Rund um den Dax

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neuester Beitrag: 06.10.21 09:22
eröffnet am: 01.01.14 23:21 von: Chartlord Anzahl Beiträge: 1467
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29.06.15 08:49
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7523 Postings, 4974 Tage ChartlordHeulen und Zähneknirschen

Wirklich ?

Für mich jedenfalls nicht. Für mich ist morgen der Feiertag, auf den ich schon solange gewartet habe. Ich werde den Grexit angemessen feiern ! Und damit es alle wissen, ich habe kein Mitleid mit der griechischen Bevölkerung. Der Aufstand gegen die Ganoven in der Regierung ist ausgeblieben. Stattdessen haben die die Steuerhinterziehung zum Wirtschaftsmodell erhoben, das um jeden Preis geschützt werden muss, weil schon zuviele darin verstrickt sind, und vor allem weil es ohne diese Gelder schon längst zum Zusammenbruch der Wirtschaft und der friedlichen Gesellschaft in Griechenland gekommen wäre. Nach meinen Berechnungen hängt mehr als jeder dritte Arbeitsplatz, der noch verbliebenen Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Steuerhinterziehung ab.

Das werden die Griechen selbst niemals wieder korrigieren können. Die Schließung der Banken ändert daran nichts, denn bevor die weider öffnen, haben sich natürlich zuerst die Hände in der Kasse beim wieder in die Banken fließenden Geld bedient, so dass die Wirkung der Schließung begreenzt ist.

Bis dahn jedoch werden die Aktienmärkte sich längst wieder beruhigt haben.
Schon vorbörslich erkennt man, dass es nicht mehr genügend Anschlußverkäufer gibt. Die Märkte werden sich beim Wechselkurs von 1,10 nicht lange bitte lassen und die guten europäischen Aktien schnell wieder einsammeln. Ich gehe mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Überhitzung im Verkauf schon nahe am Handelsbeginn ihren Höhepunkt erreicht hat. Dann wird ein kurzer Moment der Besinnung eintreten bevor sich die Anleger bewußt werden, dass alle außer den Griechen in Europa werthaltig wirtschaften.

Das jedoch reflektiert ein Dax von unter 11 000 bei einem Wechselkurs von 1,10 nicht annähernd wieder. Schon jetzt lässt sich sagen, dass Otto-Sinnlos mit seinen Erwartungen einer anderen Währung in Griechenland nicht der realistischen Lage entspricht. Nur im Euro besteht die theoretische Möglichkeit, dass die Hände der Griechen in der Kasse noch etwas aus Europa abgreifen können. Damit wirkt sich das weiterhin negativ auf den Wechselkurs aus, was aber uns Deutsche nicht die Spur juckt. Ganz im Gegenteil. Der Export wird wieder gestärkt, die negative Stimmungsmache der "Volkswirte" zur Entwicklung der Beschäftigung, die angeblich so unter dem Mindestlohn leidet, wird als klare vergebliche Absicht enttarnt und die Konjunktur erhält einen nachhaltigen Schub.

Gleichzeitig wird es die Warnung und das Beispiel sein wie gegenteilig Reformen in Europa sich auswirken können. Irland, Portugal und Spanien haben es erfolgreich vorgemacht. Frankreich und Italien fehlen noch. Und nun sieht jeder wie es läuft, wenn diese Anstrengungen ausbleiben.

Für heute heisst es ruhig abwarten und schon mal die Moneten auf den Tisch legen um rechtzeitig einzukaufen.

Der Chartlord  

30.06.15 09:16

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordNichts, was ich nicht erwartet habe.

Bereits zum Handelsbeginn wurde der Tiefststand erreicht und im Tagesverlauf deutlich verbessert. Erst mit dem Handelsbeginn der Amis kam noch etwas Verkaufsdruck auf. Für heute sollte sich das ähnlich abspielen. Die gestrigen nachbörslichen deutlicheren Verluste könnten am vormittag noch etwas belasten, aber alleine die Meldung, dass für Rentner die griechischen Banken geöffnet werden, ist schon das erste Zeichen für Beruhigung - nicht für Entspannung.

Da wir uns immer naoch in der Überhitzungsphase der politischen Börse befinden, werden die Märkte entsprechend nervös auch heute fortsetzen. Allerdings gehe ich davon aus, dass das Abwärtspotential jetzt durch den gestriegen intraday Anstieg begrenzt ist, so dass 10 800 kaum erreicht werden. Schon bei 11 000 beginnen die ersten Nachkäufe, die sich dann vor allem bis 10 960 steigern. Nur wenn es noch tiefer geht, tritt eine Zurückhaltung der Käufer ein, die aber volumengesteuert abwartet, ob noch viele Anschlußverkäufe in den Markt kommen.

Erst mit dem morgigen Handelsschluß sollte der Markt sehen, dass sich die Lage in Griechenland auf die Veränderung einstellt. Dann wird spätestens auch der Boden klar erkennbar sein, wenn er nicht schon längst erreicht ist. Die Wirtschaftsdaten aus Deutschland sollten zusätzlich für Unterstützung sorgen. Der Einzelhandel ist unerwartet gestiegen und nachher werden die Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die auch nicht schlecht sein werden.

Der Chartlord  

01.07.15 08:52

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordUnsicherheit als bleibender Faktor ?

Es fühlt sich richtig angenehm an nicht mehr unter der Erpressung von extremistischen Politikern Griechenlands zu leiden. Auch die intraday Kurse sind merklich optimistischer als zu befürchten war. Extreme Tiefststände sind nicht aufgetreten und kleine Erholungsblasen noch an der Vorsicht aus Übersee vor ungewollten Ausschlägen des Eurowechselkurses zerplatzt. So kommt es, dass zum Xetrahandelsschluß so ziemlich genau ein Verbleib in der flachen Range angesteuert wird, die nicht nach oben verlssen werden konnte.

Das hat bald ein Ende. Zum einen wird wieder verhandelt, was aber eigentlich nicht zu sagen hat, denn der IWF ist nicht dabei und ohne Reformen wird es kein Geld geben. Aber die Verhandlungen beruhigen die Märkte, die gleichzeitig merken, dass sich nichts geändert hat. Griechenland war, ist und bleibt pleite und davon sind außer den Griechen nur diejenigen betroffen, die mit den Griechen handeln. Aber da gilt schon lange Zahlung bei Lieferung und alle Sorgen ist man los. Zum anderen steht die nächste Berichtssaison vor der Tür, die gerade mit den neuesten Zahlen von der Zinsfront keine Entspannung erkennen ließ. Für uns ein neues Quartal mit hervorragenden Aussichten.

Keine Teuerung und jeder Cent Einkommenserhöhung vergrößert das Wirtschaftsvolumen. Die Beschäftigung steigt weiter an, dabei muss jedem klar sein, dass es keinen größeren Abbau der Arbeitslosigkeit mehr geben wird. Der Zuzug von Beschäftigten ist nicht nur notwendig, er hält auch unvermindert an, bzw. wird sich nach der Versorgung der Schulabgänger weiter verstärken. Das erkennt man an der noch weiter gestiegenen Zahl der offenen Stellen. Der Aufschwung in Deutschland trägt sich mittlerweile schon selbst und ist viel nachhaltiger als viele Analysten meinen. Das erkennt man wiederum an den durchaus vorhandenen schwächeren Quartalen, die aber nicht auf Jahressicht zur Trendwende im Beschäftigungsanstieg, dem Anstieg der Inflation und dem Rückgang des Konsums geführt haben.

Jetzt aber beginnen sich die vermehrten Steuereinnahmen auf die Wirtschaft direkt auszuwirken. Die ersten ausgeschriebenen Aufträge werden erledigt und das Volumen dieser erzwungenen Konjunkturspritze trifft auf die robuste Wirtschaftslage ohne jedoch eine Überhitzung anzukündigen. Die ersten Zahlen des zweiten Quartals stammen vom Einzelhandel, der sogar gegen die Erwartungen einen Volumensanstieg verzeichen konnte. Auch wenn die Industrie nicht mit dem Konsum mithalten kann, so sind die Indikatoren alle positiv. Das wird man auch an den nächsten Quartalszahlen sehen.

