Schreibt auch nochmal, bitte.
Frank.schaeffler@bundestag.de
Sehr geehrter Herr Schäffler,
Vielen Dank für ihr Engagement, rund 250.000 Privatanleger sind ihnen hierfür sehr verbunden. Ich lese in der Zeitung über ihren Einsatz, ebenso des Kollegen de Masio von den Linken und weiteren Abgeordneten des Finanzausschusses. Die SPD, vertreten durch Frau Kiziltepe, will das Thema offenbar verschleiern und haben kein großes Interesse an einer lückenlosen Aufklärung und der daraus sich fast schon zwangsläufig ergebenden Einrichtung eines Entschädigungsfonds für Privatanleger.
Diese sind die Leidtragenden eines beispiellosen Versagens der Aufsicht auf allen Ebenen, auch und das wiegt sehr schwer, der des Staates. Ich bin in der Aktie genau deswegen investiert geblieben, da der Staat nichts unternommen hatte, obwohl schon lange Vorwürfe im Raum lagen. Ich habe mich dadurch sogar bestätigt gefühlt, dass hier Interessengruppen gegen wirecard arbeiten, weil auch noch gegen hinweisgeber ermittelt wurde.
Jetzt Kommt das ganze Ausmaß des Versagen erst so richtig raus. Fraser Perring und weitere hinweisgeber haben der Aufsicht Unterlagen zugespielt, die ein massives Einschreiten zur Folge hätte haben müssen. 250.000(!!) Privatanleger hätten so vor den massiven Verluste bewahrt werden können. Als dann die BaFin auch noch gegen diese hinweisgeber trotz der Übermittlung von Unterlagen vorgegangen ist, bin ich und musste ich davon ausgehen, dass bei wirecard alles soweit in Ordnung ist, dass ggfs das schnelle Wachstum des Unternehmens die Ursache für die Diskussionen sind.
Ich bin finanziell dadurch ruiniert worden, sie können sich vorstellen, wie es mir geht. Dass die,SPD hier dann so lapidar einen Entschädigungsfonds ablehnt, ist für mich ein Stehlen aus der Verantwortung. Auch die renommierte Rechtsanwaltskanzlei TILP, die klagen für 50.000 Geschädigte einreicht, fordert einen Entschädigungsfonds.
Dieses beispiellose Versagen und „hinters Licht führen von Privatanlegern“ kann in einem Rechtsstaat nicht Bestand haben. Das Ganze hat rein gar nichts mit der Subvention von Verlusten zu tun, es geht auch keineswegs um die Sozialisierung von Verlusten, sondern um das schon vorsätzliche Wegschauen der Aufsicht, warum auch immer, obwohl es hier ganz klare Anhaltspunkte seit 2016 gegeben hat. Wiemsich herausgestellt hat, war das ganze Unternehmen auf Betrug aufgebaut und das soll niemand behindert Aufsicht und den WPs bemerkt haben? Das kann nur der Fall sein, wenn man vorsätzlich wegschaut, weil man weiß oder nicht wissen will, was dahinter steckt.
Der Skandal um das Verhalten der Aufsicht wird auch immer größer. Ich bin immer mehr schockiert, was sich hier für Abgründe auftun.
Der Staatssekretär kukies nimmt sogar eine Einladung bei Herrn Braun wahr und das angesichts von derart schweren Vorwürfen, die wie jetzt rauskommt, der BaFin nicht nur als Gerücht angetragen wurde, sondern in Form von Belegen seit Anfang 2019 !!! Es wurde nichts protokolliert in dem Gespräch bzw. als Geheimsache eingeordnet, was mich fassungslos werden lässt. Ebenso ist es ein Skandal und ein regelrechter Betrug an den Privatanlegern, da der der Anhang des KPMG Berichts nicht veröffentlicht wird. Die BaFin Und auch viele andere Investoren wusste schon deutlich vor dem 18.6., dass kein Testat erteilt wird. Sie haben mit Insiderwissen illegale Gewinne gemacht.
Das Ganze aus Sicht der Aufsicht, an einen personell dafür nicht ausgestatteten Verein wie die DPR auszulagern, ist ein schweres Organisationsverschulden, wofür jedes private Unternehmen haften müsste. Zudem wurde seit 16 Monaten (!) keinerlei Bericht erstellt und angesichts der schweren Vorwürfe nicht mal nachgehakt. Die Prüfung erfolgte nur durch eine (!)Person, was mich fassungslos macht und man hat trotznder Vorwürfe und der übermittelten Unterlagen zugeschaut, ohne hier einzugreifen. Ein aus meiner Sicht schweres Versäumnis, für das man haften muss.
