MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Bezahlsender Premiere will sich beim Thema Bundesliga nicht ausbooten lassen. Der Chef des Unternehmens, Georg Kofler, unterstrich am Mittwoch bei der Hauptversammlung in München erneut, Premiere wolle auch in der kommenden Saison Bundesliga zeigen. 'In Sachen Bundesliga ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.' Derzeit gilt ein Bündnis mit der Deutschen Telekom als wahrscheinlich, die sich die Internetrechte an der Bundesliga gesichert hat. Die Telekom nahm unterdessen Franz Beckenbauer als Kommentator und Zugpferd für die Fußball-Berichterstattung in der neuen Saison unter Vertrag.
Den Zuschlag für die Pay-TV-Rechte hatte im Dezember zwar der neue Sportsender Arena erhalten, Premiere könnte dem Vernehmen nach aber Bilder von der Telekom beziehen. Genau gegen diese Variante hat aber die Deutsche Fußball Liga (DFL) massive Vorbehalte. Sie fürchtet eine Entwertung der arena-Rechte, sollte Premiere in Kooperation mit der Telekom doch noch Bundesliga-Bilder zeigen. Kofler ging erstmals indirekt auf den seit Wochen schwelenden Streit zwischen DFL und der Telekom ein.
Die Internet-Rechte könnten auch für eine Übertragung über Kabel, Satellit und Antenne genutzt werden, sagte Kofler. Der Ausschreibungstext lasse dies klipp und klar zu. Diese Bedingungen könnten nicht im Nachhinein verändert werden. Dem Vernehmen nach sind sich Telekom und Premiere bereits einig, nur die Einigung mit der DFL steht noch aus. 'Gerne hätte ich Ihnen heute einen fertigen Vertrag präsentiert. Aber die Verhandlungen laufen noch', sagte Kofler.
Der Münchner Bezahlsender gilt als idealer Partner für die Telekom. Der Sender kann neben der Bundesliga-Erfahrung vor allem mit einem breiten Angebot an Spielfilmen und den Rechten an der Formel 1, der Champions League oder der Fußball-Weltmeisterschaft aufwarten. Die Telekom wiederum braucht einen Partner, der attraktive Inhalte für ihr im Aufbau befindliches Hochgeschwindigkeitsnetzes VDSL liefern kann. Das neue Netz, an das Ende 2007 rund 11 Millionen Haushalte in Deutschland angeschlossen sein sollen, ist durch Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit in der Sekunde in der Lage, Live-Fernsehbilder in hoher Qualität zu übertragen./mf/sk |