Siemens Energy hat Manpower und Know How, Finanzreserven und Produktionskapazität, Großprojekte durchzuziehen. Das ist eine nicht zu unterschätzende Hürde für die kleineren, ein solches Wachstum zu finanzieren und zu managen und vom agilen Start Up zu leistungsfähigen Großprojekte zu werden. Da werden Everfuel, NEL usw. noch einige Jahre dran arbeiten müssen, selbst wenn das Best Case Szenario kommt.
Und gerade den Emiraten ist das egal. Die wollen schnell große Nummer machen. Und da geht es imo auch um was anderes:
Trotz der riesen Solarpotentiale wird der H2 nicht nur grün sein. Die wollen doch ihr Gas auch veredeln. Dort steht eine Milliarden Infrastruktur und sind noch etliche m3 Erdgas mit relativ guten Grenzkosten im Boden. Kaum zu erwarten, dass sie das Potential nicht nutzen. Und ein Stahlwerk oder Aluminimumwerk braucht riesen Mengen an Erneuerbare, wir reden da pro Werk >1000 WKAs (oder entsprechend Solaranlagen). Bis die gebaut sind, dauert das ewig. Und was sich jetzt mehr und mehr zeigt, sind die Folgen für die Rohstoffpreise. Das ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die grüne Technologie und wird quasi Differenzierung erzwingen. Am Ende geht es dann doch ums liebe Geld.
Zudem, nach meiner Erwartung, die Strategie wird sein, da auf absehbare Zeit der Transport von H2 zu hohe Verluste hat (LOHC, Ammoniak, dass ist alles noch nicht weit genug, eher 2025, wahrscheinlich 2030 ff, Kühlung > 30% Verlust, Druckbehälter bieten für einen effektiven Transport zu wenig Kapazität bei zu viel Gewicht.), dass man den H2 lokal produziert oder eben die Industrie zum H2 holt. Ich denke, dass ist der Plan, die Emirate in Sachen Stahl- und Aluproduktion etc. auszubauen.
Und dann sind wir wieder bei Siemens. Die können alles. Egal ob Wind, grüner H2, blauer H2 etc. Solar nicht, aber da sollten wir die Finger von lassen, keine richtige Wagenburg, reiner Preiswettbewerb. Es ist nicht ohne Grund die europäische Solarindustrie untergegangen und die Windindustrie geblieben. Und bei Spezialzellen sind kleinere einfach besser.
Aber dieses entweder oder, was hier einige ja auch einige in ihren kritischen Post spielen, oder so ein Maydorn auch formuliert, halte ich eh für fehlgerichtet. Wenn man das mit dem Klimawandel ernst gemeint angeht, dann ist der Kuchen und die Vielfalt an Technologien, auf die man setzen muss, so groß, dass es Platz für alle und quasi alles bietet. Und schnelle Hilfen sind nun mal nicht Elektrolyseure und grüner H2, sondern hocheffiziente Kraftwerke, CO2 Capture und andere Decarbonisierungslösungen. Vor allem, wenn man massig alte Gasfelder vor der Tür hat.
Aber auch da gibt es kein entweder oder. Das Problem ist so groß, dass keine dieser Ansätze es alleine schaffen kann. Und das gilt nicht nur für die nächsten 3 sondern für die nächsten 10 - 20 Jahre. Vonn daher sehe ich weiterhin die Breite hier nicht als Schwäche, sondern als Stärke. Wenn das Management von Energy nur ein bißchen sein Job versteht, ist das Wachstumspotential einfach da. |