Mag sein, dass der Markt noch diese Woche irgendeine Entwicklung in Griechenland abwartet, aber ab Montag wird die Zurückhaltung aufgegeben. Die neuesten Konjunkturdaten aus den USA deuten auf eine Stärkung der Wirtschaft und des Dollars hin, das wiederum wird den Euro schön flach halten und nicht so schnell auf einen Anstieg hindeuten. Die Handelsspanne im Dax sollte diese Woche den Bereich von 10 900 bis 11 150 nicht mehr verlassen, es sei denn, dass die ganz Großen jetzt schon wieder vor der Berichtssaison gezielt einsteigen.

Der Chartlord  

02.07.15 08:43

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordDem Braten traut keiner

Deswegen wurden die Höchststände von gestern auch nicht gehalten, aber was zählt, ist die Tatsache, dass es nicht mehr zu gewinnmitnahmen am Tagesschluß kam. Der Schlußstand liegt dabei sogar etwas überhalb des von mir gestern erwähnten Handelskanals. Da jetzt klar ist, dass es keine schwerwiegenden Folgen gibt und Ansteckungen ausbleiben, werden die Anleger zumindest keine weiteren Positionen vor dem Referendum aufgeben.

Die Amsis haben auch etwas zugelegt und der Euro bleibt fast unverändert, so dass der Dax seine Erholung fortsetzen kann. Ich gehe davon aus, dass heute zumindest die gestrigen Höchststände noch einmal erreicht werden. Technisch ist genügend Platz, so dass diese auch zum Handelsschluß halten können. Vom Wochentief können jederzeit ohne Widerstände die 11 600 erreicht werden. Die politische Börse braucht keine technischen Bedingungen um ihren politischen Inhalt ein- und auszupreisen. Vom Volumen her ist klar, dass viele Anleger sinnlos verkauft haben, weil der Scherbenhaufen sich nur auf Griechenland auswirkt.

Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass die Rückkäufe schon vor dem Referendum einsetzen. Sollte es jetzt zu Kursgewinnen kommen, dann deswegen, weil diejenigen, die nicht verkauft haben, jetzt schon wieder nachkaufen.

Auch wenn noch nicht zu sehen ist, wie das Ergebnis des Referendums ist, so ist aber Fakt, dass ab Montag keine Verhandlungen wie bisher möglich sind. Die griechische Regierung geht von falschen Voraussetzungen aus, die nicht die notwendige Einstimmigkeit beinhalten. Das Vertrauen in Griechenland ist entzogen und schon jetzt haben sich die kleinen Staaten für einen Grexit auf jeden Fall ausgesprochen. Das verhindert jede Einigung.

Der Chartlord
 

03.07.15 09:02

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordAm Montag wissen wir mehr

Wengstens wie das griechische Volk abgestimmt hat.
Allerdings werden dann auch viele wissen oder erst merken, dass das völlig egal ist.
Der IWF hat jetzt erklärt, dass die Schuldenlast für Griechenland nicht mehr tragfähig ist.

Diese Erklärung hat viel mehr Bedeutung als alle Stimmen des Referendums, denn damit wird für den IWF offiziell Griechenland als nicht mehr kreditwürdig eingestuft. Und an Kreditunwürdige dürfen keine neuen Kredite vergeben werden.

Da die Finanzmärkte aus Randpfosten, Bürsten und Vollhonks bestehen, werden die weiterhin versuchen irgendwelche "Einigungen" oder "Lösungen" herbei zu wünschen. Aber dieser Zug fährt ins Nirgendwo mit Griechenland allein als Passagier. Das ist eine Fahrt ohne Rückkehr, nur das steht jetzt schon fest, egal wie das Referendum verläuft. Es werden die kleinen Länder Europas sein, die notfalls auch gegen den Willen Merkels die europäische Einheit durchsetzen werden, indem sie keine weiteren Hilfen zulassen werden. Hier stehen nämlich die Gelder auf dem Spiel, die für die zuverlässigen Länder ansonsten verloren gehen würden. Diese Gelder wären nämlich wegen der erfolgreichen Reformen dort keine Überlebenshilfen sondern Investitionen zur Wirtschaftsförderung.

Das jedoch bräuchten die Märkte gar nicht abwarten, denn dieses Ergebnis steht jetzt schon lange fest, aber nur für die, die sich auskennen und nicht von blanker Stimmungsmache leiten lassen.
Für irgendwelche neuen Beratungen, Zustimmungen usw. fehlt es jetzt an zwei Dingen am Mandat und am Geld. Beides ist durch Fristablauf verloren gegangen.

Damit sind die von mir gestern erwähnten Kursbewegungen innerhalb der Range jetzt sinnlose Kursverschwendung, denn alle Fakten sind eingepreist und auch mit der Abstimmung könne keine neuen hinzu kommen. Daher erwarte ich für die kommende Woche, dass die Märkte sich aus der Krise heraus lügen werden und den kommenden Zahlen der nächsten Berichtssaison zuwenden. Die gegenwärtigen Kurse unter 11 200 sind bestens geeignet eine neue Ausgangsbasis für den nächsten Anstieg zu bilden, denn aus dem Gesamteindruck der Wirtschaft lässt sich auf eine gute Berichtssaison schließen.

Ich erwarte dazu auch kein Störfeuer durch das griechische Bankensystem, denn das allermeiste Geld ist bereits abgehoben und nach eigener Aussage sind noch 1 Milliarde Euro vorhanden. Das wird ausreichen, weil durch die Auszahlungsbeschrängungen, die Kapitalskontrollen und die laufenden Einzahlungen wieder nach und nach ausreichend Geld zur Verfügung stehen wird. Das wird jedoch nicht beim griechischen Staat so sein.

Der Chartlord

 

06.07.15 08:58

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordAlso zurück in die Steinzeit

Das griechsiche Volk hat entscheiden. Wie ich im Beitrag "Im Banne des Lügners" ausführte und hier im Thread am Freitag bemerkte, haben die Griechen auf Veranlassung ihrer Regierung den anderen Europäern eins richtig in die Fresse gegeben. Doch leider hat sie neimand davor gewarnt, dass die Europäer zurückschlagen werden. Und die sind nicht nur mehr sondern schlagen auch härter zu.

Schon heute werden die Börsen nicht nur in Europa das Fiasko der griechischen Politik quittieren. Das Vertrauen ist völlig entzogen und vorerst werden die Börsen den Weg Griechenlands begleiten. Es geht hier nicht um eine vorübergehende Schwäche, sondern um eine echte Neuausrichtung Griechenlands. Sehr schnell wird sich zeigen, dass außer einer wankelmütigen EZB niemand mehr etwas mit ihnen zu tun haben will. Verhandlungen werden vorerst nicht wieder aufgenommen.

Für diese Woche erwarte ich, nicht wegen der direkten griechischen Politik, sondern wegen ihrer Banken einen massiven Kursrutsch im Dax. Nicht am Stück sondern schön in mittelgroßen Scheiben. Solange bis klar ist, dass der gegenwärtige Deckel der EZB auf der Notfinanzierung auf jeden Fall eine unerlaubte Staatsfinanzierung ist, weil alles ohne Bonität abläuft. Daher werden die Griechen spätestens ab Mittwoch richtig in die Zange genommen und sie werden gequetscht bis es richtig quietscht. Dann wird immer weniger Geld zum Abheben an den Automaten vorhanden sein und somit auch das Geld zum Überleben nicht mehr reichen. Ab dann müssen die Griechen an ihre abgehobenen Rücklagen. Wie da die meisten bis zum nächsten Monat durch kommen werden ist völlig offen.

Das Referendum hat aber auch eine gute Seite. Die große Koalition hat einen festen Schulterschluß vollzogen, der jetzt andere Töne mit der griechischen Regierung anschlagen wird. Langfristig wird der Euro und der Euroraum ja soagr die EU gestärkt, weil jetzt alle sehen, was passiert, wenn man sich nicht an die Regeln halten will. Nach einer Phase der relativen Schwäche, die den Dax bis nahe an die 10 000 heranführen wird, werden die Anleger sehen, dass zwar Schaden entstaden ist, der sich aber nicht über die Grenzen Griechenlands ausbreiten wird. Griechenland wird dann zur Insel der Steinzeit.

