1. Sicher ist, dass die Aktien-Rallye seit 2009 auf (Notenbank-)(Treib-)Sand gebaut ist - sprich: mittels (halb-)staatlicher Marktmanipulation hochgejubelt wurde - und dass Aktien aktuell stark überwertet sind.
2. Offen ist, wann der Markt das wieder auspreist. Die "Rahmenbedingungen" dafür sind mit den aktuell laufenden kollektiven Zentralbank-Straffungen (# 425, 426) besser als je zuvor seit 2009. Auch die hohen Marginkredite an der NYSE und die überbullischen ETF-Käufer sind Kontraindikatoren.
Punkt 2 ist dennoch unmöglich zu timen. Es lassen sich nur gestiegene Wahrscheinlichkeiten ableiten, die aber keine "Garantien" liefern. Dass die ZB künftig als Stütze ausfallen, ist ein "gewichtiger" Fallgrund. Ebenso Trumps politisches Versagen ("Programme" verlaufen im Sande). Wann genau dies sich zu einem Abverkauf verdichtet, weiß niemand. Allerdings ist das Gegen-Argument: "Seit 2009 ist nicht passiert, also wird es immer so weitergehen" nicht minder naiv. Die Gazetten sind voll davon. Jeder Guru tönt das.
Dass dieser Thread den großen "Nach 2009"-Absturz ("Platzen der Notenbank-Blase") zeitlich nicht korrekt vorhersagen konnte/kann, ist "normal". Niemand kann das. Dies ist vor allem kein hinreichendes Argument, die hier vorgetragenen fundamentalen Bedenken als unzutreffend zu diskreditieren, wie einige Schlauberger im "Ökonomenthread" sich nicht entblöden. Wer glaubt, der Markt bilde die Realität ab, ist naiv. Und wer sich in diesem Glauben auch noch für weise hält, ist töricht.
Die spekulative Behauptung, "im nächsten Frühsommer ist es soweit", ist übrigens keinen Deut seriöser als die, dass es "heute losgeht". Niemand besitzt die magische Glaskugel, mit der man in die Zukunft blicken kann. |