Ich kann die russische Denkweise leichter nachvollziehen als die westliche Manipulationen.
Man weiß, was Russland will und was es nicht will. Hauptsächlich will Russland keinen Ärger vor der eigenen Haustür, indem dort plötzlich US-Soldaten und/oder US-Waffensysteme stationiert werden. Weiterhin sucht Russland nach Technologietransfer und nach Abnehmern für die eigenen Exporte (insbesondere Gas).
Mit anderen Staaten wie z.B. China versucht Russland, einen zweiten großen Handelsplatz zu erzeugen - als Antwort auf das transatlantische Freihandelsabkommen.
Das sind durchschaubare Strategien. Ich habe nicht den Eindruck, dass Russland territorial wachsen will. Die Nutzung der Krim hält Russland für seine Marine unverzichtbar. Auf andere Territorien kann es auch verzichten.
Aber was will die EU? Keiner weiß es. Wozu die Aufnahmeangebote an die Ukraine? Pure Nächstenliebe ist es nicht, lassen wir uns nicht von solchen Argumenten blenden. Warum ist die NATO so interessiert, die Ukraine ins Boot zu holen? Was ist ihr Vorteil daran, außer die Spannungen zu erhöhen? Man weiß es nicht.
Warum haben deutsche Politiker mit aller Macht für Tymoschenko gekämpft? Warum standen sie auf dem Maidan und haben sich proaktiv mit US-Politikern in die Angelegenheiten eines anderen Staates eingemischt? Warum baut eine Konrad-Adenauer-Stiftung einen Klitschko auf?
Wir sind die eigentlich Unberechenbaren. Unsere Politik ist intransparent, weil sie nicht über die Medien vermittelt wird. Es wird nur über die Boshaftigkeit Russlands gesprochen, während die EU und NATO in Hinterzimmern Pläne aushecken, die uns alle gefährden. |