Dax: SAP riskiert Vertrauensverlust
Schwache US-Vorgaben
(gatrixx) Nach den schwachen Vorgaben von der Wall Street, wo der Dow Jones 1,4 Prozent verlor und die Nasdaq 2 Prozent abgab, geht es auch am deutschen Standardwertesegment weiter talwärts. Der Aktienindex Dax verliert gegen 9.45 Uhr 14 auf 5.777 Punkte - ein Abschlag von 0,2 Prozent.
Mit Spannung erwarten die Märkte um 16 Uhr die Anhörung des US-Notenbankchefs Alan Greenspan vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Allerdings rechnen Händler nicht damit, dass der Fed-Chef neue geldpolitische Signale liefern wird.
SAP bekommt offenbar Probleme mit dem Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel. Einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge untersucht die Behörde das Vorgehen des Softwarekonzerns bei der Revision seiner Quartalsergebnisse, die durch die Auswirkung der hohen Verluste seines US-Partners Commerce One auf das eigene Ergebnis nötig geworden war. Weniger das drohende Bußgeld als viel mehr der Verlust an Glaubwürdigkeit belaste die Aktie, sagen Händler. SAP verliert 2,5 Prozent auf 156,07 Euro.
Dax: SAP riskiert Vertrauensverlust
Zittern bei Siemens
Auch die übrigen Technologiewerte notieren schwach. Siemens verliert einen Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen 3,5 Prozent auf 58,80 Euro. Die Halbleiter-Tochter Infineon gibt 1,4 Prozent auf 27,41 Euro ab. Der US-Branchenkollege Altera teilte am Vorabend mit, im Zuge eines schwachen Chip-Marktes im zweiten Quartal einen deutlichen Verlust verbucht zu haben und im kommenden Quartal ein schwächeres Geschäft zu erwarten. Epcos fällt um 1,2 Prozent auf 52,30 Euro.
Der Dax-Neuling MLP (- 2,8 Prozent auf 95,45 Euro) gehört auch am zweiten Tag seines Listings am deutschen Blue Chip-Segment zu den größten Verlierern.
Eon gibt 1,2 Prozent auf 62,98 Euro ab. Der Freistaat Bayern hat für rund 938 Millionen Mark Aktien des Düsseldorfer Versorgers verkauft und damit seinen Staatsanteil an dem Düsseldorfer Energiekonzern auf unter 5 Prozent gesenkt. Damit gibt Bayern den Weg für die Übernahme des britischen Versorgers Powergen frei. Auch Zukäufe in den USA würden somit ermöglicht. (üt)
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