Millionen Hausbesitzer müssen sich darauf einrichten, Kamine und Öfen nachzurüsten oder sogar ganz zu erneuern.
Berlin. Ein teurer Rußfilter für jede Heizung, die mit Holz betrieben wird: Dazu will das Bundesumweltministerium künftig die Verbraucher verpflichten. Eine entsprechende Verordnung mit neuen Emissionsvorgaben sei erarbeitet worden und in der Ressortabstimmung, sagte gestern ein Sprecher des Bundesumweltministeriums.
Der Vertreter von Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) begründete den Plan mit dem hohen Schadstoffausstoß vieler Kaminöfen, die „vor allem in den Städten ein rasch wachsendes Staubpartikelproblem schaffen“. Der Ministeriumssprecher wies darauf hin, viele Öfen seien „steinzeitliche Dreckschleudern“. Teilweise würden sie für 150 Euro angeboten.
Die Kosten einer Ofen-Umrüstung liegen bei etwa 1200 Euro. Eine generelle Rußfilterpflicht für Kaminöfen, Kachelöfen und Holz-Heizkessel sei nicht geplant, sagte der Sprecher zwar. Die Grenzwerte werden aber für alle Holzöfen gelten – auch für Pelletheizungen, die in den vergangenen Jahren sehr beliebt waren. Lediglich private Kochherde, Backöfen und Badeöfen, offene Kamine und vor 1950 errichtete historische Öfen sollen ausgenommen sein.
Die Novelle der Bundesimmissionsschutzverordnung soll laut einem Bericht der Lübecker Nachrichten noch in diesem Jahr im Berliner Kabinett beraten werden.
Die Novelle sieht vor, dass die Schornsteinfeger künftig auch die Abluft von Holzöfen messen müssen. Erfüllten diese nicht die Grenzwerte, müssten die Feuerstätten mit Filtern nachgerüstet oder stillgelegt werden. Dafür sollen Übergangsfristen bis 2014 vorgesehen werden.
Erste Hausbesitzerverbände protestierten bereits gegen die Berliner Pläne. Sie verteuere die Alternativ-Heizungen unnötig. (SZ/mit AP) |