Zitat: Ich habe heute von Mining Scout auf meine Anfrage eine Einschätzung zu Santacruz per Mail erhalten.
Hier die Nachricht: "....vielen Dank für ihre Nachricht, auf die ich natürlich gerne antworte. Dazu musste ich mich jedoch genauer in die Materie einlesen, da dieses Unternehmen zwar bei uns noch auf der Homepage geführt wird, aber von uns nicht mehr konsequent beobachtet wird.
Es freut mich, dass sie ursprünglich sehr gute Gewinne mit dem Unternehmen erzielt haben, was auch einer gut funktionierenden Produktion und wohlwollen Aktionärsgunst geschuldet war. Dass sie nun in einer etwas problematischen Situation im Unternehmen ein kräftiges Minus erleiden ist bedauerlich, doch die Frage stellt sich, wie es nun mit dem Wert weitergehen könnte.
Dazu muss man die Inhalte der Quartalsberichte, Finanzberichte und der Nachrichtenlage genauer unter die Lupe nehmen. Dabei ist folgendes auffällig geworden. Lediglich im 2. Quartalsbericht 2017 nimmt das Unternehmen dezidiert Stellung zu der derzeit angespannten Situation einer Minderproduktion und gestiegenen Produktionskosten. Reparaturen am Equipment, Stollenvortriebe im Untergrund, Wartungsarbeiten und dergleichen mehr sind natürlich Arbeiten/Probleme, die Kosten verursachen und Minderproduktionen samt erhöhten Produktionskosten nach sich ziehen. Anderseits sind bereits seit 2016 die AISC der Produktion nicht auf einem gewinnträchtigen Level, was vermuten lässt, dass auch bereits im vergangenen Jahr technische Probleme bestanden. Und dies trotz anziehender Rohstoffpreise für ihre Nebenprodukte Gold, Blei, Zinn, die ansonst bessere Erlösspannen erkennen hätten lassen.
Wenn jetzt Santacruz lapidar vermeint nach Bereinigung wieder zum "Normalstatus" rückkehren zu wollen, so fehlen mir in der Nachrichtenlage dazu die kreativen Lösungsansätze und konsequenten Umsetzungsziele. Denn deren Normalstatus lag auch vor den beiden schlechten Quartalen bei einer zwar einigermaßen planmäßigen Produktion, aber von der Kostenseite nicht im Bereich des Planes. Klammere ich nun die Periode der reduzierten Betriebsfähigkeit und erhöhten Investitionen aus, so bedarf es noch zusätzlicher Anstrengungen um wettbewerbsfähig zu produzieren und positive Quartalsergebnisse zu erzielen.
Ich sehe es aus der Praxis, dass Unternehmen, gerade in schwierigeren Phasen, nicht immer alles und lückenlos kommunizieren, wodurch viel Verunsicherung am Markt erzeugt wird. Auch bei Santacruz wird es daher von den beiden kommenden Quartalen abhängig sein, ob, und wenn, wie stark sie ihre Kennziffern verbessern können - und wie sie dies den Aktionären mitteilen. Die Aussage des Vorstandes vor 6 Monaten, auf AISC von USD 14,- je Unze Silberäquivalent kommen zu wollen, halte ich für sehr engagiert, da ihm zu dieser Zeit sehr wohl die Schräglage im Unternehmen bewusst gewesen sein muss. Er aber als Experte auch wissen sollte, dass es viel Strukturarbeit bedarf, um von USD 24,- auf USD 14,- auf der Kostenseite zu kommen. USD 12,- bis USD 14,- ist der Durchschnitt bei Silberminen, aber dafür muss alles klaglos laufen. Nicht erwähnt hat er sicherlich WIE er auf die USD 14,- kommen möchte. Einen nachvollziehbaren Umsetzungsplan hatte ich dafür nirgendwo gefunden.
Sicherlich sind die Verbesserungen im Untergrund (Stollen, Zufahrtsverbreiterungen, u.s.w.) hilfreich, doch es bleibt abzuwarten ob diese Maßnahmen, nebst instandgesetzter Technik, dazu ausreichen werden. Und ob dies tatsächlich die einzigen Problempunkte waren. Störungen in einem komplexen Produktionsbetrieb und der sensiblen Harmonie zwischen Geologie und Produktionstechnik kommen häufig vor. Frage ist dann nur ob das Management die Qualität hat, diese Probleme nachhaltig zu lösen. Die kommenden Quartale werden darüber Auskunft geben."
Und ergänzend zu meiner Frage nach einer Übernahme:
"Die Frage nach einer Übernahme von Santa Cruz ist natürlich berechteigt. Zwar könnte, sollte es einmal dazu kommen, es für die Aktionäre durch den Aufpreis zum Aktienkurs durchaus vorteilhaft sein. Aber in der derzeitgen "Verfassung" des Unternehmens nehme ich nicht an, dass sich ein größeres Unternehmen eine Übernahme überlegen könnte. Auch denke ich nicht dass das Management daran Interesse hat dies derzeit akzeptieren zu können, da ja auch deren Aktien davon betroffen wären.
Veta Grande könnte durchaus durch das geplante Upgrade vorteilhaft für die Unternehmensentwicklung wirken, immer vorausgesetzt die aktuellen Grade behalten ihre Attraktivität auch bei größeren Durchsatzmengen.
Und dennoch wird es wichtig sein, die AISC genauestens zu verfolgen, denn die geben noch am ehesten die Tendenz vor. Das Jahr 2018 wird somit ein sehr entscheidendes für Santa Cruz werden, dessen Trend man sicherlich bereits nach den kommenden 2 Quartalen erkennen kann.
Mit freundlichen Grüßen"
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