Hier ein kleiner Bericht zur Bebra HV am 12.12.2011. Anwesend waren knapp 20 Aktionäre, eine Journalistin, ein Notar sowie Vorstand und Aufsichtsrat. In Stimmanteilen ausgedrückt waren 1,6mio Stimmen anwesend wobei der größte Teil auf Dr. Neupert fiel, da er natürlich auch die Envio AG vertrat. Nachdem der Aufsichtsratvorsitzende Romswinkel den Ablauf erklärte, hielt der Vorstand, Dr. Neupert ein Präsentation zur Bebra Biogas AG und ihrer Entwicklung. Im Anschluss kamen die Wortmeldungen der Aktionäre. Wenn ich mich recht erinnere meldeten sich 3 oder 4 Leute zu Wort wobei einige Fragen meiner Meinung nach recht sinnlos erschienen bzw. der Aktionär sich vorher nicht wircklich informiert hat. Jedoch waren auch einige interessante Fragen dabei. Nach einer kurzen Pause in der sich Vorstand und Aufsichtsrat wohl absprachen wurden die Fragen nacheinander beantwortet. Dabei war die Nichtentlastung von Ex Vorstand Brachthäuser ein Thema. Da Die Bebra AG Herrn Brachthäuser verklagt hat und das Verfahren sich noch einige Zeit hinziehen wird, ließ man die Aktionäre allerdings im Dunkeln welches die Gründe für die Klage sind. Allerdings kam später zur Sprache dass der aktuelle Vorstand Neupert momentan ohne Vergütung arbeitet und dabei ließ man eine kleine Bemerkung in Richtung Brachthäuser los. Dieser verdiente 2010 83tsd €. Man kann also vermuten das es auf jedenfall um finanzielle Dinge geht. Die Gerüchte das die Niederlassung in Hamburg nur eine Briefkastenfirma ist, sind nicht ganz unbegründet. Das operative Geschäft befindet sich weiterhin in Dortmund, man hat in Hamburg lediglich ein Büro angemietet welches bei Bedarf genutzt wird. Man begründete dies damit, dass man mit einem Sitz in Hamburg eine wesentlich größere Reputation besitzt. Ziemlich schwammig diese Erklärung. Warscheinlich wollte man einfach die Vergangenheit und den damit verbundenem schlechten Ruf abschütteln. In Italien besitzt man ein Büro mit einem festen Mitarbeiter welcher ausschließlich für den Vertrieb zuständig ist. Ähnlich sieht es in Korea aus. Um das hier noch einmal klarzustellen. Bebra stellt die Anlagen nicht selbst her, Sie sind lediglich der Projektierer der Anlagen. Von Ihnen kommt Know How, keine Pumpen oder Behälter. Dies war zu meinem Unverständnis manchen anwesenden Aktionären nicht klar. Die Anlagen werden durch externe Firmen hergestellt. Dadurch kann man die Fixkosten sehr niedrig halten da alles „Just In Time“ produziert wird. Die Patente zur MembranTechnologie liegen bei der Bebra besitzt die exklusiven Vertriebsrechte an der Technologie. Eine ähnliche Technologie besitzt lediglich die Firma Carbotech (http://schmack-biogas.viessmann.com/sb/de_de/.../Gasaufbereitung.html), welche zur SchmackBiogas bzw. Viessmann Group gehört. Dies ist laut Neupert der einzige wirckliche Konkurrent in diesem Marktsegment. Es wurden ca. 24 Anlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 100kw (75-250kw) verkauft. Bin mir allerdings nicht mehr sicher ob sich diese Angabe auf 2010 und 2011 oder nur 2011 bezog. Es gab auch einen kleinen Einblick in die Preisliche Struktur der Anlagen. Allerdings können die Preise aufgrund von verschiedenen Grundvoraussetzungen natürlich stark variieren. Bei einer 75Kw Anlage könne man von ca. 500tsd €ausgehen. Eine 150Kw Anlage hab man vor kurzem für ca. 1,3mio € verkauft. Neupert sprach eine gewisse Skepsis der Bauern gegenüber dieser neuen Technologie an, welche sich aber nach und nach lege. Mit Blick auf den 3MW Auftrag und des dazu gehörigen Investor verwies Neupert auf eine Pressekonferenz spätestens im Januar. Der Investor wolle noch nicht genannt werden da er, falls ich das richtig verstanden habe, noch Flächen kaufen bzw pachten möchte und eine Bekanntgabe des Investors die Preise unnötig hochtreibe. Diese Begründung ist für mich persönlich sehr schlüssig. Flächen welche die Biogasanlage „füttern“ sollten so nah wie möglich an der Anlage sein. Wenn ich als Landbesitzer jetzt weiss, dass jemand mit viel Geld so viele Flächen wie möglich in einem bestimmten Bereich erwerben möchte und auch muss, kann ich ziemlich an der Preisschraube drehen. Denn wenn alle Landbesitzer in diesem Bereich diese Information haben, wird es auch kaum günstigere Alternativen geben. Entgegen einiger Gerüchte und auch der Meinung eines aufgebrachten HV Teilnehmers besitzt die Envio AG weiterhin knapp unter 50% der Bebra Biogas AG Anteile. Meldeschwellen für die Beteiligung sind 25% und 50%. Anschließend gab es noch die Abstimmungen der Tagesordnung entsprechend. Insgesamt bin ich nicht übertrieben euphorisch, jedoch sehr optimistisch gestimmt was die Zukunft von Bebra angeht. Möglicherweise habe ich noch ein paar Dinge vergessen. Ich bitte dies sowie meine begrenzten Journalistischen Fähigkeiten zu entschuldigen. |
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