[...]bin ich mit meinem plädoyer für OBJEKTIVITÄT jetzt auch "brauner dreck"?? ich bin mal gespannt...
Man kann es auch übertreiben! Ansonsten ist dein Beitrag sehr sachlich/kompetent und ich werde gerne darauf antworten.
Du schreibst: "warum ist man als z.B. 30-jähriger SCHULD an der deutschen vergangenheit??"; das behaupte ich nicht, aber genauso wenig bin ich der Meinung, man sollte "einen Schlussstrich unter die NS-Vergangenheit" ziehen und zwar aus dem Grund, dass Menschen aus der Vergangenheit lernen können und sich gegen mögliche Anfänge eher zur Wehr setzen (ich behaupte nicht, dass wir in Deutschland in einem "braunen Sumpf" versinken).
Das kann im Allgemeinen jeder für sich entscheiden, allerdings wehre ich mich gegen eine oftmals auftretende Pauschalisierung, die von Juden als der "jüdischen Weltmacht" fabulieren und das angebliche "internationale Finanzjudentum" als ausbeuterisches und permanent einflussnehmendes Konstrukt klassifizieren.
Du schreibst weiter: "die allzu leichtfertig jemanden in die antisemiten-ecke stellen, rufen damit in der heutigen generation völlig zu recht unverständnis, und bei anhaltenden vorwürfen auch ärger hervor! zu unrecht? ich meine nein."; wenn dies tatsächlich allzu leichtfertig geschieht, dann stimme ich dir zu, es gibt jedoch genügend Beispiele, bei denen es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus "anzuklagen", denn dass es diesen gibt, das steht wohl außer Frage (ich behaupte nicht, dass sich dieser durch die ganze Gesellschaft zieht, er ist dennoch vorhanden).
Deine Frage: "was ist falsch an kritik an einzelpersonen??" beantworte ich dahingehend, dass ich der Meinung bin, Kritik an Einzelpersonen ist nicht falsch. Wogegen ich mich erneut wehre, ist die Verknüpfung dieser Kritik mit "die Juden" oder "die Israelis". Wenn Member Personen wie Herrn Friedmann mit Ratten vergleichen ("sollte er endlich aus seinem Rattenloch rauskommen") oder als "feiges Arschloch" bezeichnen, dann hört für mich jegliches Verständnis auf. Natürlich ist das nur ein kleiner Prozentsatz der Member und in diesem Fall muss auch ich mich vorsehen, nicht zu pauschalisieren (ich hatte bereits gepostet, dass ich die - evtl. ehemalige - "öffentliche Person" Michel Friedman gleichfalls nicht sympathisch finde).
Ich glaube nicht, dass ich jemals auf die Aussage: "ich finde sharon's politik menschenverachtend" behauptet habe, dies wäre antisemitisch, mich stört nur ungemein, solche Aussagen wiederum mit "die Israelis" oder "die Juden" zu verknüpfen, ein Beispiel:
fiberoptics schrieb: warum ist es bloß so ein tabu zu sagen: israel tötet kinder von palästinensern.
Meine Antwort war: Das ist kein Tabu; genauso wenig ist es ein Tabu, dass palästinensische Terroristen israelische Kinder und Zivilisten töten; btw, nicht Israel tötet Kinder, sondern das israelische Militär ist in mehreren Fällen (genaue Zahlen liegen mir nicht vor) für den Tod von Zivilisten verantwortlich. Auch in den israelischen Medien (Haaretz, Maariv, Jerusalem Post u.a.) wird darüber berichtet - diese Zeitschriften liest jedoch kaum jemand hier.
Ich hatte ebenfalls geschrieben:
Gush Shalom, PEACE NOW, SHMINISTIM - ISRAELI YOUTH REFUSAL MOVEMENT, Ta'ayush (Arab Jewish Partnership) sind Friedensbewegungen mit Hunderttausenden israelischer Staatsbürger, die die sich für einen Frieden zwischen den Völkern einsetzen und für diesen Einsatz Ablehnung, Ausgrenzung und Restriktionen durch die Behörden in Kauf nehmen.
Hierauf gründet sich zum Teil meine Argumentation und gleichzeitig meine Abneigung gegen Verallgemeinerungen; Fehler werden bei allen Beteiligten begangen und menschenunwürdige Handlungen gibt es überall; das erinnert mich an den bekannten Satz: "Wer frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein!"
Major Tom |