobilsektor sorgte heute General Motors für schlechte Stimmung. Nach einer Herabstufung seitens der Deutschen Bank verlor die Aktie rund 3,5 Prozent.
Der Dow Jones Industrial Average schloss am Mittwoch mit einem Plus von 1,01 Prozent bei 10.858,54 Zählern. Der NASDAQ Composite ging mit einem Plus von 0,98 Prozent auf 2.266,98 Punkte aus dem Handel.
Die Cisco Systems Inc. (ISIN US17275R1023/ WKN 878841) hat am Dienstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das zweite Fiskalquartal 2005/06 veröffentlicht. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 1,4 Mrd. Dollar bzw. 22 Cents je Aktie. Im vergangenen Jahr hatte Cisco nur ein Nettoergebnis von 1,1 Mrd. Dollar bzw. 17 Cents je Aktie erzielt. Exklusive Sondereffekte lag das EPS bei 26 Cents nach 22 Cents im Vorjahresquartal. Analysten hatten im Vorfeld auf dieser Basis ein Ergebnis in Höhe von 25 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse beliefen sich im abgelaufenen Quartal auf 6,6 Mrd. Dollar, nach 6,06 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Im Vorfeld hatten die Analysten die Umsätze bei 6,62 Mrd. Dollar gesehen. Für das laufende Quartal erwarten die Analysten ein Ergebnis von 26 Cents je Aktie bei Umsatzerlösen von 6,90 Mrd. Dollar.
Die PepsiCo Inc. (ISIN US7134481081/ WKN 851995), der weltweit drittgrößte Nahrungsmittel- und Getränkekonzern, meldete heute, dass sie ihren Gewinn im vierten Quartal gesteigert hat, nachdem höhere Umsätze die Auswirkungen gestiegener Kosten überkompensieren konnten. Der weltweit zweitgrößte Softdrink-Hersteller wies demnach einen Nettogewinn von 1,11 Mrd. Dollar bzw. 65 Cents pro Aktie aus. Im Vorjahr hatte der Überschuss bei 985 Mio. Dollar bzw. 58 Cents pro Aktie gelegen. Die im jüngsten Ergebnis enthaltene Restrukturierungsbelastung wurde dabei von einem positiven Einmaleffekt aus einer zusätzlichen Woche in 2005 kompensiert. Der Umsatz kletterte von 8,80 Mrd. Dollar auf 10,1 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 65 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 9,55 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS von 59 Cents bei Erlösen von 7,02 Mrd. Dollar.
Der kanadische Netzwerkspezialist Nortel Networks Corp. (ISIN CA6565681021/ WKN 929925) gab heute bekannt, dass er bei zwei Aktionärs-Sammelklagen hinsichtlich seines Bilanzskandals einen Vergleich erzielt hat, in dessen Rahmen er knapp 2,5 Mrd. Dollar in Form von Bargeld und Aktien zahlen wird. Demnach zahlt Nortel 575 Mio. Dollar in bar und gibt zudem 628,7 Millionen Aktien (14,5 Prozent des Grundkapitals) aus. Darüber hinaus hat sich der Konzern im Rahmen der vorläufigen Einigung verpflichtet, die Hälfte sämtlicher Mittel beizusteuern, die man aus Prozessen gegen ehemalige Senior Manager erstreitet, welche im April 2004 entlassen wurden. Insgesamt wird der Konzern in der Bilanz 2005 eine Sonderbelastung von 2,47 Mrd. Dollar bzw. 57 Cents pro Aktie nach Steuern verbuchen. Dabei soll der Einmaleffekt mit den Zahlen zum vierten Quartal ausgewiesen werden. Die Klagen gegen Nortel waren das Ergebnis von nicht korrekt vorgelegten Bilanzen. Der Konzern musste sowohl 2001 als auch 2003 seine Geschäftszahlen aufgrund von Fehlern in der Buchhaltung revidieren.
