Herr Bernecker in seiner AB-Daily von heute morgen zu dem ganzen Thema:
"die wichtigste Nachricht kommt heute morgen von der DT. BANK. Sie dementiert die Notwendigkeit von Kapitalmaßnahmen, sagt nichts über das Ergebnis zum 30.06. (Gewinnausweis) und möchte nicht zu den Gerüchten Stellung nehmen, wie hoch die Abschreibungen ausfallen. Nach rd. 35 % Kursverlust seit Jahresanfang ist dies zwar sehr dünn, aber immerhin etwas Das Problem des Möchtegern-Weltmeisters im Investmentbanking sind nicht Subprime-Bestände,sondern der erhebliche Bestand von LBO-Bonds oder - Krediten, womit man in den letzten 3 Jahren 25 % EK-Rendite als langfristige Ertragsperspektive verkündete. Das mochte glauben wer will, ich nicht. Leider kommt es so. Die DT. BANK startet heute in der Frühbörse mit + 3,5 %. Die Talfahrt des Kurses geht sicherlich etwas zu weit. Aber ähnlich wie bei UBS und CITIGROUP: Es fehlt einfach die Glaubwürdigkeit des Managements und das ist für keine Bank besonders gut. Mancher mag erstaunt gewesen sein, wenn ich den Verkündungen des Vorstandes nie recht geglaubt habe: Ähnlich wie bei der ALLIANZ. Es lag aber auf der Hand. Alle Probleme sind sicherlich zu bewältigen. Ich habe daran keinen Zweifel. Doch dazu gehört auch: Wie bei CITIGROUP und UBS: die Spitze muß weg. Anders wird es nicht funktionieren. Hinzu kommt: Die Banker veranstalten eine Schlammschlacht. Das hat es nach meiner Erinnerung in dieser Form noch nie gegeben. Jeder rechnet für den anderen dessen weitere Verluste voraus. Über Stil kann man streiten, aber darin scheint mir auch ein Stück neuer Bankenkultur zu stecken. Ich plädiere nicht für Geheimhaltung, aber solche Vorgänge gehören eher zur Schlußszene und nicht zur Eröffnung. Damit bin ich persönlich einigermaßen überfahren, was ich einräume. Andererseits ist es auch für mich neu, wenn die ersten Banken eines Landes bzw. ihre Repräsentanten angesichts dieser Umstände und der Ankündigung neuer Risiken es sich durchaus gefallen lassen, ihren jeweils 60. Geburtstag einmal im Kurfürstlichen Palais in München und zum anderen in Deutschlands teuerstem Hotel festlich zu begehen, was in der Tat eine Stilfrage ist. Schlußfolgerung aus dieser Lage: Die nächsten 4 Wochen werden für alle Banken schwierig, aber dann haben wir das dicke Ende hinter uns. Darin bin ich sehr zuversichtlich."
mfg bb |