Wie schnell der Dax fällt und wie tief, kann man nicht sagen, aber zumindest solange noch Geld an den Automaten abgehoben werden kann, wird der Weg nach unten eingepreist. Erst wenn die Banken schließen müssen, wird das verhalten der EZB eingepreist sein, das da heißt keine unerlaubte Bankensubventionierung.

Der Chartlord  

07.07.15 09:07

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordDer Dax hat sich noch gut gehalten

Ich male keinen Teufel an die Wand, sondern schildere nur, was sich auf den Märkten so abspielt. Und gestern verlief der Handel genau wie erwartet. Scheibchenweise abwärts ist die momentane Fahrtrichtung. Kurz vor dem EU-Sondergipfel werden sich die Märkte heute nur in sehr engen Bahnen bewegen, denn jederzeit muss mit Entscheidungen gerechnet werden, die den Zug in seiner Fahrt beeinflussen. Die naheliegendste Entscheidung wird als nächstes von mir erwartet. Es ist die Ablehnung eines Schuldenschnitts. Das würde die Griechen auch am härtesten treffen. Alle ihre taktischen und strategischen Planungen haben diesen Schntt mit in ihren Berechnungen.

Kommt diese Meldung an die Öffentlichkeit, so ist sofort die EZB im Zentrum der Aufmerksamkeit. Am 20.7. ist eine riesige Rate von Griechenland an die EZB fällig. Nach jetzigem Kenntnisstand kann die nicht aufgebracht werden. Das hat die Einstellung aller Leistungen an das Land zur Folge - verbunden mit dem Austritt aus der Eurozone.

Bis zum 20. sind es zwar noch 10 Handelstage, aber die Richtung, von der ich gestern gesprochen habe, werden die Märkte schon vorweg nehmen. Das Ziel ist unbekannt, wird aber etwas oberhalb von 10 000 Punkten im Dax liegen. Wie ich sagte, solange die Banken geschlossen bleiben, solange wird der Dax weiter nachgeben, weil das Wirtschaftsleben in Griechenland teilweise zum Erliegen kommt, und der Finanzbedarf Tag für Tag weiter ansteigt.

Der Dow reagiert noch sehr verhalten auf die Krise in Griechenland, wird aber viel stärker ausschlagen, wenn sich herausstellt, dass es keine Finanzkrise sondern eine Vertrauenskrise gibt. Heute Vormittag sollten wir im Dax etwas Boden zum Dow gut machen. Allerdings sind 11 000 ohne gute Nachrichten vorläufig nicht erreichbar. Und ich warne dringend davor, dass jemand auch die Idee kommt, dass sich Europa aus irgendwelchen Gründen oder Befürchtungen nicht an die Spielregeln halten wird. Alle neuen Vereinbarungen müssen von den Parlamenten bestätigt werden und dürfen nicht von der EZB als Brückenfinanzierung mißbraucht werden.

Mit einem Auge schiele ich schon seit Tagen auf die Entwicklung des Benzinpreises, der sich nicht an die Antwicklung des Ölpreises anpassen will. Das beginnt langsam zum Himmel zu stinken, wenn die Kartellbehörden nicht auf den Anscheinbeweis der gegenläufigen Marktströmung reagieren. Da braucht man nicht mehr auf Absprachen und deren Nachweise Rücksicht nehmen, weil die Preisentwicklung nur in Absprache gegen die Marktentwicklung des Rohstoffes verlaufen kann. Hier ist momentan 1,46 ein Höchststand erreicht, der mit dem laufenden Kursverfall des Rohstoffes nicht erklärt werden kann.

Der Chartlord  

08.07.15 09:04

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordAm Anfang

hieß es : Es werde Licht.
Am Ende heisst es : Es werde nichts.

Genau so wird das stolze Volk der Griechen im Strudel der Zeit untergehen.
Die jetzt laufenden Fristen für die griechische Regierung haben keine tatsächliche Bedeutung, da sie weit über die Zahlungsfähigkeit der Banken hinaus andauern. Und genau so lange wird auch der Kursverfall an den Börsen andauern. Allerdings hat die Zahlungsunfähigkeit der griechischen Banken genau so einen Boden wie der Dax. Bei den Banken liegt der bei genau 0 Euro, beim Dax bei etwas über 10 000.

Da die Beratungen über Hilfen aus dem ESM erst einer Zustimmung des Beratungsmandats des deutschen Bundestages bedürfen, bei dem allerdings schon eine realistische Aussicht auf grundlegenden Wandel der griechischen Wirtschaft vorhanden sein muss, ist es mehr als zweifelhaft, ob es überhaupt zu solchen Verhandlungen kommt. Die Auffassung, dass das griechische Parlament noch vor dem deutschen verbindliche Reformen beschließen muss, halte ich für zutreffend.

Allerdings sind solche Reformen gegen das Referendum gerichtet und grundsätzlich nicht denkbar, denn die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich von Tat zu Tag. Alleine der Umstand, dass nur maximal 60 Euro abgehoben werden dürfen, verringert den Geldfluss massiv. Also werden wir es ab sofort täglich erleben, dass sich im gleichen Zeitraum die Aktienmärkte weiter nach unten bewegen. Eine gleichzeitige Änderung der Maßnahmen der EZB wird es auch nicht geben, weil die Rate an den IWF nicht gezahlt wurde, und so die Bonität Griechenlands zwangsläufig gedeckelt ist und bleibt. Alle möglichen und denkbaren Zwischenfinanzierungen sind von den Regierungschefs als unerlaubt angesehen worden, genau so von Draghi.

Für heute wird sich auf der politischen Bühne nichts ändern, damit wird die Vorgabe vom Dow nur zeitweilig die Kurse beruhigen. Das gestrige Tagestief könnte eine kleine Unterstützung bieten, die allerdings bei der ersten ernsthaften Attacke nicht halten wird. Da die Banken geschlossen sind und bleiben, wird in mir der Eindruck erweckt, dass der geordnete Grexit jetzt nicht nur schon hinter verschlossenen Türen beschlossen wurde, sondern auch schon umgesetzt wird. Bis Montag ist es auch tatsächlich möglich eine andere Währung zu drucken bzw. zu prägen.

Genau in die gleiche Richtung zielt der Umstand, dass die Regierungschefs für Sonntag ein Treffen vereinbart haben, ohne dass es jetzt irgend eine thematische Grundlage dafür gibt. Ein offizieller Beschluß zum Grexit wäre aber so eine Grundlage. Denn selbst wenn es noch nicht beschlossen ist, so muss man durch die kommenden Vorschläge damit rechnen. Alle realistischen Vorschläge - so auch Frau Merkel - müssten nämlich schon mehr Sparinhalte haben als es die letzten abgebrochenen Verhandlungen hatten.
Alleine die Streckung der Laufzeit im ESM bringt noch keinen Wirtschaftsaufschwung. Die jetzige Lage und die jetzigen Aussichten sind immer weiter verschlechternd.

Damit könnte der Zeitrahmen auch für die Aktienmärkte sehr eng gesteckt sein. Kommt Montag keine Regelung zu stande, so ist die obengenannte Bodenbildung nicht mehr fern. Dann ist dass nächste Datum der 20.7. nach dem es keine offenen Verhandlungen mehr geben kann. Denn bleibt auch diese Zahlung aus, so ist der Geldhahn der EZB ganz geschlossen. Daraus leite ich ab, dass bis maximal Dienstag den 21.7. die Kurse ihren Tiefpunkt erreicht haben, wenn keine Regelung getroffen wird. Diese Zeitschiene wird durch jede Vereinbarung oder den Grexit verlängert oder verkürzt. Da alles im Rahmen einer politischen Börse abläuft ist nicht mit einer technischen Zwischenerholung zu rechnen. Intraday allerdings kann das jederzeit der Fall sein, aber nicht bis zum Handelsschluß halten.

Der Chartlord  

09.07.15 09:05

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordPolitische Erholung

Das ist eine neue charttechnische Entwicklung, die zwischen zwei negativen Nachrichten für geringfügige Entspannung an den Aktienmärkten sorgt. Solange bis aus Griechenland die konkreten Vorschläge kommen, werden die Märkte heute etwas von der Fallsucht abbauen können. Aber schon jetzt ist klar, dass das nicht von größerer Reichweite oder von Nchhaltigkeit geprägt sein wird.

