SPD-Parlamentarier kassiert doppelt
Die Affäre um Abgeordnete, die beim Wolfsburger Autobauer VW auf der Gehaltsliste stehen, weitet sich aus. Nach Informationen von FOCUS Online kassiert auch der niedersächsische Landtagsabgeordnete Hans-Hermann Wendhausen (SPD) neben seinen Diäten in Höhe von 5403 Euro ein volles Gehalt von der Volkswagen AG. Wendhausen, der bis zu seiner Wahl in den Landtag 1994 bei VW gearbeitet hatte, erhielt als Abgeordneter weiterhin monatlich ein Gehalt in Höhe von 3000 Euro.
Gelegentliche Einsätze
Für den Wolfsburger Konzern ist der Genosse allerdings nur noch gelegentlich tätig. „Ich bin zwei bis drei Mal in der Woche bei VW“, erklärte Wendhausen auf FOCUS-Online-Anfrage. In der Forschungsabteilung teile er sich ein Büro mit anderen Mitarbeitern. Zudem habe er im vergangenen Jahr einen Vertrag auf Altersteilzeit unterschrieben.
Der Doppelkassierer hatte sich selbst vor 14 Tagen beim Landtagspräsidenten Jürgen Gansäuer (CDU) gemeldet und um eine Überprüfung seiner Bezüge gebeten. Möglicherweise muss Wendhausen nun mehrere hunderttausend Euro an den Landtag zurückzahlen. Denn laut niedersächsischen Abgeordnetengesetz muss sein Gehalt seiner tatsächlichen Tätigkeit im Unternehmen seit 1994 entsprechen.
Ein Absahner namens Viereck
Neben Wendhausen kassiert auch der SPD-Landtagsabgeordnete Ingolf Viereck doppelt. Er sei für die VW-Abteilung „Regierungsbeziehungen“ zuständig, hatte Viereck gegenüber der Bild-Zeitung erklärt. Er habe zwar keinen Schreibtisch, arbeite aber von zu Hause. Viereck erhält wie Wendhausen 3000 Euro monatlich von der Volkswagen AG.
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