scheinen die stark erhöhten Energiepreise durch. Wer denkt beim Kauf seiner Brötchen schon an die Kosten für das im Backofen verbrauchte Erdgas? Weitere Beispiele finden sich in der hervorragenden Zusammenstellung von SousSherpa im vorangehenden Post. Ich habe aus genau diesem Grund in Gazprom investiert, und diese Entscheidung nie bereut. Dennoch bin ich es gewohnt, gerade dann, wenn etwas zu glatt, zu gut, zu einfach erscheint, besonders genau hinzusehen. Und so fragte ich gestern in die Runde, welche Risiken es denn für ein Investment bei Gazprom geben könnte, über die hier noch nicht gesprochen wurde? Mit Ausnahme einiger weniger sachlicher Antworten, blieb das Forum stumm. Und das ist noch höflich ausgedrückt. Dabei steht das womöglich größte Anlagerisiko für einen deutschen Gazprom-Aktionär, meiner Meinung nach, wie ein weißer Elefant im Raum: Es ist eine ökonomisch irrsinnig erscheinende Wirtschaft- und Energiepolitik, die einen gigantischen Kapitalbedarf des Staates nach sich ziehen, und die früher oder später zu der Frage führen wird, wer das alles eigentlich bezahlen soll? Und es sollte mich sehr wundern, wenn man als Antwort auf diese Frage nicht die "Profiteure" der hohen Energiekosten, nämlich die Energieunternehmen und deren Aktionäre, ins Gespräch bringen würde! "Haltet den Dieb!" könnte es, so befürchte ich jedenfalls, schon bald aus Regierungskreisen heißen, verbunden mit der Forderung nach einer höheren Besteuerung von Gewinnen aus Energieverkäufen. Nicht ausschließen würde ich auch die vollständige Wegbesteuerung sämtlicher Gewinne aus Aktienbeteiligungen an Energieunternehmen. Selbstverständlich aus Solidarität. Warum auch sonst? |