Wie sich jeder denken kann werden die Vorschläge weit unter der Schwelle liegen, die nötig ist um die Rückzahlung mit einer Verbesserung der Lage zu verbinden. Seit der Qual, die um die ausgebliebene Hilfstranche entstanden ist, hat sich die wirtschaftliche Lage in Griechenland dramatisch verschlimmert. anfangs war es nur die aufkommende Rezession, jetzt der Einbruch und der drohende Kollaps. Ich warne an diser Stelle dringend davor zu denken, dass mit einem Grexit, der wie auch immer abläuft, die Lage entspannt ist. Die Banken sind auch in der Drachme pleite.

Die meisten Industrien sind auf Euro eingestellt und werden zumindest vorerst keine Drachmen annehmen. Das gilt besonders fürs Benzin. Die raffinerien nehmen keine Drachmen, weil die vorhandenen Reserven in Euro eingekauft worden sind und ein Abschlag auf Drachmen zu massivem Verlust führen würde. Da wird man eher Umsatzeinbußen in Kauf nehmen als den Sprit fast zu verschenken. Aber das trifft die Wirtschaft enorm.

Zum Glück ist es nicht mehr lange hin, bis die Weltöffentlichkeit sieht wie die politischen Erben eines gescheiterten Wirtschaftssystems (Sozialismus) sich anstellen das erneute Scheitern auch in einer Marktwirtschaft in die Wege zu leiten.

Die Aktienmärkte werden sich ab heute auf dieses Szenario einstellen und mit geringen Aufschlägen den letzten Schritt zum Abgrund vorbereiten. Achon im Laufe des tages erwarte ich, dass die anfänglichen Kursgewinne immer weiter abbröckeln und verschwinden. Dann sollten es die Tage von heute, Freitag und Montag sein, die die letzten 3 Scheiben nach unten ausmachen. Ich habe bisher einen Wert von knapp über 10 000 anenommen und werde mal versuchen etwas genauer zu werden. 10 180 oder 10 140 werden die Untergrenze im Dax sein.

Man kann jetzt schon merken, dass wegen der geschlossenen Banken eine Ansteckung "irgendwie, irgendwo, irgendwann" ausbleibt, und von den Märkten nicht eingepreist wird. Das erkennt man am Eurowechselkurs, der nicht weiter gesunken ist. 1,1103 sind nicht ein Ausdruck von anhaltender Schwäche, sondern die ersten zaghaften Boten eines Schlußstrichs. Schematisch erinnert mich das an Waterloo, den Spielfilm von 1970, in dem gezeigt wird wie sich Napoleon im Jahre 1814 weigerte abzudanken, aber dann doch gezwungen war die Abdankungsurkunde zu unterzeichenen.

Man darf schon jetzt gespannt sein wie sich die Griechen herauslügen werden, wenn klar wird, dass es kein weiteres Geld geben wird. Einer war schon so schlau und hat sich rechtzeitig abgesetzt. Aber er war ja auch Finanzminister und kannte den Kontostand besser als die anderen. Für einen (Neu)einstieg ist es noch etwas früh, aber man kann schon jetzt raten genau auf die Aktienmärkte zu achten. es wird nicht mehr erst die Marke von 11 200 sein, die eine Trendwende anzeigt. Das wird schon vorher sein, aber nicht technisch sondern politisch bedingt. Und das kann auch schon jetzt der Fall sein.

Der Chartlord  

10.07.15 09:01
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7523 Postings, 4974 Tage ChartlordVon allen Seiten

wird der Dax nun unter Feuer genommen.
Man merkt es kaum, aber es ist so wie ich es schon gestern in anderen Foren erwähnte.
Mit dem heuteigen Anstieg über 11 200 hat der Dax seine Korrektur beendet und beginnt das Ende Griechenlands einzupreisen. Alle haben gesehen wie sich die Lage in Greichenland auf die anderen Länder auswirkt - nämlich gar nicht. Einzig im Land selbst wird es immer schlechter, dazu kommen jetzt auch die ausbleibenden Spätbucher.

Damit ist alles nach unten eingepreist und hat in den laufenden Beratungen sein Ende. Die Zahlen der Griechen sind so etwas von lächerlich, dass man es an der zögerlichen Abstimmung darüber ablesen kann. Besonders auffällig ist, dass die laufenden Staatseinnahmen weggebrochen sind und nicht annähernd in die Jahresprognose einfließen. Hier steht immer noch ein Plus von 1%, was aber in Wirklichkeit ein Minus von 1+X% sein wird. Damit ist der tatsächliche Finanzbedarf dramatisch höher als angegeben, denn schon für das nächste Jahr sollen 2% Überschuß erwirtschaftet werden.

Das sehen die Märkte, und auch diejenigen, die blind-blauäugig immer noch auf eine Einigung hoffen, haben die Faxen dicke und fangen an zu kaufen. Somit wird der Markt durch beide seiten angetrieben. Diejenigen, die rechnen können und sich nicht die Hucke voll lügen lassen wollen, kaufen weil der Weg nach unten nicht mehr verhindert werden kann. Und die anderen aus Wunschdenken. Beides jedoch ist weiterhin die Auswirkung der politischen Börse, deren Ende natürlich genau so ein-bzw.-ausgepreist wird wie ihr Anfang und ihr Verlauf. Kurse knapp über 11 200 sind bei weitem noch nicht die Rückkehr zu normalen Werten.

Hier muss man trotz des Nachrichten getriebenen Verlaufs die technischen Auswirkungen auch in seine Aufhebung einbeziehen. Das bedeutet, dass die Korrektur bei Werten unter 10 700 massive überverkaufte Bereiche erreicht hatte, die viel Platz nach oben geschaffen haben. Auch wenn schon heute auf der kurzfristigen Schiene eine Überhitung des Anstieges verzeichet wird, ist das kein Anzeichen für ein Ende des Auspreisens der politischen Börse. Das hat eher die Tendenz in einem Zug die Normalität zu erreichen.

Bislang bin ich davon ausgegangen, dass die Talfahrt solange andauert, wie die Banken in Griechenland geschlossen bleiben, habe aber schon erwähnt, dass sich das jederzeit ändern kann. Das ist jetzt eingetreten. Offiziell hat Griechenland nur einen Antrag für den ESM gestellt und kurzfristig keine Überbrückungsgelder erbeten. Damit ist klar, dass es in der nächsten Woche gar kein Geld geben wird. Bestenfalls wird der Beginn der Beratungen beschlossen, das jedoch reicht nicht aus um kurzfristig Geld in die Kasse zu bekommen. Die Finanzämter haben alle Steuereinnahmen eingestellt. Das ist die gegenwärtige Bewertung des Marktes.

Dabei unterstellt der Markt bereits, dass ein Wohlwollen Deutschlands allein nicht mehr ausreicht, weil erstens Ansteckungen verhindert werden müssen, andererseits das Wohlwollen auch derjenigen erforderlich ist, die bereits verärgert den Stab gebrochen haben.
Damit ist für heute und für Montag und Dienstag mit weiteren Kursanstiegen zu rechnen. Entweder ist Grexit und die Aktienmärkte setzen ihre Kursrichtung zur Normalität fort, oder eine Einigung gibt noch mehr Feuerkraft. Auf jeden Fall sollten die 11 200 nicht mehr unterschritten werden, das hätte Verzerrungen zur Folge. Die laufenden Berichte spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Der Chartlord  

13.07.15 09:07

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordEs ist Montag

und die Banken in Griechenland sind weiter geschlossen.
Egal, was jetzt noch kommt, der Hammer hängt nicht in den Verhandlungen, die auch noch andauern, sondern im Bankensystem. Hier würde nur noch eine Rettung ohne Rücksicht auf Deckung helfen, aber die steht unter Strafe, weil deckungslose Notkredite außerhalb des legealen Vefügungsrahmens stehen.
Damit sind aber alle Berechnungsgrundlagen für die griechische Wirtschaft so weit nach unten zu korrigieren, dass eine Tragfähigkeit niemals eintritt. Das wird auch kein Fonds zur Privatisierung auffangen, dessen Wert nur eine Frage von Schönreden ist, weil niemand mehr Anlagen/Firmen/usw. in Griechenland kaufen wird, und so der Preisverfall von den jetzigen Wertangaben weiter zunimmt.

