"Delistet ist das Papier von Aleo Solar bereits seit Anfang März. Noch immer hatten die übrig gebliebenen Aktionäre jedoch die Hoffnung, dass Großaktionär Bosch auch dem Streubesitz ein knackiges Abfindungsangebot macht und so einen für alle Beteiligten vernünftigen Schlussstrich unter das leidige Thema zieht. Schließlich hatten die Nebenwerteprofis der Deutschen Balaton der Robert Bosch GmbH Ende 2014 einen Betrag von 6 Euro je Aleo-Aktie abgerungen. Quasi eine Prämie dafür, dass Balaton seine Blockadepolitik aufgibt und die Rechtstreitigkeiten ad acta legt. Nun gibt es einen Dämpfer für den restlichen Streubesitz: Gemäß der Einladung zur Hauptversammlung am 18. Juni 2015 in Oldenburg hat Bosch einen Abfindungsbetrag von 1,96 Euro je Aleo-Aktie (die Gesellschaft firmiert mittlerweile als „AS Abwicklung und Solar-Service AG i.L.“) festgelegt. Für die beauftragten Wirtschaftsprüfer von RBS RoeverBroennerSusat eine „angemessene“ Barabfindung. Rein objektiv mag dieser Betrag in Ordnung sein, immerhin entspricht er dem volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs. Und auch die Tatsache, dass die Gutachter den Unternehmenswert der nicht mehr existenten Gesellschaft mit gerade einmal 4 Cent je Aktie angesetzt haben, zeigt, dass Bosch nicht unfair vorgegangen ist. Immerhin bewertet er die Aleo-Hülle immer noch mit 25,5 Mio. Euro. Dennoch werde die meisten Nebenwerteanleger enttäuscht sein, einige haben sich vermutlich sogar eine blutige Nase geholt. 2 Euro war quasi die Untergrenze der Erwartungshaltung. Das hatte boersengefluester.de auch so kommuniziert (zu dem Beitrag kommen Sie HIER). Bei Kursen oberhalb von 3 Euro wäre wohl jeder zufrieden gewesen. Und manch einer mag womöglich sogar von 6 Euro pro Anteilschein geträumt haben. Übrig bleibt eine der kuriosesten Squeeze-out-Storys der vergangenen Jahre und die Erkenntnis, dass Börse eben doch kein Wunschkonzert ist. " |