Die amerikanische Schnellrestaurantkette McDonald´s Corp. (ISIN US5801351017/ WKN 856958) verbuchte im Januar einen Umsatzanstieg. Wie der weltweit größte Betreiber von Fast Food-Restaurants heute bekannt gab, verzeichnete man bei Niederlassungen, welche länger als ein Jahr geöffnet waren, im Berichtsmonat einen Umsatzanstieg von 5,7 Prozent. Dabei lag der Umsatzanstieg in den USA bei 9,7 Prozent, während man ! bei Niederlassungen in Europa auf vergleichbarer Basis einen Rückgang der Umsatzerlöse von 0,5 Prozent hinnehmen musste.
Der Tabakhersteller Reynolds American Inc. (ISIN US7617131062/ WKN A0B7KR) verbuchte im vierten Quartal aufgrund von positiven Einmaleffekten einen deutlichen Gewinnanstieg. Wie der Konzern heute bekannt gab, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 297 Mio. Dollar bzw. 2,10 Dollar je Aktie, nach 76 Mio. Dollar bzw. 51 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis im Schlussquartal 2005 beinhaltet dabei positive Einmaleffekte aus einer Steuerrückerstattung sowie aus der Veräußerung einer Konzernsparte. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 44 Cents je Aktie auf 1,63 Dollar je Anteilsschein. Der Konzernumsatz verbesserte sich von 2,00 Mrd. Dollar auf 2,47 Mrd. Dollar. Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 1,52 Dollar sowie einen Umsatz von 1,99 Mrd. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Analystenschätzungen bei einem EPS von 1,83 Dollar sowie einem Ums atz von 1,93 Mrd. Dollar. Des Weiteren gab Reynolds American die Anhebung der Dividendenausschüttung für das Gesamtjahr auf insgesamt 5,00 Dollar je Aktie bekannt. Dies entspricht einem Plus von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Für das laufende Fiskaljahr 2006 erwartet der Konzern inklusive diverser Sondereffekte außerdem ein EPS in Höhe von 8,00 bis 8,40 Dollar, wobei Analysten hier von einem EPS von 7,77 Dollar ausgehen.
Der IT-Dienstleister Computer Sciences Corp. (CSC) (ISIN US2053631048/ WKN 855862) gab am Dienstag nach Börsenschluss die Ergebnisse für das letzte Quartal bekannt. Der Nettogewinn belief sich den Angaben zufolge auf 203,5 Mio. Dollar bzw. 1,08 pro Aktie. Hier sind jedoch auch einmalige Effekte von 20 Cents je Aktie enthalten. Der Gewinn aus dem operativen Geschäft wurde mit 85 Cents je Aktie beziffert, Analysten hatten einen Gewinn von 85 Cents pro Aktie erwartet. Der Umsatz erreichte im Berichtszeitraum 3,58 Mrd. Dollar, was einem Anstieg von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Analysten waren im Vorfeld von Erlösen in Höhe von 3,78 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal rechnen Analysten mit einem EPS-Ergebnis von 1,13 Dollar bei Umsätzen von 4,11 Mrd. Dollar.
Die Borland Software Corp. (ISIN US0998491015/ WKN 872698) meldete heute, dass sie die Segue Software Inc. (ISIN US8158071022/ WKN 900000), einen Lösungsanbieter zur Optimierung von Software-Qualität, für rund 100 Mio. Dollar in bar übernehmen wird. Im Rahmen der Transaktion, die im zweiten Quartal abgeschlossen werden soll, zahlt Borland den Segue-Aktionären für jeden ihrer Anteilsscheine 8,67 Dollar. Es haben bereits Aktionäre, die 21,5 Prozent der Anteile halten, ihre Zustimmung zur geplanten Akquisition gegeben. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, sucht es einen Käufer für sein Integrated Development Environment (IDE)-Geschäft. Dazu wurde die Bear, Stearns & Co. engagiert.
Gruß Moya |