aus dem Jahrbuch 2001 entnehmen wir:
…..Auch in den Monaten danach ging es bergab, als die »Königin der Bullen« sich wieder optimistisch gab: Mitte April wiederholte sie ihren frohen Ausblick. Doch die High-Tech-Märkte wurden mit Vehemenz verprügelt. Die Nasdaq und der Neue Markt verloren bis Jahresende weit mehr als die Hälfte ihres Wertes. Dieser quälende Abstieg ist in den Szenarien der Börsen-Seherin nicht vorgesehen. Monatelang wiederholt sie ihr Mantra vom gesunden Markt. Die Börse folgt ihr nicht.
Damit ist Abby Cohen nicht allein. Die Leistungsbilanz der Börsen-Seher, die den Groß- und Kleinanlegern in den Ohren liegen, ist ernüchternd. Die gesamte Garde scheint ihrer Potenz beraubt: Nach monatelanger Erosion der Aktienindizes sind die Interpreten nach wie vor positiv gestimmt. Die Finanzzeitschrift »Smart Money« schrieb im November 2000: »Ganz egal, wie weit der Markt fällt, die meisten unserer Experten bestehen weiterhin darauf, daß die Dinge besser werden.« Noch im Dezember äußern sich führende amerikanische Börsenköpfe, darunter Abby Cohen, optimistisch. Und dies in einmütiger Harmonie. »Die Gurus bewegen sah nicht weit vom Konsens weg, damit sie nicht allein dumm aussehen,« so Gottfried Heller. »Sie liegen lieber mit der Herde falsch, als daß sie allein falsch liegen.« Wie dumm die Herde wirklich aussieht, beweist die Trefferquote ihrer Prognosen: Alle liegen voll daneben. |