Heute :
----Es gibt Fragen, die Thorsten Schäfer-Gümbel so gar nicht gern gestellt bekommt, zumal jetzt, kurz vor der Landtagswahl am Sonntag. Bei manch heiklem Thema meidet der Spitzenkandidat der Hessen-SPD sogar äußerst angestrengt eine klare Antwort. Etwa, wenn er eindeutig sagen soll, ob er Rot-Grün-Rot im Land nun ausschließt oder nicht. Schäfer-Gümbel bezeichnet die Linken in Hessen zwar als "weder regierungsfähig noch -willig". Aber trotzdem wolle er
"formal nichts ausschließen",
darauf beharrt der 43-Jährige. Diese Zweideutigkeit hat nach dem 2008 von Andrea Ypsilanti angerichteten Desaster zu großen Irritationen unter den Wählern geführt. Damals hatte die SPD-Vorsitzende Wortbruch begangen und mit den Linken paktieren wollen.-----
.... #290 ...
-----Auch eine andere Frage dürfte "TSG", wie er genannt wird, derzeit überhaupt nicht in den Kram passen. Denn sie könnte angesichts des wohl denkbar knappen Wahlausgangs so etwas wie das Zünglein an der Waage werden: Würde er, Thorsten Schäfer-Gümbel, als Ministerpräsident den Dalai Lama offiziell nach Wiesbaden einladen?----
---Was in anderen Bundesländern kein Thema wäre, hat in Hessen eine besondere Bedeutung. 1995 hatte der damalige SPD-Ministerpräsident Hans Eichel den Dalai Lama erstmals eingeladen und vor dem Landtag sprechen lassen. Es war der Beginn einer besonderen Freundschaft, die allerdings vor allem vom Eichel-Nachfolger Roland Koch (CDU) gepflegt wurde. Seinen 70. Geburtstag feierte der Dalai Lama 2005 in Wiesbaden. Und er kündigte damals an, auch seinen 80. Geburtstag dort zu begehen, wenn er denn erwünscht sei.--- ------Schäfer-Gümbel pflegt intensive Beziehung zu China Angesichts des Imageschadens für China, den derartige offizielle Besuche bedeuten, würde es es Peking nur recht sein, wenn die auch in Deutschland einzigartige Freundschaft des Landes Hessen mit dem Friedensnobelpreisträger endlich beendet würde. ---
---Dabei hat die Regierung der Volksrepublik womöglich große Hoffnungen in einen Mann gesetzt, der gerade alles versucht, Ministerpräsident zu werden: auf Thorsten Schäfer-Gümbel. Der Politologe soll im November 2012 bei einer Veranstaltung der "Bild"-Zeitung in Frankfurt gesagt haben, dass er den Dalai Lama nicht offiziell einladen werde, wenn er denn Regierungschef würde. Es gäbe auch "andere Möglichkeiten", den religiösen Führer der Tibeter zu treffen und seinem Volk zu helfen. Diese Aussage bestätigen mehrere Zuhörer. Schäfer-Gümbel dementiert das nicht, will den Satz aber auch nicht bestätigen. Er erinnere sich einfach nicht, lässt er ausrichten.---- ---
Ah Ha ! Wie bei den ARIVA Sozen : Morbus Alzheimer Rote sind aber auch wirklich gekniffen.
----Die ausführlichste Antwort kam von den Grünen. "Ja. Die Pflege der langjährigen Freundschaft zwischen dem Dalai Lama und dem Land Hessen ist uns ein besonderes Anliegen", antwortet Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir und fordert von der chinesischen Regierung ein Ende der Repressalien in Tibet, eine Öffnung der Region und den Schutz der Menschenrechte.---- ---Die Formulierungen, die Schäfer-Gümbel schließlich wählte, ließen mehr offen, als sie beantworteten. Zwar bejaht Schäfer-Gümbel die grundsätzlichen Fragen nach dem Dialog und den Menschenrechten in Tibet. Bei der einzigen wirklich konkreten Punkt aber weicht er aus: Ob er den Dalai Lama einladen werde, "das lässt sich heute noch nicht mit Ja oder Nein beantworten". Das begründet er mit "diplomatischen Gepflogenheiten": "Sicherlich wäre es ein Fauxpas, eine öffentliche Einladung auszusprechen, ohne entsprechend vorzufühlen." Im Wahlkampf sei eine solche Einladung sogar "unsensibel", weil sie der Dalai Lama so auffassen könnte, als sollte er instrumentalisiert werden.
Das ist ähnlich mehrdeutig wie beim Umgang mit der Linkspartei. Die Antwort ist unverbindlich – und stellt vor allem die chinesischen Freunde zufrieden. Erst als dann die "Welt" nachhakt, schreibt Schäfer-Gümbel den "Freunden für einen Freund" doch noch einen weiteren Brief: Er habe zwar keine eigenen Erkenntnisse über die Wünsche des Dalai Lama. --- |