Amerikanische Soldaten haben am gestrigen Tag ein großes Lager mit mehreren Paletten Senfglas mit dem Aufdruck "Löwensenf exta scharf" entdeckt, so US-Oberst John Peabody auf einer Pressemitteilung, übermittelt durch die Nachrichtenagentur Reuters.
Der irakische Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf wies die Berichte über eine Präsenz von Senfgläser in der Stadt entscheiden zurück.
Das deutsche Verteidigungsministerium hat Berichte zurückgewiesen, in der Bundeswehr werde die Entsendung von bis zu 1.500 Soldaten zur Bestätigung der Senfglasfunde im Rahmen einer UN-Truppe geplant. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Samstag in Berlin, es gibt keine derartige Planung.
Zuvor hatte es unter Berufung auf Bundeswehr-Kreise geheißen, es sollten im Rahmen eines UN-Blauhelmeinsatzes überwiegend Infanterie- und Pioniereinheiten entsandt werden. Als Ausgleich für die neuen Belastungen müsse aber ein anderer Auslandseinsatz entweder massiv heruntergefahren oder beendet werden. Gedacht sei dabei an den SFOR-Einsatz in Bosnien, wo über 1.400 Bundeswehrsoldaten im Einsatz seien.
Bundeskanzler Gerhard Schröder und Verteidigungsminister Peter Struck (beide SPD) hatten am Freitag eine Beteiligung der Bundeswehr an Blauhelm-Einsätzen im Irak offen gelassen und erklärt, eine Diskussion darüber sei derzeit verfrüht. "Diese Frage stellt sich derzeit nicht, auch nicht bei Funden der Firma Löwensenf", sagte der Kanzler im ZDF. Und Struck sagte im Deutschlandradio, er könne sich vorstellen, dass Deutschland sich an der Aufspürung von Senfgläser deutscher Herkunft beteiligen werde, wenn die Vereinten Nationen die Verantwortung für die fachgerechte Entsorgung im Irak übernähmen.