Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Nach dem Remis in Bochum weiß man bei Borussia nicht so recht, was überwiegt: Die Zufriedenheit über eine tolle erste Halbzeit oder der Ärger über verlorene zwei Punkte.
In Mönchengladbach war man sich einig: So etwas wie das Spiel in Bochum hat man selten erlebt. „Ein Wellental der Gefühle“ beschrieb es Sportdirektor Max Eberl treffend. Zur Halbzeit sah Borussia wie der sichere Sieger aus, spielte den Gegner mit eindrucksvollem Offensivfußball an die Wand. Die 3:0-Führung nach 45 Minuten sprach Bände und niemand im Stadion zweifelte noch daran, dass die Mannschaft von Michael Frontzeck den Platz als Sieger verlassen würde. Die mehr als 10.000 mitgereisten Borussen-Anhänger skandierten bereits „Spitzenreiter, Spitzenreiter“.
Chance zur Entscheidung
Als Karim Matmour in der 48. Minute alleine auf das Bochumer Tor zulief, schien gar ein Kantersieg möglich. „Wenn ich das 4:0 mache, ist die Partei gelaufen“, so der Algerier. Leider gelang es in dieser Situation nicht, dem Gegner den Todesstoß zu versetzen, was Frontzeck als „Knackpunkt des Spiels“ bezeichnete, ohne dem Mittelfeldspieler einen Vorwurf machen zu wollen.
So kam es, wie es kommen musste und die Bochumer fanden durch den Überraschungs-Doppelschlag von Mimoun Azaouagh zurück ins Spiel - im wahrsten Sinne des Wortes zwei „Sonntagsschüsse“, die dem schmächtigen Filigran-Techniker wohl kein zweites Mal als Doppelpack gelingen dürften. Als dann Dante nach einer vermeintlichen Notbremse die rote Karte sah und der sich eben noch am Boden windende Stanislav Sestak den 3:3-Ausgleichstreffer markierte, musste man gar um den einen verdienten Zähler bangen. Dass dieser trotz halbstündiger Unterzahl eingefahren wurde, ist nicht selbstverständlich und zeugt von der Moral der Mannschaft. Trotzdem war Trainer Frontzeck nicht glücklich: „Mit diesem Punkt bin ich nicht zufrieden“, sagte der Coach und meinte damit wohl mehr das von Referee Michael Kempter übersehene Handspiel des Verteidigers Pfertzel im Strafraum der Bochumer kurz vor Schluss als die Leistung seiner Mannschaft. Der Pfiff blieb aus und so wurde Borussia die Möglichkeit genommen, die emotionale Achterbahnfahrt dieses denkwürdigen Spiels noch mit einem späten Treffer in Unterzahl zu beenden.
Punkte verloren - Erkenntnisse gewonnen
Was bleibt ist jedoch die Erkenntnis, dass man sich in Mönchengladbach wieder auf und über erfrischenden Offensivfußball freuen darf. Wenn die Abteilung Angriff – allen voran Juan Arango, der sein Können nicht nur beim 1:0 und der Vorlage zum 3:0 aufblitzen ließ - in den kommenden Spielen derart überzeugend auftritt wie in der ersten Halbzeit im Ruhrstadion, dürfte der erste Sieg der Saison nicht mehr lange auf sich warten lassen. Vielleicht schon gegen die Hertha am kommenden Sonntag.
Während sich der Blick also auf das erste Heimspiel richtet, brechen einige Profis zu Länderspielreisen auf. Michael Bradley (WM-Qualifikation mit den USA in Mexiko), Karim Matmour (Freundschaftsspiel mit Algerien gegen Uruguay) und Roberto Colautti (Freundschaftsspiel mit Israel in Nordirland) sind ebenso für Länderspiele am Mittwoch abgestellt wie Roman Neustädter und Marco Reus, die mit der deutschen U21 zu einem internationalen Turnier in die Ukraine reisen. Juan Arango verzichtet auf das Freundschaftsspiel mit dem Team Venezuelas in Kolumbien und wird die Woche voll mit der Mannschaft trainieren.
Quelle / mehr: http://borussia.de/de/borussia_news_detail,185,0,newsid-173153.html ----------- P.S.: Dieser Text zerstört sich nach dem Lesen selbst. |