Auf einer Demonstration der Coronamaßnahmegegner waren auch Menschen, die Symbole der Stuttgarter S21-Bewegung trugen. Sofort distanzierte sich ein langjähriger S21-Gegner in der Wochenzeitung Kontext. Nun müsste man sich doch eher fragen, wieso der Aktivist einer losen dezentralen Bewegung so berührt davon ist, dass das Signet dieser Bewegung auch in Zusammenhängen getragen wurde, in die er sich nicht stellen will. Schließlich war ja der kleinste gemeinsame Nenner bei den S21-Bewegung die Ablehnung eben des Bahnhofs. Bei vielen anderen Fragen gehen die Meinungen auseinander, wohl auch in der Beurteilung der Corona-Maßnahmen. Doch Gebhard begründet dann, warum er sich trotzdem angegriffen fühlt. Da ist also wieder das Primat der Wissenschaftlichkeit, das angeblich die S21-Bewegung so hochgehalten hat .Das galt sicher für die Wissenschaftler in ihren Reihen. Aber die großen Mobilisierungen in Stuttgart waren nicht ein Ergebnis von Fakten und Wissenschaft. Ein Großteil der Menschen wollte eben den alten Bahnhof behalten, was viel mit Gefühl, aber wenig mit Wissenschaft zu tun hat. Eine andere Motivation für den Protest war die Ablehnung einer jahrelangen Großbaustelle mitten in der Stadt, die jetzt jeder Stuttgart-Besucher beobachten kann.
Wie faktenbasiert waren die Proteste gegen Stuttgart 21?
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