07.01.2009GAZA-KONFLIKT Internationale Truppe soll Hamas im Zaum haltenVon Volkhard Windfuhr, Ulrike Putz und Yassin Musharbash Noch fallen Bomben in Gaza. Aber eine Waffenruhe wird immer wahrscheinlicher. Danach könnte eine europäisch-arabische Mission versuchen, Raketenbeschuss und Nachschub der Hamas zu stoppen. Die Konfliktparteien sind nicht abgeneigt. Kairo/Aschkelon/Berlin - Es ist derzeit im Nahen Osten geradezu schick, Ägypten wegen seiner vermeintlichen Untätigkeit angesichts des blutigen Gaza-Konflikts zu beschimpfen. "Die großen ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser und Anwar al-Sadat haben den Nahen Osten, sogar die Welt verändert," posaunte am Mittwoch etwa ein in Beirut beheimateter TV-Sender. "Und was hat Husni Mubarak für die Araber getan?" Ausgerechnet dem verspotteten Husni Mubarak scheint es nun gelungen zu sein, die internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe ein gutes Stück voranzutreiben - im Verbund mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, ebenfalls Opfer von Polemiken, freilich wegen seiner angeblichen Hyperaktivität. Noch ist wenig klar und noch weniger offiziell - aber hinter den Kulissen fügte sich den gesamten Mittwoch über ein Puzzlesteinchen an das nächste. Kernbestandteil des diplomatischen Deals ist demzufolge eine Beobachtermission, die von arabischen und europäischen Staaten gestellt werden soll. Zunächst soll eine Waffenruhe vereinbart, danach die Details verhandelt werden. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wird schon an Einzelheiten getüftelt: Tunesien wurde für die Mission angefragt, Jordanien ist noch nicht aus dem Rennen, die Saudis haben abgewinkt, Ägypten selbst ist widerwillig, würde sich aber womöglich nicht verschließen. Aus der Türkei verlautete, dass auch Istanbul mitwirken könnte - eventuell gar federführend. Zustimmung auch aus Europa: Dänemark und die Niederlande schlugen ebenfalls eine internationale Mission an der Gaza-Ägypten-Grenze vor. Hamas lässt Kompromissbereitschaft erkennen Die vorgeschlagene internationale Truppe, deren Mandat, Ausstattung und Einsatzregularien noch nicht geklärt sind, hätte vor allem zwei Aufgaben: Dafür zu sorgen, dass die Hamas keine weiteren Raketen auf israelisches Gebiet abfeuert; und den Nachschub für die Islamistenorganisation zu unterbinden. Ägypten sähe allerdings am liebsten eine aus Soldaten, nicht nur aus Beobachtern bestehende Truppe. Der von Ägypten und Frankreich vorangetriebene Plan berücksichtigt, was sich als die drei unabdingbaren Bedingungen Israels herauskristallisiert haben: Die Hamas muss ihren Raketenbeschuss einstellen; sie darf die Waffenruhe nicht nutzen, um erneut aufzurüsten; und ein internationales Gremium soll dies überwachen. ..... Und noch einiges länger...... http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600017,00.html Ob das klappen wird? Grenzöffnung nach Ägypten und internationale Garantien ,dass Hamas/Gaza-Streifen nicht wiederbewaffnet? Das wäre dann doch ein Erfolg für Israel. Bin gespannt, wer sich das jetzt wirklich für solche Garantien hauptverantwortlich die Finger verbrennen will. |