Aber auch das wird sich nicht viel auf die Kurse der Börsen auswirken. Die Anhebung des Finanzbedarfs auf jetzt gerechnete 86 Milliarden Euro sind genau so schon in den Märkten eingepreist wie die Feststellung, dass dieser Bedarf natürlich auch nicht reichen wird und schon bei den möglichen Verhandlungen weiter korrigiert werden muss. Das Einzige, was aber wirklich fehlt, ist eine realistische Einschätzung wie weit man die Einsparungen noch treiben kann, ohne sich selbst damit auf der anderen Seite nicht beim Wirtschaftsaufkommen so weit zu belügen, dass die Öffentlichkeit es merkt, dass je mehr eingespart wird, desto weniger kann durch dem Rest getragen werden.

Was aber noch längst nicht in den Märkten eingepreist ist, ist die Tatsache, dass ein geplanter Privatisierungsfond nur geplante Privatisierungen beinhaltet, die weder vom Preis noch vom Käuferinteresse geprägt sind. Um tatsächlich über 50 Milliarden Euro zu erzielen, müsste schon Atlantis zu Griechenland dazu zählen. Also steht jetzt eine Verhandlung an, die bei andauernder Wirtschaftsschwäche spätestens nach Ablauf der Tourismussaison den wirtschaftlichen Zusammenbruch erleben wird. Wenn nicht schon vorher, weil die Spätbucher ausbleiben. Von den Auswirkungen auf die nächste Saison ganz zu schweigen.

Das aber wird die Akteinmärkte in Deutschland nicht besonders interessieren. Da schon eher die Auswirkungen der Masenkredite auf die politische Stimmung der Steuerzahler. Da steckt viel verborgene Wut darin, die nicht lange beschwichtigt werden kann. Dieser Zündstoff kann gerade in Deutschland Auswirkungen auf die längerfristigen politischen Entwicklungen nehmen. Schematisch erleben wir das jetzt schon in Frankreich, wo Le Pen die ehemaligen gemäßigten Parteien ablößt. Nur in Frankreich fehlt dieser Entwicklung eine eigene wirtschaftiche Komponente, die aber in Deutschland vorhanden sein wird. Das wird sich zuerst auf den Bankensektor auswirken, wo erheblich mehr Absicherungen vorgelegt werden müssen. Die europaweite Haftung der Banken entfernt sich immer mehr, je mehr die EZB die Noteinlagen der griechsichen Banken erhöht.

Da die Regierungschefs noch tagen, werden die Atienmärkte noch abwarten.

Der Chartlord
 

14.07.15 08:58
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7523 Postings, 4974 Tage ChartlordHeute ist Dienstag

und wie erwartet bleiben auch heute die Banken in Griechenland geschlossen, nur dass auch jetzt schon feststeht, dass sie auch morgen geschlossen bleiben. Jetzt sind die Augen nach Athen gerichtet, wo bis morgen die Reformen beschlossen werden sollen. Nur zu dumm, dass damit auch die EZB keine neuen Gelder für die Banken bewilligt, die also frühestens Donnerstag öffnen werden, wenn neues Geld kommt.

Oder irre ich mich da ? Ist da nicht ein Denkfehler dabei ?

Ja, klar !

Frühestens Donnerstag werden die nationalen Parlamente zum Verhandlungsbeginn zustimmen, bei und eher Freitag. Und genau daran knüpft sich das Verhalten der EZB. Wenn also alle Parlamente bis Freitag abgestimmt haben sollten, so ist es Sonnabend, wo die Banken eh geschlossen bleiben, Sonntag auch. Dann aber ist wieder eine Woche um und es wird Montag, wo man mit Öffnung der Banken rechnen kann. Aber haben die bis dahin auch das Geld ? Natürlich nicht ! Die EZB müsste dazu die Obergrenze für Notkredite erweitern, das aber erfordert Sicherheiten der Banken, und genau die sind gerade Abgestuft worden, weil keine Werthaltigkeit vorhanden ist.

Nach den Bestimmungen dürfen Kredite an Banken ohne Sicherheiten nicht mehr vergeben werden. Da brennt die Hütte in Athen also mehr als bei den Staatsschulden. Da bietet sich nur eine Notfinanzierung der Notkredite an, für die man keine Sicherheiten bräuchte, weil das erst erfunden werden muss und das Thema Sicherheiten absichtlich weggelassen werden kann.

Merkwürdig nur, dass das Thema nicht auf die anderen europäischen Banken durchschlägt.
Hintergründig ist natürlich die Skepsis vorhanden, die aber durch das Spiel auf Zeit verdrängt wird. Noch regiert der Optimismus auch an den Aktienmärkten und die Erholung konnte gestern fortgesetzt werden. Für heute und morgen ist aber die Luft aus dem Anstieg raus und die Entscheidung des griechischen Parlaments muss abgewartet werden. Dazu wird der Dax eine Seitwärtsbewegung unter Einbeziehung der aktuellen Berichtszahlen einlegen. Ich erwarte eine Bandbreite von 11 400 bis 11 550, wobei neue Höchststände im Anstieg eher ausbleiben werden.

Dennoch kann man in solchen Zeiten keine verläßlichen Prognosen vornehmen. Zu sensibel reagiert der Markt derzeit auf die politischen Nachrichten. Fundamental muss ich Prof. Sinnlos mal recht geben, der schon jetzt klarstellt, dass es bei den 86 Milliarden nicht bleiben wird. Alle Berechnungen sind Luftschlösser, die nicht den aktuellen Zusammenbruch der Wirtschaft durch die geschlossenen Banken beinhalten.

Und die richtige Keule ist die nach dem Zusammenbruch ausbleibende wirtschaftliche Erholung. Im Zusammenbruch werden noch viel mehr Menschen ihre Arbeit verlieren als es jetzt der Fall ist. Aber die werden danach nicht wieder sofort eingestellt. Dazu ist der Umsatz in der Wirtschaft auf ein zu geringes Niveau gesunken. Ich rechne mit 200 bis 400 Mio. Euro, die alleine pro Monat ab sofort zusätzlich in der Staatskasse fehlen. Damit wären alle Polithonks ab Dezember wieder am Verhandlungstisch. Der Umstand, dass Deutschland eine Ausgabenreduzierung in die Reformen durchgesetzt hat, dürfte das ganze noch weiter verschlimmern, weil der Rest der noch laufenden Wirtschaft immer stärker vom Staatsanteil abhängig ist.

Solange jedoch die Weichen auf weitere Einigung gestellt bleiben, wird der Dax auch weiter ansteigen. Erstes Ziel liegt dann bei 11 880.

Der Chartlord

 

15.07.15 08:53
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7523 Postings, 4974 Tage ChartlordDas Licht am Ende des Tunnels

ist nicht das Ende des Tunnels sondern nur das beleuchtete Stop-Schild, das darauf hinweist, dass hier der Tunnel zu Ende ist, und das es nur eine Umkehr ohne Wendemöglichkeit gibt. Darauf hält Griechenland jetzt zu. Das neue Hilfsprogramm ist die Beleuchtung und die Reformen, über die heute abgestimmt werden soll, sind das Gaspedal. Aber noch ist man am Stop-Schild nicht angekommen.

Die Griechen kommen erst dort an, wenn sie merken, dass ihre Berechnungen, die sie für die Tragfähigkeit der beantragten Kredite eingereicht haben, nicht ausreichen. ausgehend von den Zahlen vor der Bankenschließung sollte zwar momentan eine geringe Rezession herrschen, die aber bis zum Ende der Laufzeit der Kredite auf einen Primärüberschuß von sage und schreibe 3,5% ansteigen soll. Das wird ein Satz mit "X", das wird nix. Durch die anhaltende Schließung der Banken ist weder der Tiefpunkt der Rezession erreicht noch eine wirtschaftliche Belebung in Sicht. Nach neuesten Zahlen, wird der Finanzbedarf ab sofort monatlich um 200 bis 400 Mio. Euro steigen. Wohlgemerkt steigen trotz Einsparungen und MwStE.

