Schweres Erdbeben in Italien

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95441 Postings, 8510 Tage Happy EndSchweres Erdbeben in Italien

Kinder sterben unter Trümmern

Mittelitalien wurde von einem schweren Erdbeben erschüttert, das zahlreiche Gebäude zum Einsturz brachte. Unter den Trümmern eines Kindergartens starben offenbar mehrere Kinder, viele weitere Menschen wurden verletzt.

Campobasso - Das Beben, dessen Epizentrum nahe der Stadt Campobasso rund 226 Kilometer südöstlich von Rom lag, erreichte die Stärke 5,4 auf der Richterskala. In mehreren Gemeinden der Provinz Molise stürzten Häuser ein oder wurden schwer beschädigt, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Unklar war, ob es Tote oder Verletzte gab.
In einem Kindergarten in San Giuliano di Puglia bei Campobasso stürzte das Dach ein. Etwa 50 Kinder wurden unter den Trümmern eingeschlossen. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens kamen vermutlich mehrere Kinder ums Leben. Viele seien verletzt worden. Behörden erklärten, dass zahlreiche Kinder geborgen und in Krankenhäuser gebracht worden seien. Im südlichen Apulien kamen mindestens 16 Menschen leicht verletzt in Krankenhäuser.

In vielen Gemeinden liefen die Menschen in Panik auf die Straßen. Schulen und andere öffentliche Gebäude wurden sofort evakuiert. Augenzeugen berichteten, die Erdstöße hätten lediglich sechs bis sieben Sekunden gedauert. Die Erschütterungen waren auch in Apulien an der südlichen Adria sowie bis nach Rom zu spüren.

Das Erdbeben hat aber nach Expertenmeinung nichts mit dem schweren Ausbruch des Ätna zu tun, der am Sonntag begann. "Die Zentral-Apenninen sind ein eigenes geologisches Gebiet, das mit dem Ätna nicht in unmittelbarer Wechselwirkung steht", sagte der Seismologe Peter Bormann vom Geoforschungszentrum Potsdam. Erdbeben der Stärke fünf kämen in Mittelitalien alle drei bis fünf Jahre vor. "Die ganzen Apenninen sind eine Erdbebenregion."

Ein weiteres Indiz spricht nach Ansicht des Seismologen gegen einen Zusammenhang zwischen Vulkanausbruch und Erdbeben. Die Erdstöße, die den Ausbruch des Ätnas begleiteten, seien schwächer gewesen als das Erdbeben in Mittelitalien, sagte Bormann. "Ein schwaches Beben am Ätna kann nicht mehrere hunderte Kilometer entfernt zu stärkeren Stößen führen."

Auf Sizilien entspannte sich unterdessen die Lage. Zwar schossen aus dem Ätna Rauch- und Aschewolken bis zu 300 Meter hoch in die Luft, doch verlangsamten sich die Lavaströme.

Das letzte schwere Erdbeben in Italien ereignete sich 1997 in Umbrien. Es hatte die Stärke 5,7 und beschädigte über 9000 Gebäude. Schwer getroffen war auch die Basilika von Assisi. Zwölf Menschen starben.  

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