zum Rücktritt von Chef Liddy. " Sein Rücktritt gilt als weiterer Schritt zu einer allmählichen STABILISIERUNG des eins größten Versicherers!
AIG-Chef kündigt Rückzug an
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AIG-Sanierer Edward Liddy 22. Mai 2009 Beim weitgehend verstaatlichten amerikanischen Versicherer American International Group (AIG) hat der zur Sanierung angetretene Konzernchef Edward Liddy seinen Rückzug angekündigt. Der 63-Jährige werde nur noch solange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, gab AIG in New York bekannt. Sein Rücktritt gilt als weiterer Schritt zu einer allmählichen Stabilisierung des einst weltgrößten Versicherers.
Die amerikanische Notenbank hatte AIG im vergangenen Jahr aus Angst vor einem Kollaps mit weltweiten Folgen stützen müssen. Bisher summieren sich die Finanzhilfen auf rund 180 Milliarden Dollar. Im Gegenzug erhielt der Staat knapp 80 Prozent der Anteile.
„Intellektuell anspruchsvollste Stelle“ in Amerika
Liddy war im vergangenen September kurzfristig als Sanierer eingesprungen und ist in Doppelfunktion zugleich Konzernchef und Vorsitzender des Verwaltungsrates. Er empfahl die Trennung der beiden in den Vereinigten Staaten oft vereinten Ämter. Dem will der Verwaltungsrat wohl folgen. Von Anfang an war klar, dass Liddy die Aufgaben nur vorübergehend ausüben wollte. „Es bleibt bei AIG noch viel zu tun“, sagte Liddy laut der Mitteilung. „Aber viel ist auch schon erreicht worden.“
Der Nachfolger Liddys wird der fünfte Chef von AIG innerhalb von vier Jahren. In einem Interview beschrieb Liddy seine Position als die „intellektuell anspruchvollste Stelle“ in der amerikanischen Wirtschaft. Sein Nachfolger stehe vor der Aufgabe, die „größte Restrukturierung in einem Unternehmen“ umzusetzen.
Ein Dollar Jahresgehalt
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AIG verkauft Autosparte an Zurich Financial Versicherungen: Das Ende der Bewunderung Der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner würdigte die Arbeit Liddys. Indem er der Bitte der Regierung gefolgt sei, habe Liddy einen der anspruchsvollsten Jobs im aktuellen amerikanischen Finanzsystem übernommen, sagte Geithner. Damit habe er Pflichtbewusstsein und Patriotismus gezeigt. Als Gehalt erhielt Liddy den symbolischen Betrag von einem Dollar im Jahr.
Im vergangenen Jahr hatte AIG einen Rekordverlust von fast 100 Milliarden Dollar eingefahren. Auch im ersten Quartal dieses Jahres stand unter dem Strich erneut ein Minus von knapp 4,4 Milliarden Dollar.
AIG trennt sich derzeit von großen Geschäftssegmenten, um die staatlichen Geldspritzen zurückzuzahlen. Der Ausverkauf zieht sich aber länger hin als geplant. Zuletzt rechnete Liddy mit einem jahrelangen Sanierungsprozess. Weitere Finanzhilfen des Staates benötige AIG aber nicht, wenn sich die Wirtschaftslage nicht nochmals deutlich verschlechtere.
Text: FAZ.NET Bildmaterial: AFP
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