Das bedeutet, dass spätestens im November alle Polithonks wieder am Verhandlungstisch sitzen müssen.

Aber damit nicht genug. Durch die sinkende Wirtschaft werden auch die Banken nicht genügend Einnahmen vorweisen können um die Kredite der EZB abzudecken. Sicherheiten sind alle verwendet, bis auf die wertlosen griechischen Anleihen, die die EZB nicht annehmen darf. Damit stellt sich die viel schlimmere Frage :

Wer hilft den Banken ? Antwort : Niemand.

Anders als die spanischen Banken, die auch vor dem Kollaps standen, denen aber die Bürgschaft des Staates geholfen hatte, ist diese Möglichkeit für Geichenland nicht gegeben. Selbst wenn der ESM dem Staat helfen sollte, gehen die Banken den Bach runter und ziehen den Staat mit. Selbst eine Verstaatlichtlichung würde nür das Gegenteil bewirken, weil der Staat selbst mittellos ist.

So hat die heutige Abstimmung in Athen eigentlich gar keine Bedeutung. Die Märkte, die gestern wie ich erwartete in der genannten Range geblieben sind, werde auch heute stillhalten. Alarmsignale sollten die offenen Verhandlungen über die Zwischenfinanzierungen bis zum ESM und die mittellosen Banken geben, aber anscheinen will niemand das realisieren, dass es nichts nützen wird dem Staat einen Kredit zu geben, wenn die Banken zusammenbrechen. Von einer Öffnung ist da gar keine Rede mehr.

Die Folge ist jetzt ein Übergang der Akteinkurse in ein Siechtum auf gleichem Niveau. Denn sowohl die komische ESM-Einigung als auch die Schließung der Banken sind eingepreist, was aber zu einer Neutralisierung der politischen Nachrichten führt, die die Kurse sowohl nach oben wie nach unten ziehen und zerren, ohne dass sich eine Richtung durchsetzen wird. Kein Wunder beide Faktoren sind innerhalb der politischen Börse, die jetzt nachrichtengetrieben auf der Stelle tanzt. Vielleicht erweitert sich dabei die laufende Range von 11 400 bis 11 550 auf 11 400 bis 11 600.

Damit werden Aussagen zur Kursentwicklung im Dax immer weniger wahrscheinlich. Alles ist zugleich möglich, wird aber genauso zugleich unmöglich. Ohne neue Fakten wird sich daran nichts ändern.

Der Chartlord  

15.07.15 09:07

179 Postings, 4701 Tage FliesenlegerblnIst das von Dir ....

"Das Licht am Ende des Tunnels ist nicht das Ende des Tunnels sondern nur das beleuchtete Stop-Schild, das darauf hinweist, dass hier der Tunnel zu Ende ist, ....."

Sehr geil :-)
 

15.07.15 09:18

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordNatürlich

Dies ist mein Thread - hier ist alles von mir.

Der Chartlord  

16.07.15 08:56

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordDie Hürde wurde genommen

Allerdings nicht so, wie es beim Hürdenlauf vorgesehen ist, indem man darüber hinweg springt. Nein durch eine bestimmte Seitenansicht fand dieser Sprung neben der Hürde statt, und verzerrte die Perspektive so, dass es von weitem so aussieht als ob die Hürde tatsächlich übersprungen.

Die Hürde war die Abstimmung im griechischen Parlament, die ab sofort die Aktienmärkte auch die nächste Stufe im Wiederanstieg erklimmen lassen wird. Dieser Anstieg ist nicht vorgetäuscht sondern real. Er wird schon heute vom Handelsbeginn an vorgenommen und reicht im Dax bis 11 880. Ob das alles schon heute geschafft wird, ist zwar möglich aber eher unwahrscheinlich, da die Berichtssaison läuft und ab jetzt auch darauf reagiert wird. Damit werden Abstufungen/Höherstufungen auch in den Markt eingepreist und das ist bei kräftig steigenden Märkten nicht so leicht einzupreisen.

Daneben kündigt sich eine Neubewertung der Logistikbranche an, die im Verhältnis zu allen anderen Banchen höher bewertet wird.

Aber das wird den Griechen alles nichts nützen. Die Banken sind zu und bleiben es auch. Auch eine Zwischenfinanzierung ist nicht einmal in Aussicht, da für vorhandene Finanzmittel aus Töpfen der EU kommen sollen, für die die Nichteuroländer aber schon extreme Restriktionen angekündigt haben. Völlig ungelöst ist die Bankenliquidität. Die EZB darf bei der Mittelvergabe unter keinen Umständen die Bonität übergehen. Auch nicht in Notlagen. Damit erwarte ich ohne zusätzliche Maßnahmen außerhalb der Zuständigkeit der EZB eine unveränderte Höchstgrenze der Notkredite bei 89 Milliarden Euro sowie eine andauernde Schließung der Banken.

Das Problem der Banken ist aber mehrschichtig. Sobald die Banken wieder öffnen werden Massenabhebungen erfolgen. Diese werden wie ein Überdruckventil um so stärker, je länger die Schließung andauert. Das bedeutet, dass nicht nur für die bestehenden Verbindlichkeiten der Banken ein Ausgleich geschaffen werden muss, sondern ein noch viel größerer nach der Wiederöffnung. Gleichzeitig geht die Wirtschaft immer weiter den Bach runter und damit auch Umsätze und Einnahmen der Banken. Bleibt die Handlungsweise der EZB seriös, so ist bereits alles Pulver verschossen und zusätzliche Mittel müssen zur Bankenstützung aufgebracht werden. Der Staat kann und darf nicht eingreifen, also werden zwangsläufig die Anteilseigner zur Kasse geben.

Ohne die Stabilisierung der Banken und ihre Wiederöffnung ist kein wirtschaftlicher Fortschitt erzielbar.
Ich rede dabei noch nicht einmal von der Kreditvergabe bei Investitionen sondern von der einfachen Abwicklung von Geldgeschäften, wie zum Beispiel Überweisungen.

Ich rechne nicht damit, dass dieses Problem schnell gelößt werden kann, denn für Kapitalerweiterungen benötigt man den Aktienmarkt und der hat in Griechenland auch geschlossen. Aber eine Öffnung der Börse macht ohne die Öffnung der Banken wenig Sinn. Das wird aber die anderen Börsen in Europa nicht daran hindern anzusteigen. Auch wenn ich das nächste Ziel schon erwähnt habe, ist das natürlich nicht die Obergrenze. Tendenziell ist die Ausrichtung auf ein neues Allzeithoch im Dax ausgegeben, das allerdings von den Begleitumständen abhängt. Die beiden Wichtigsten sind die Griechenlandkrise und die Zinswende in den USA. Das eine muss beendet werden und das andere muss einsetzen.

Beides wird nicht in den Sommermonaten passieren. Von daher ist schon alleine von der Zeitschiene her mit Turbulenzen zu rechnen.

Der Chartlord  

17.07.15 08:47

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordStellt euch vor

es ist Montag und in Griechenland machen die Banken auf. Das könnte durchaus eintreten, aber an der Kapitalsperre würde sich natürlich nichts ändern. Etwa 900 Millionen Euro wird die EZB noch ins Feuer werfen um die Banken am Leben zu erhalten. Nur das reicht auch nicht sehr lange.

Angeblich sollen die Banken auf Herz und Nieren überprüft werden. Das halte ich für völligen Blödsinn. Stattdessen sollten lieber die Bankmanager auf Geschäftsfähigkeit überprüft werden. Es wurden Kredite vergeben, die Lichtjahre unter der Bonität der spanischen Zocker liegen. Da waren es völlig überteuerte Immobilien, die zumindest die Immobilie als Gegenwert hatten. Das geht in Griechenland wegen der fehlenden Katasterämter gar nicht.

