Naja H731400 die Frage erübrigt sich doch eigentlich.
In den USA werden ab 1.1. 2017 die Subventionen für Solar mit den Steuergutschriften von 30 auf 10% deutlich gesenkt. Heißt im Klartext, in den USA wird Solar in diesem Jahr gut laufen (etwa 8 bis 9 GW - 2014 dürften es so um die 6,5 GW gewesen sein) und in 2016 wird Solar in den USA super laufen (12 bis 14 GW) und in 2017 wird es wohl zu einem Einbruch kommen auf 6 bis 7 GW. Damit dürfte auch logisch sein, dass Jinko recht flott die neue Produktion außerhalb Chinas (Malaysia/Singapur ??) mit 500 MW an Zellfertigungs- und 400 MW an Modulfertigungskapazitäten in Betrieb nehmen wird um so von dem großen US-Solarnachfrage antizipieren zu können. Laut Jinko wird die neue Produktion schon im Mai voll laufen. Das heißt dann, dass die neue Produktion wohl schon so gut fertig ist. Diese neue Produktion kostet Jinko nur 78 Mio. $.
Die neue Produktion dürfte wohl ausschließlich für die US-Markt sein, denn in den USA will Jinko kräftig wachsen und man hat ja wohl schon einige größere Aufträge im Sack. Im letzten Jahr hat Jinko 420 MW an Modulen in den USA verkauft und in diesem Jahr sollen es zwischen 540 bis 720 MW werden.
Hier mal die komplette Aufstellung für 2015 wie Jinko plant ohne eigene Solarkraftwerke:
China: 30 - 35% = ca. 900 bis 1.050 MW (2014: 1.040 MW) Rest Asien: 20 bis 25% = ca. 600 bis 750 MW (2014: 290 MW) Nordamerika: 18 bis 24% = 540 bis 720 MW (2014: 420 MW) Europa: 12 bis 15% = 360 bis 450 MW (2014: 360 MW) Emerging Markets: 5 bis 10% = 150 bis 300 MW (2014: 315 MW)
Damit hat Jinko im Plan, dass man zwei große Wachstumsregionen in diesem Jahr hat mit Asien (+ ca. 120% bzw. + ca. 360 MW gg. 2014 - Japan, Indien, Thailand, Australien) und die USA (ca. + 50% bzw. 230 MW gg. 2014). Von China selbst erwartet Jinko kein Wachstum in diesem Jahr, aber ein Jahresabsatz von 1 GW ist ja ohnehin sehr schwer noch zu toppen, von Europa auch nicht, ist bei dem schwierigen Markt mit Mindestpreisen und schwacher Nachfrage auch nicht so einfach, und in den Emerging Markets außerhalb Asiens wie Südafrika oder Chile war Jinko eh schon in 2014 sehr erfolgreich, so dass in diesen neuen Märkten ein großes Wachstum auch nur sehr schwer erreichbar sein dürfte.
Alles in allem will Jinko wohl mit dem Gesamtmarkt beim Absatz mitwachsen und plant ein Absatzwachstum von um die 25%. Nach meinem Dafürhalten recht realistisch. Gesamtmarkt 2014 rd. 42 GW an Nachfrage - Gesamtmarkt 2015 rd. 51 GW an Nachfrage meiner Enschätzung nach. Jinko geht übrigens von 53 GW in diesen Jahr aus inkl. 15 GW aus China.
Mutig finde ich aber, dass Jinko davon ausgeht, dass die Modulpreise ab Q2 stabil bleiben werden und darum prognostiziert Jinko im 2. Halbjahr eine Bruttomrage zwischen 25 bis 30%. Obs so kommt keine Ahnung, aber sollte Jinko wirklich eine Bruttomarge > 25% ab Q3 erreichen können, dann wäre ein Kurs < 30 $ ein absoluter Witz. Aber so weit sind wir nun wirklich (noch) nicht, denn wie sich die Modulpreise wirklich in diesem Jahr weiter entwickeln werden, weiß kein Analyst und auch keiner von Jinko. Erstaunt hat mich, dass in Japan die Modulpreise sich gerade noch auf einem Niveau zwischen 0,57 bis 0,59 $/W bewegen (vor einem Jahr lagen sie dort noch bei 0,68 $/W) und in China sind die Modulpreise nur noch bei 0,55 $/W. Am höchsten sind die Modulpreise übrigens in den USA mit 0,72 $/W. Kommt natürlich von den neuen Strafzöllen. |