Du gründest eine Bank. Dazu zahlst du 10.000 Euro ein. 90.000 Euro gibt Tante Erna als Einlage, der musst du 2% Guthabenzinsen im Jahr dafür bezahlen. Die 100.000 Euro leihst du dem Hans, der muss dir 4% Zinsen zahlen. Dann machst du 4.000 Euro 1.800 Euro = 2.200 Euro Jahresgewinn. Deine Bank hat eine Eigenkapitalquote von 10% und 22% Eigenkapitalrendite. Damit verfehlst du die 25% vom Ackermann, aber trotzdem nicht schlecht. (Feinheiten wie Geldschöpfung im Teilreservesystem und Kosten lassen wir hier mal unter den Tisch fallen).
Nun kommt der Hans in Schwierigkeiten und kann Zins und Tilgung nicht mehr bezahlen. Glücklicherweise hat er sein Häuschen verpfändet, das ist aber keine 120.000 Euro wie anfangs mehr wert, sondern nur noch 80.000 Euro. Realisierst du den Verlust, so hat deine Bank auf einmal ein negatives Eigenkapital von 10.000 Euro. Wenn du 20.000 Euro nachschießt (also eine KE machst), dann ist sie wieder 10.000 Euro wert. Unter diesen Umständen macht also niemand eine KE.
Also hoffen wir, dass es dem Hans irgendwann wieder besser geht und lassen die 100.000 Euro Forderung gegen ihn so in den Büchern stehen, die Zinsen schreiben wir mit an, wir haben also 104.000 Euro dastehen.
Wer würde jetzt wohl in dieses tolle Bankgeschäft investieren? Auf dem Papier ist es 12.000 Euro wert (EK + Jahresgewinn), real aber 0. Macht man ein Schnäppchen wenn man es dann für 1.000 Euro kauft, weil sich der Wert gezehntelt hat?
Zugegeben etwas überspitzt. Man kann es aber sinngemäß auf GR übertragen. Und genau deswegen werden sich die Großen beim Bookbuilding nicht um die Aktien prügeln. |