Immerhin werden heute die Märkte durch die Abstimmung in Deutschland ein Stückchen mehr Sicherheit bekommen und das auch mit weiteren Kursanstiegen honorieren. Der Xetraschluß von Gestern lag ziemlich genau auf dem 61er Ret. vom Allzeithoch zum letzten Verlaufstief. Da aber noch die politische Börse andauert, sind reine technische Werte nur von untergeordneter Bedeutung. Dennoch ist auch jetzt schon der Eurowechselkurs zum Dollar in Stellung gegangen um einerseits den Griechenlandsog einzupreisen und um andererseits die bevorstehende Zinswende in den USA nicht zu verschlafen. Da wird die jetzige Kursschwäche schon vorausschauend genutzt.

Deswegen die Frage : Was wird sich ab Montag ändern ?

Sehr wenig bis gar nichts. Der Abwärtstrend der griechischen Wirtschaft wird fortgesetzt, weil nicht genügend Kapital im Umlauf ist. Die Aktienmärkte werden die Aufnahme von Verhandlungen zum ESM einpreisen und der Dax wird weiter ansteigen. Dabei wird heute durch den Wochenschluß schon der kommende Anstieg vorbereitet. Entweder auf der Stelle tretend abwarten, oder mit vermindertem Volumen leicht ansteigen, bis die Entscheidung des Bundestages feststeht. Dann könnte sogar schon heute ein Teil des Anstiegs vom kommenden Montag vorgezogen werden.

Der Dow liegt über 18 100, was momentan wenig zusagen hat, weil hier politische Börsen laufen, aber die Tendenz, dass innerhalb dieser politischen Börse der Zug bis ganz nach oben fahren soll, ist nicht zu übersehen. Sowohl 11 880 als auch 12 210 sind zwar Etappenziele aber keine Widerstandsmarken. Der nächste echte Widerstand ist das Allzeithoch. Da sehe ich kaum Möglichkeiten das im ersten Anlauf zu überwinden. Technisch hat sich seit dem Verlassen des Abwärtschart für den Dax noch kein neuer Kanal ausgebildet. Ein Rücksetzer von der jetzigen 61er Marke auf den alten Trendkanal und anschließend den weiteren Anstieg von dort halte ich zwar für möglich aber wegen des geringen Abstandes für unwahrscheinlich. Da ist das Aufwärtspotential größer und schneller abrufbar, weil im laufenden Anstieg noch keine technische Überhitzung vorliegt und Verkaufsabsichten nicht vor 12 000 bestehen.

Dafür ist das Volumen seit dem Tiefpunkt der Abwärtsstrecke zu groß und es sind zuviele, die den jetzigen Anstieg mitmachen. Damit aber gewinnt der Faktor "Gewinne laufen zu lassen" an Bedeutung.

Der Chartlord
 

20.07.15 08:59

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordKaum beachtet,

aber dennoch von enormer Bedeutung. Der Preisverfall des Rohöls. Die Einigung mit dem Iran konnte kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen als es der Fall ist. Sie mindert die Folgen der Griechenlandkrise für alle nicht-griechischen-Saaten, kurbelt die Weltwirtschaft an und besonders die Chancen der deutschen Wirtschaft steigen gerade von dort Aufträge zu erhalten.

Noch wirken in Deutschland die Ferien gegen den Benzinpreis, aber schon sehr bald wird eine Ölschwämme auch den Benzinpreis drücken. Damit verbessern sich die Wachstumsaussichten für das zweite Halbjahr. Und da das Fracking weiter läuft, wird sich das auch im ersten Halbjahr 2016 nicht ändern. Genau so wenig wie sich der wirtschaftliche Niedergang in Griechenland ändern wird. Der Tiefpunkt der Rezession ist noch lange nicht erreicht, auch wenn heute die Banken wieder öffnen. Die Beschränkungen bleiben erhalten und vermindern die Wirtschaft.

Ich habe viel über die Folgen gesehen, gehört oder gelesen, aber noch hat niemand über einen ganz entscheidenden Faktor geschrieben. Es ist die verminderte Erholung nach dem Erreichen der wirtschaftlichen Talfahrt. Je länger und je tiefer die Wirtschft jetzt fällt desto geringer wird der nachfolgende Aufschwung. Das Vertrauen in den Standort Griechenland ist verschwunden und wird nicht durch irgendwelche Stohfeuer von Wirtschaftsförderung wieder hergestellt. Die Wirtschaftskraft Griechenlands wird auf viele jahre nicht an den Wert vor der Schließung der Banken heran reichen. Einen zusätzlichen Schub nach unten gibt es, sobald eine endgültige Schließung einer oder mehrerer Banken erfolgt.

Aber das wird von den Märkten schon nicht mehr wahrgenommen, da alles jetzt eingepreist ist, und die Märkte die Griechenlandkrise wieder auspreisen müssen. Nach dem verhaltenen Wochenschluß am Freitag werden zumindest heute Vormittag die Käufer wieder auf der Matte stehen und trotz Ferien und Sommer das Börsenbarometer anheitzen. Die Entscheidung über den Verhandlungsbeginn der Eurostaaten über den ESM wird seine Wirkung ab sofort zeigen. Ein günstiger und von mir erwarteter Verlauf liegt im Übersteigen des Hochs der Vorwoche, das schon heute Vormittag erreicht werden dürfte. Danach gibt es mehrere Varianten, wovon ich die Seitwärtsbewegung auf diesem hohen Niveau und das Abwarten auf den Handelsbeginn der Amis für am Wahrscheinlichsten halte.

Steigen die Amis heute weiter, so wird auch der Dax heute noch weiter ansteigen. Sogar das nächste Etappenziel bie 11 880 ist heute noch machbar, aber eher unwahrscheinlich. Das ist aber auf dem Fahrplan dieser Woche enthalten. Aber auch das ist immer noch die Fortsetzung der politischen Börse.

Der Chartlord  

21.07.15 08:46

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordDer Trend während der Berichtssaison

Obwohl ich mit meiner Erwartung genau richtig gelegen habe, sehe ich im mauen Umsatz erste Anzeichen von vorsichtiger Bewertung, die von den Berichtszahlen herrührt. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil besteht darin, dass der Trend insgesamt länger andauern wird. Der Dax wird höher als erwartet ansteigen. Die Nachteile liegen im Verhalten der ganz kurzfristigen Käufer, die die Gewinne nicht mehr laufen lassen, sondern zum Handelsschluß sicherheitshalber mitnehmen.

Dadurch wird sich die Anstiegskurve des Dax abflachen. Gleichzeitig lässt sich das nächste Kursziel
bei 12 630 ausmachen. Dort wird man nicht in einem Rutsch landen, aber durch die flachere Kurve werden auch nicht viele Unterbrechungen notwendig sein. Intraday wurden gestern 11 800 erreicht, was den Weg direkt bis dorthin frei macht. Danach werden auch 11 880 schnell erreicht. Dann tritt die Zeitschiene auf den Plan, die zumindest eine technische Korrektur während der Berichtssaison verhindert bzw. verzögert.

Ab sofort beginnt auch der Ölpreis wieder stärkere Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zu nehmen, weil die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben worden sind und die bestehende Überproduktion jetzt richtig den Ölpreis so weit drücken wird, dass das auch an den Tankstellen ankommt. Selbst der Wechselkurs von 1,08 fällt nicht so schnell wie der Ölpreis und wird die Weltwirtschaft m zweiten Halbjahr 2015 ankurbeln. Diese Aussichten werden auch in die Kurse ab dem dritten Quartal einfließen, weil viele bereits mit noch weiter ansteigenden Benzinpreisen bis zum Jahresschluß gerechnet haben.

Daher ist meine grobe Einschätzung von der Zeitschiene her ein Anstieg des Dax bis zum Erreichen der nächsten Höchstmarke von wie gesagt 12 630 noch bis zum Verfallstag am 18.9.2015. Begleitende technische Korrekturen inbegriffen. Störfeuer von den ESM Verhandlungen erwarte ich nicht, da zum einen die Verhandlungen schwer sein werden und länger andauern werden als bislang erwartet, zum anderen kann fast jedes beliebige Resultat ausgehandelt werden, weil die Vorgaben ja eigentlich nicht Beststandteil der Kreditvereinbarung sind, sondern abseits davon als Einsparungen/Reformen geregelt werden.

