13.01.2010 15:39Solarstrom bald deutlich günstiger? Bereits in vier Jahren lässt sich Solarstrom zu herkömmlichen Kosten erzeugen – sagt die Solarindustrie. Um dies zu ermöglichen, hat die Branche heute entsprechende Vorschläge gemacht und hofft auf eine rasche Reaktion der Politik. Das zum Auftakt von Gesprächen mit dem Bundesumweltministerium vorgestellte Konzept des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) sieht vor, dass die Förderung bei anhaltend starkem Marktwachstum jährlich um bis zu fünf Prozentpunkte schneller gesenkt wird als bislang gesetzlich vorgesehen, und damit um bis zu 14 bis 15 Prozent jedes Jahr. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll die Solarförderung bislang nur um rund neun Prozent im Jahr zurückgeschraubt werden.
Nach einer ersten Anhörung am Vormittag erwartet Solarworld-Chef Frank Asbeck, dass Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nun rasch einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen werde. Im Koalitionsvertrag wurde eine Überprüfung der Förderung im "Dialog mit der Solarbranche und Verbraucherorganisationen" festgeschrieben.
Solarworld
15.67-0.23-1.44%Solon
8.35-0.03-0.35%Q-Cells
12.45+0.21+1.75%SMA Solar
97.30+0.64+0.66%Verbraucherschützer kritisieren Möglich werde ein schnelleres Absenken der Subventionen durch Erfolge bei der Kostensenkung, die Weiterentwicklung der Technologie sowie durch einen beschleunigten Ausbau des Photovoltaik-Marktes, so der Branchenverband. Auch die hohe Investitionsbereitschaft der Bürger trage maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung der Solarenergie bei. Die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger sei nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts FORSA bereit, deutlich mehr Geld für die Markteinführung von Solarenergie zu zahlen.
Verbraucherschützer widersprechen der Aussage der Solarindustrie. Sie gehen davon aus, dass die von den Verbrauchern künftig zu zahlenden Kosten der Solarförderung trotz des geplanten Subventionsabbaus eher noch weiter steigen werden. Grund seien die durch die vielen Solaranlagen hervorgerufenen Mehrkosten.
Planungssicherheit angestrebt Sollte die Förderung rascher zurückgehen als geplant, wäre Solarstrom vom eigenen Dach am Ende der derzeitigen Legislaturperiode so günstig wie Strom aus der Steckdose, sagte BSW-Solar-Geschäftsführer Carsten Körnig. Damit trage Solarenergie langfristig entscheidend zur Energieversorgung und dem Erreichen der Klimaziele bei. Gleichzeitig biete der planmäßige Abbau der Förderung Planungs- und Investitionssicherheit für die Solarbranche und die Verbraucher.
Die Solarstrombranche will nach Verbandsangaben in den nächsten vier Jahren rund zehn Milliarden Euro am Standort Deutschland in Ausbau und Modernisierung von Produktion und Forschung ausgeben.
Die Solar-Aktien reagieren kaum auf die Vorschläge zum Subventionsabbau.
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