Lucid Mega-Platzierung zum Scheitern verurteilt? – Anleger not amused Die Lucid Group will rund drei Milliarden US-Dollar von Saudi-Arabiens Public Investment Fund aufnehmen. Die Aktie bricht daraufhin an der Nasdaq ein. Das klingt zunächst nach einer guten Nachricht: E-Autobauer Lucid plant, im Rahmen einer Privatplatzierung bis zu drei Milliarden US-Dollar einzusammeln. Mit dem frischen Geld sollen Investitionsausgaben finanziert und das Betriebskapital aufgestockt werden. Zwei Drittel der angepeilten Summe kommen vom Mehrheitseigentümer Ayar Third Investment Company („Ayar“), einer Tochtergesellschaft von Saudi-Arabiens Public Investment Fund (PIF). Der Rest wird durch ein öffentliches Angebot von 173,5 Millionen Stammaktien aufgebracht. Das Problem an der Sache: Ayar erwirbt dafür insgesamt 265,7 Millionen neue Anteilsscheine, was einen Preis von 6,80 US-Dollar pro Lucid-Aktie impliziert. Der Schlusskurs der Aktie lag am Mittwoch allerdings bei 7,76 US-Dollar und damit höher. Das freut die Aktionäre offenbar ganz und gar nicht: Der Aktienkurs des US-Newcomers brach ein. Die zusätzlichen Geldmittel sind deshalb wichtig, weil Lucid mit steigenden Verlusten und knapper werdenden Barreserven zu kämpfen hat. Die Barmittel des Autobauers sind bis zum Ende des ersten Quartals auf 900 Millionen US-Dollar drastisch gesunken, verglichen mit 1,74 Milliarden US-Dollar im vorangegangenen Quartal. Darüber hinaus hat Lucid seine Produktionsprognose für 2023 gekürzt.
Louis Navellier, Chief Investment Officer beim Geldverwalter Navellier, sprach in einem Bloomberg-Interview von einem "Überangebot an Elektroautos" in den USA, was eine regelrechte Rabatt-Schlacht zur Folge hätte. Das Geld der Saudis werde dafür sorgen, dass Lucid "noch ein paar Jahre" überleben könne. Die Saudis selbst scheint das nicht weiter zu kümmern: Die Regierung in Riad hat sich bereit erklärt, im Laufe des nächsten Jahrzehnts bis zu 100.000 Lucid-Fahrzeuge zu kaufen. Dafür baut der E-Autobauer aus Kalifornien aktuell in Saudi-Arabien seine erste Produktionsstätte in Übersee. Das mittlere Kursziel von den zehn Analysten, die den Titel derzeit covern, liegt bei 8,81 US-Dollar. Da das Unternehmen seit seinem IPO im Jahr 2021 immer noch rote Zahlen schreibt, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) negativ.
Quelle: wallstreetOnline Zentralredaktion
|