Na ja: Als es darum gegangen ist, dem Insolvenzrecht die letzten Zähne zu ziehen, war die Politik sehr wohl da, um den Lobbies Gehör zu schenken. Jetzt sind aber in einem international einzigartigen Skandal für eine führende Wirtschaftsnation tausende Kleinanleger betroffen, und war gerade auch deshalb, weil die Politik versagt hat. Ich denke schon, dass man hier die Politik möglichst rasch dazu bewegen sollte, etwas zu unternehmen.
Meines Erachtens wäre Wirecard zu retten. Das, was jetzt durch die Medien geht, ist doch völlig übetrieben. Aber es fehlt eben das Vertrauen. Und die Inso-Anwälten sind vor allem an den Honoraren interessiert. Hier muss jemand die allgemeinen, öffentlichen Interessen vertreten. Wenn der Betrug tatsächlich so massiv sein sollte, wie von manchen behauptet, dann müsste:
a) eine Übernahme von Wirecard zu fairen Bedingungen und unter Einbeziehung der Kleinaktionäre in die Wege geleitet werden. b) Konsequente Schadenersatzklagen gegen die Verantwortlichen auf internationaler Ebene eingeleitet werden, an deren Ergebnissen auch die Kleinaktionäre beteiligt werden müssen.
Eine Sanierung von Wirecard allein zum Schutz der Banken und unter Rauswurf der Kleinsparer darf es hier nicht geben! Wahrscheinlich wäre ein Schuldenschnitt von 70% für die Gläubiger und ein Abfindung der Aktionäre mit 15 € pro Aktie - verbunden mit Besserungsscheinen - die praktikabelste Lösung. Es kann nicht sein, dass allein die Inso-Anwälte und die Zocker noch an Wirecard verdienen. Ganz nebenbei würden dabei auch zahlreiche Arbeitsplätze für Deutschland gesichert sowie ein wichtiger Zukunftsmarkt.
Keine andere Nation würde sich so etwas wie Wirecard einfach zerschlagen lassen. |