Den bisherigen Kursverlauf kann ich nur bedingt nachvollziehen, da dieser meiner Ansicht nach fundamental nicht gerechtfertigt ist.
Allein auf 9-Monats-Basis in 2017 beträgt das KGV derzeit nur ca. 12. Auf dieser Basis beträgt das Eigenkapital zum 30.09.2017 überschlägig 6,2 Mrd. EUR. Unter Berücksichtigung der heutigen Marktkapitalisierung von 4,75 Mrd. EUR liegt das KBV bei gerade einmal rund 0,77. Selbst wenn man den Goodwill per 31.12.2016 von rund 2,54 Mrd. EUR vollständig davon abziehen würde, läge das Eigenkapital zum 30.09.2016 noch bei überschlägig 3,66 Mrd. EUR und das KBV Stand heute bei etwa 1,30. Nicht zu vergessen ist die weiterhin brutale EBITDA-Marge von über 60% (zum 30.09.2017: 65,1%!).
Bei Inmarsat beträgt das KGV auf 9-Monats-Basis in 2017 hingegen ca. 20. Das Eigenkapital beträgt zum 30.09.2017 rund 1,3 Mrd. USD. Unter Berücksichtigung der heutigen Marktkapitalisierung von 3,02 Mrd. USD liegt das KBV bei 2,32. Die immateriellen Vermögenswerte sind in absoluten Zahlen geringer, weisen meiner Ansicht nach aber eine ungünstigere Struktur auf. Denn zum 31.12.2016 befinden sich neben dem Goodwill (422 Mio. USD) auch selbst erstellte Software (91 Mio. USD) sowie Kundenlisten (135 Mio. USD) in den Büchern, die es bei SES nicht gibt. Zieht man diese Werte vom Eigenkapital zum 30.09.2016 ab, läge dieses bei 652 Mio. USD und das KBV Stand heute bei etwa 4,63. Nicht zuletzt ist auch die EBITDA-Marge geringer als bei SES (zum 30.09.2017: 54,3%).
Im direkten Vergleich zu Inmarsat ist SES meiner Ansicht nach das deutlich bessere Investment. Ob Sorgen über Dividendenkürzungen nun den Kurs belasten oder nicht...das sagt wenig über die Qualität des Geschäftsmodells aus.
Meine Depotgewichtung für SES liegt bei rund 20%.
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