Zudem machte sich die CDU über Herrn Guttenberg stark für wirecard und die Regierung hat den Kauf eines chinesischen Unternehmens unterstützt.
Ich habe meine Aktien nicht verkauft, weil die Aufsicht und auch die Wirtschaftsprüfer nichts negatives festgestellt haben und uns Privatanleger immer im Glauben gelassen haben, dass hier alles in Ordnung ist und die ganzen Gerüchte nur darauf basieren, dass das Unternehmen einfach zu schnell gewachsen ist. Andere professionelle Marktteilnehmer hatten ganz offensichtlich Insiderwissen, da sie ihre Bestände ab dem 8.6 aber verkauft haben und ihre Leerverkaufspositionen nicht geschlossen oder sogar erweitert haben.
Bitte bringen sie das Thema eines Entschädigungsfonds in das Plenum des Deutschen Bundestages. Es wäre mehr als recht und billig hier Privatanleger, nur diese, die in Aktien und nicht in spekulativen Produkten investiert waren, zu entschädigen. Im Gegenzug würden sicher alle Privatanleger ihre Schadensersatzansprüche gegen ernst&young abtreten, wo sich der Bund das Geld zu einem Teil, sowie auch von wirecard und allen andern beteiligten Vorstands und Aufsichtsratmitgliedern und einer uU bestehenden d&o Versicherung sowie illegalen Insidergewinnen von Hedgefonds einklagen kann.
Auch eine Teilentschädigung von Minimum 50% wäre zumindest ein Ansatz, den Rest müsste man dann als Privatanleger versuchen, bei ernst&young und anderen einzuklagen. Oder Privatanleger treten Ihre Ansprüche gegen alle klagegner an den Staat ab, was wohl die beste Lösung wäre. Der Staat wiederum klagt gegen den vorsätzlichen Betrug von ernst&young, die die einfachste Prüfungshandlung nicht durchgeführt haben....das kann nur vorsätzliches wegschauen sein. Ebenso Auch die Ansprüche gegen Vorstände, Aufsichtsräte, etc...gegen alle., auch gegen Hedgefonds, die sich wahrscheinlich mit insiderwissen bereichert haben.
Herr Freis hat den Skandal in wenigen Tagen aufgeklärt. Jetzt hier alleS so darzustellen, dass es ein großer schwer zu durchschauender Betrug war, ist ein Schlag ins Gesicht und eine Verhöhnung der Privatanleger. Diese waren die letzten, die erst am 18.6. erfahren haben und keine Möglichkeit mehr hatten zu normalen Kursen zu verkaufen.
Eine Entschädigung könnte nach dem von mir beschriebenen Berechnungsmethode festgestellt und somit Von der Summe auch begrenzt werden. Die Berechnungsmethode ist begründet ,weil es auf die Zuspitzung des 18.6. abzielt.
Als Berechnung für einen maximalen Schadenserstattungsbetrag könnte der Eröffnungskurs am besagten 18.6. von rund 105 Euro genommen werden und der niedrigste Kurs im Lauf des Handels. Dies nur, sofern man nicht zu einem höheren Kurs noch verkaufen konnte und/ oder man zu niedrigeren Kursen eingestiegen ist. In diesen Fällen natürlich somit immer beschränkt auf den tatsächlichen Schaden.
Zudem sollte eine Verlustverrechnungsmöglichkeit mit anderen Einkunftsarten Kombiniert mit einer verkustrücktragsmöglichkeit aus diesen Verlusten geprüft werden, wenn sie nicht in voller Höhe entschädigt werden können.
Bitte ergreifen sie hier offensiv Partei für uns Privatanleger mit dem Institut eines Entschädigungsfonds , sie haben 250.000 Menschen, Privatanleger, hinter sich, die sie für immer wählen würden. Ich kann dies zumindest für mich sagen.
Ich vertraue auf Sie, dass Sie das Thema des Fonds im Bundestag platzieren.
Als Privatanleger bin ich betrogen worden, ich kann heute noch nicht schlafen. So geht es vielen.
Herzliche Grüße |