Scharfe Kritik an IG-Metall-Vize Peters

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26.06.03 09:06

1943 Postings, 8876 Tage TraderScharfe Kritik an IG-Metall-Vize Peters


Opel-Gesamtbetriebsratschef Franz stellt Führungsfähigkeit in Frage - Ab Freitag wieder Verhandlungen
 
Berlin -  Innerhalb der IG Metall wächst die Kritik an den Streiks in Ostdeutschland. Besonders der designierte Nachfolger von IG-Metall-Chef Klaus Zwickel, Jürgen Peters, gerät weiter unter Druck. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von Opel, Klaus Franz, stellt inzwischen die Führungsfähigkeit von Peters in Frage und fordert ein sofortiges Ende des Arbeitskampfes. Bereits am Montag hatten die Konzernbetriebsräte der großen deutschen Autohersteller auf einer internen Sitzung ihrem Unmut über die Streiks und die damit verbundenen Produktionsunterbrechungen bei westdeutschen Autobetrieben Luft gemacht. Peters selbst setzt sich gegen die Kritik energisch zur Wehr.


"Die Streiks für die 35-Stunden-Woche im Osten waren niemals von einer breiten Bewegung in der Arbeitnehmerschaft getragen. Ich bin dafür, dass alle Streiks ab sofort beendet werden, damit schnell eine vernünftige Verhandlungslösung erreicht werden kann", sagte Franz der WELT. Er kritisierte auch die Organisation der Streiks. Hier seien "schwere handwerkliche Fehler begangen" worden: "Es gab keine umfassende Strategie für die Auseinandersetzung und kein adäquates Risikomanagement. Die Diskussion darüber, ob Jürgen Peters der richtige Nachfolger für Klaus Zwickel ist, wird es jetzt wahrscheinlich geben. Man muss von jemandem, der erster Vorsitzender der IG Metall werden will, erwarten können, dass er Strategien entwickeln und Konfliktmanagement betreiben kann, um Schaden von der IG Metall zu wenden", sagte Franz.


Schon bei der Betriebsrätekonferenz am Montag hatte der Gesamtbetriebsratschef von Daimler-Chrysler, Erich Klemm, die Streikstrategie in Ostdeutschland ungewöhnlich deutlich kritisiert. Klemm soll Peters einen "tarifpolitischen Geisterfahrer" genannt haben. Um den Streik zu Ende zu bringen, hatte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von VW, Klaus Volkert, einen Austritt des Konzerns aus dem Arbeitgeberverband Sachsen ins Gespräch gebracht.


Peters, der die Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland mit Hilfe von Streiks maßgeblich mit betrieben hat, sagte der "Leipziger Volkszeitung", er werde sich gegen die "Disziplinlosigkeit" in den eigenen Reihen wehren. Bei der Betriebsrätekonferenz habe es "keinen Aufstand" gegeben. Ihn ärgere, dass Mitglieder in der Öffentlichkeit das Bild vermittelten, die Gewerkschaft sei intern "hoffnungslos zerstritten", sagte Peters.


IG-Metall-Chef Klaus Zwickel sagte, er wolle am Donnerstag mit Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser Möglichkeiten erörtern, wie der Streit beendet werden könne. Im Idealfall könne dann das Gerüst für die Verhandlungen geschaffen werden, die am Freitag beginnen sollen. Kannegiesser sagte, die Positionen lägen noch weit auseinander. Der sächsische Verhandlungsführer Bodo Finger brachte eine Korridorlösung mit Arbeitszeiten zwischen 35 und 40 Stunden ins Gespräch. Ungeachtet der Gespräche sollten die Streiks auch am Donnerstag fortgesetzt werden. Nur beim Brandenburger BMW-Zulieferer ZF wird erstmals wieder gearbeitet.  Die Welt

Artikel erschienen am 26. Jun 2003

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Trader
 

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