Also ich fasse mal zusammen: Soweit ich das sehe ist unstrittig, dass der Markt von HDM und die Firma selbst immer noch massive Überkapazitäten aufweist. Mit einer deutlichen Erholung der Nachfrage ist aus verschiedenen Gründen nicht zu rechnen. Also wage ich mal einen Blick in die Glaskugel: Linzbach ist nicht als Weichei bekannt. Ich denke es wird früher oder später einen weiteren massiven Kapazitätsabbau geben, er hat schon kommuniziert, dass ihm Profitabilität vor Umsatz geht. Ergo: Es werden massiv weitere Stellen wegfallen, vermutlich auch betriebsbedingt und mit Sozialplan. Problem: das deutsche Kündigungsschutzgesetz. Es wird also ein Angebot an die Arbeitnehmer geben, einem Plan mit Priorität 1: Steigerung der Effektivität/Profitabilität und Priorität 2: Sozialverträglichkeit geben. Stimmt der BR dem nicht zu geht die Firma in die Insolvenz, dann gibts keinen Sozialplan, keine Auffanggesellschaft und keinen Kündigungsschutz. Es werden einfach die Leute rausgeschmissen, auf die man keine Lust hat. Das Aktienvermögen ist damit zwar wertlos aber die Firma wird nach Abwicklung unter demselben Namen neu aufgestellt weiterarbeiten können (ähnlich Chapter 11). Neben diesem Risiko für uns Aktionäre gibt es aber auch die folgende Chance: Stimmt der BR zu, werden die Einschnitte zwar konsensorientiert, aber trotzdem derart massiv ausfallen, dass die Firma danach in der Lage ist profitabel zu sein. Für die Kosten der Umstrukturierung wird es eine weitere Kapitalerhöhung geben. Anders kommt HDM auch nicht an Kapital, zumindest nicht zu einem realistischen Zinssatz. Neu ist im Vergleich zu früher, dass der Wurf größer wird. Schreier hat sich immer als Mann der Basis präsentiert, besonders intern, und hatte daher nie die Eier um wirkliche Einschnitte durchzusetzen, ist immer nur kosmetisch korrigiert worden in der Hoffnung dass sich der Markt schon irgendwie erholen wird. Dieses Problem sehe ich bei Linzbach nicht. Er präsentiert sich freundlich um die Arbeitnehmervertreter nicht zu verprellen, wird aber in der Sache knallhart sein. Seine Mission ist ein HDM-Gewinn und er selbst ist das beste Beispiel wie es geht: nämlich mit dem richtigen Mix aus konservativer Personalpolitik, also Leute halten, und frischem Wind von Außen. HDM hat viel zu lange im eigenen Sud gekocht und keinen frischen Wind von außen reingelassen. Ich gehe davon aus, dass nach der Karenzzeit des VV kräftig durchgelüftet wird. Vielleicht ist die Kursentwicklung der letzten Wochen ein Vorbote auf diese Entscheidungen, die vielleicht inter oder gegenüber einem strategischen Investor schon kommuniziert wurden. --- Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung |