positiven und negativen Aspekte bei Aixtron mal ins richtige Verhältnis setzt bzw. ins richtige Licht rückt.
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Geldanlage-Report - AIXTRON kurzfristige Trader sollten abwarten
08:55 01.10.09
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Report" raten kurzfristig orientierten Tradern bei der Aktie von AIXTRON (Profil) einen Rücksetzer ans untere Ende des Trendkanals abzuwarten.
Der überraschend schnelle Durchbruch der LED-Technologie spiele AIXTRON perfekt in die Karten. Logisch, der Hersteller von LED-Fertigungssystemen habe einen Marktanteil von 70 Prozent und profitiere damit wie kein Zweiter von diesem neuen Megatrend.
Während LEDs zur Autobeleuchtung und in Laptops schon länger eingesetzt würden, steige nun auch der Marktanteil bei der Hintergrundbeleuchtung von LCD-Fernsehern rasant an. Das Verbot von Glühbirnen als Leuchtmittel dürfte LEDs künftig auch im Massenmarkt eine führende Stellung bescheren.
Der entscheidende Faktor aus technologischer Sicht sei eine deutliche erhöhte Leistungsfähigkeit der LEDs bei weiter niedrigem Energieverbrauch. Damit passe die Technologie optimal in die aktuelle von der Klima- und Energiespardiskussion geprägte politische Landschaft.
Die Geschäftsaussichten für die Aachener scheinen aktuell geradezu perfekt: Denn auch bei den weiteren Geschäftsbereichen, in denen AIXTRON-Anlagen nachgefragt werden, geht es deutlich aufwärts, so die Experten vom "Geldanlage-Report". Beispielsweise sei das bei Glasfaserkommunikationsnetzen, mobiler Datenübertragung und optischer Datenspeicherung der Fall.
Aus der Ertragsperspektive komme AIXTRON dabei der enorme Gewinnhebel zugute. Bei steigenden Umsätzen könne die Bruttomarge enorm nach oben getrieben werden, weil ein großer Teil der Kosten Fixkosten seien.
Die AIXTRON-Analysten seien daher nicht zu beneiden, weil bereits wenige Großaufträge zu einer massiven Veränderung der Gewinnschätzungen führen könnten. Goldman Sachs halte es beispielsweise für möglich, dass sich die aktuellen Konsensschätzungen (also der Durchschnittswert der Analysten-Gewinnschätzungen je Aktie) für 2010 noch verdoppeln würden.
Das würde die aktuell hohe Bewertung beim Kurs/Gewinn- und Kurs/Umsatz-Verhältnis wieder relativieren. Angenommen dieses Best Case-Szenario trete ein: AIXTRON würde dann im kommenden Jahr 0,86 Euro je Aktie verdienen. Das KGV läge damit beim aktuellen Kurs von 17,29 Euro bei 20 und nicht bei 40, wie es die aktuellen Schätzungen nahe legen würden.
Mit einem 20er KGV wäre AIXTRON zwar immer noch kein Schnäppchen aber auch nicht mehr überteuert. Der hohen Zyklik des Geschäfts, die eher ein KGV im Bereich von zehn bis 15 nahe lege, also die faire Bewertung drücke, stünden die exzellenten Wachstumsaussichten gegenüber.
Das Problem an der Rechnung: 2010er Schätzungen seien mit einer enorm hohen Unsicherheit behaftet. AIXTRON-CEO Paul Hyland habe bei einer Präsentation in San Francisco am 15.09. von einer Sichtweite von zwei Quartalen für das operative Geschäft gesprochen. Ob der positive Trend bei Aufträgen also auch über das erste Quartal 2010 hinaus anhalte, sei aktuell kaum zu prognostizieren.
Die Sinnhaftigkeit einer Ergebnisprognose für 2010 sei daher zweifelhaft.
Wie viel Zukunftsfantasie in der Aktie bereits enthalten sei, zeige auch das Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV). Dieses setze die aktuelle Börsenbewertung ins Verhältnis zu den operativ erzielten Jahresumsätzen. Wertorientierte Investoren würden nach Aktien suchen, die ein KUV von unter 1,5, im Optimalfall sogar unter eins hätten.
Bei einer Marktkapitalisierung von 1,6 Milliarden Euro und prognostizierten 2009er Umsätzen von 290 Millionen Euro liege dieses KUV bei extrem hohen 5,5. Das sei ein Wert, der normalerweise nur bei Software- oder Pharmafirmen mit dauerhaft sehr hohen Gewinnmargen bezahlt werde.
Eine solche Konstanz könne AIXTRON aber nicht aufweisen. Im Gegenteil: Die Gewinnentwicklung sei in der Vergangenheit stark schwankend gewesen. Noch im ersten Quartal habe es alles andere als rosig für 2009 ausgesehen. Breche die Nachfrage aus dem Halbleitersektor weg, sei es in der Vergangenheit auch häufiger zu Auftragsstornierungen gekommen.
Wer mittel- bis langfristig investiere, sollte die Aktie jetzt also auf gar keinen Fall kaufen. Aus Sicht von eher kurzfristig orientierten Tradern gefalle der fast mustergültige Aufwärtstrendkanal der Aktie. Im Abstand von rund einem Monat sei es im Laufe des Aufwärtstrends aber immer wieder zu heftigen kurzfristigen Sell-Offs gekommen, wo im Anschluss sofort die Käuferseite wieder die Oberhand gewonnen habe. Wer die Aktie auf der Long-Seite traden möchte, sollte einen solchen Rücksetzer auf jeden Fall vor dem Kauf abwarten (Zielzone wäre hier der Bereich 15 bis 15,50 Euro).
AIXTRON sei auf dem aktuellen Niveau "priced for perfection". Es sei kaum mehr Aufwärtspotenzial vorhanden.
Kurzfristig orientierte Trader sollten bei der AIXTRON-Aktie einen Rücksetzer ans untere Ende des Trendkanals abwarten, so die Experten vom "Geldanlage-Report". (Analyse vom 01.10.2009) (01.10.2009/ac/a/t)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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