Ein weiterer Faktor ist überhaupt noch nicht angesprochen worden. Es sind die Auswirkungen, die der weiter sinkende Benzinpreis in den USA auf die erwartete Zinswende hat. Sie wird nicht kommen, da ab sofort auch die Fed wie die EZB mit dem Rücken zur Wand steht und gegen eine drohende Deflation ankämpfen muss. Da besteht gar keine Möglichkeit an Zinserhöhungen zu denken.

Der Chartlord  

22.07.15 08:51

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordUnerwartetes Störfeuer

liegt weiter in der Luft und kommt von den Berichtszahlen der Amis. Microsoft, IBM und Apple und auch die meisten Technologiekonzerne melden schlechte Zahlen. Das drückt massiv auf die Kurse der Wall Street. Der Dax hat sich dem nicht entziehen können, wird aber nicht lange paralell dazu sinken. Schon bald werden die deutschen Werte bei weitem besser laufen. Eigentlich kein Wunder, denn gerade der Markt von Computern und Handys ist sehr endlich und ein hoher Sättigungsgrad bereits erreicht. Deswegen sind diese Aktien keine Investition mehr wert. Hier hat die Zukunft keine Zukunft, denn die Gegenwart ist der Wegweiser.

Für die Anleger ist die Entwicklung des Dax in den letzten beiden Tagen, die man nicht voneinander getrennt betrachten darf, eine klare Eintrübung der Rally. Chartlos erreichte der Dax die 11 800 und nahm von da an den Rückwärtsgang, der sich zusehends beschleunigte. Technisch ist das genau der Wert, der zwischen den möglichen Chartpunkten liegt, die als Rücksetzmarken fungiert hätten - nämlich 11 720 und 11 880. Dennoch kann man an den Umsatzzahlen deutlich erkennen, dass der Weg nach unten sehr begrenzt sein wird, weil zu wenige ihre Gewinne mitgenommen haben. Echte negative Berichte von Daxteilnehmern sind ausgeblieben und selbst SAP hattte nur neutrale Bewertungen.

Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird aber die Gegenwart gekauft wird, wird der Blick auf die deutschen Aktien nicht so sehr auf die laufenden Zahlen gerichtet sein, sondern verstärkt auf die Aussichten auf das zweite Halbjahr. Das zweite Quartal wird ansprechend verlaufen sein, so wie es auch das BIP ausweisen wird. Dagegen werden das dritte und das vierte Quartal stärker anziehen, vor allem weil der Benzinpreis gegen die Erwartungen sinken wird. Der Iran hat enormes wirtschaftliches Nachholbedürfnis, das auch bei sinkenden Ölpreisen nur über diese Schiene gedeckt werden kann.

Das wird auch die erwarteten Teuerungsraten weltweit nicht ansteigen lassen, und je nach Land sogar die Inflation senken. Für Deutschland bedeutet das, dass die gerade veröffentlichen Zahlen zum Vermögen der Bürger weiter ansteigen werden. Damit vergrößert sich das Volumen des inländischen Marktes in fast allen Bereichen. Selbst das frei werdende Kapital nach dem Fall des Betreuungsgeldes wird zusätzlich für Investitionen sorgen. Man darf schon jetzt auf das nächste Jahr verweisen, um die noch stärker werdenden Investitionen im Straßenbau zu benennen. Die kommenden Steuereinnahmen werden Jahreszeit üblich weiter ansteigen und die Steuerschätzungen ab September nach oben korrigert werden müssen.

In diesem Umfeld sind die mittelfristigen bis langfristigen Aussichten für die deutschen Aktien klar besser als für amerikanische Werte. Und diese Aussichten gilt es jetzt einzupreisen. Dazu sind genügend Werte im Dax vorhanden, die unter diese Betrachtung fallen. Nicht dazu gehören jedoch alle Finanztitel. Hier werden die illegalen Geschäfte noch lange für lange Gesichter sorgen. Dazu werden sich auch Kapitalerhöhungen nicht vermeiden lassen.

Der Chartlord  

23.07.15 08:48

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordNachwirkungen von Vorgestern

Intraday blieb der Dax recht lustlos und vor allem umsatzlos.
Daran konnten auch die Amis nichts ändern.
Ich bin gespannt, ob die Abstimmung in Athen daran etwas ändern wird.
Zumindest vormitags sollte sich der Dax aufwärts bewegen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich heute Anschlußkäufe einstellen. Wenn ja so hängt vieles davon ab, ob der Tagesschluß über dem gestrigen Verlaufshoch bleibt, denn erst damit würde es sich der Index überlegen, ob er die Korrektur noch länger fortsetzt. Falls keine Anschlußkäufe eintrudeln, so geht er Dax vorerst noch tiefer. Dann ist wenigstens diese Woche nicht mit ansteigenden Kursen zu rechnen.

Technisch ist nach unten keine echte Unterstützung vor 11 120 zu sehen, aber so weit wird es nicht weiter nach unten gehen. Dafür wird schon der heutige Vormittag sorgen, der auch im Falle der fehlenden Anschlußkäufe den Weg nach unten bremst. Dann würde ich Kurse von unter 11 400 als die Region der beginnenden Nachkäufe ausmachen.

Allerdings sind die Zahlen der laufenden Berichtssaison in den USA alles andere als erfreulich. Das Störfeuer von Vorgestern ist noch längst nicht vorüber und die Wall Street wird eher hindern als fördern. Wenigstens bleibt der Eurowechselkurs bei deutlich unter 1,10. Das wird die Exportaussichten in Deutschland verbessern, und schon die Stärke der Daxteilnehmer ist jetzt in der Lage die schlechten Aussichten der Amis nicht mitzumachen.

Heute werden die Vorgaben für das Wochenende geschaffen, die morgen zusätzlich vom Beginn der Verhandlungen mit der griechischen Regierung beflügelt werden sollten. Dazu wäre ein günstiger Schlußkurs im Xetra bei über 11 625.

Der Chartlord  

24.07.15 08:54

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordSchleichend abwärts

Auch gestern konnte der Dax nichts richtig bewegen. Zu aussagelos ging der Index nach unten. Zu wenige sind bereit im Aufwärtstrend die Positionen abzugeben, die sie mühsam oder glücklich erworben haben. Die Börse handelt die Zukunft, die keiner für ein Linsengericht der Gegenwart hergeben will. Zumindest nicht in Deutschland, wo der Ölpreis die Richtung der Wirtschaft angibt, die nicht mehr von der Industrie getragen oder dominiert wird. Nein, hier regiert der Konsum. Und er ist stark am expandieren.

Da will keiner seine Positionen verlassen, zumal nächste Woche die nächsten Zahlen der Gesamtwirtschaft in Deutschland bekannt gegeben werden. Beschäftigung wird zu nehmen und die Steuereinnahmen entsprechend auch. Diese Aussichten werden von den Anlegern in eine vorgezogene Herbstrally übernommen, die nach der aktuellen Korrektur, die ihren Namen nicht verdient, sofort beginnt. Auf der Zeitschiene kann das bis zum Verfallstag am 18.9. gut passen. Je nach heutigem Schlußstand kann der Tiefpunkt der Korrektur schon heute spätestens aber in der nächsten Woche erreicht sein. Genaue Werte sind nicht erkennbar nur Tendenzen, die grobe Bereiche anpeilen.

Einen davon hatte ich gestern schon genannt, das ist der Bereich direkt unter 11 400, wo die Nachkäufer auf den Plan kommen. Da jedoch das Volumen nicht annähernd für eine echte Korrektur groß genug ist, ist auch nicht annähernd klar, wann das Ende erreicht sein wird. Da kann es auch zum nächsten Bereich abwärts gehen, der bei 11 320 liegt. Allerdings je tiefer der Dax rutscht bei so geringen Umsätzen, desto schneller und plötzlicher erfolgt der Anstieg. Das kann auch direkt intraday der Fall sein. Die großen Anleger handeln viel stärker volumenabhängig und sind meiner Meinung nach schon die ganze Zeit in Wartestellung nur um die benötigten Volumina für den nächsten Anstieg zu erhalten. Denn sie wollen natürlich nicht diejenigen sein, die selbst das Feuer eröffnen, in dessen Kugelhagel die Börse explodiert. Da müssen genügend Verkäufer vorhanden sein um das beabsichtige Volumen zu bekommen.

Für heute gehe ich davon aus, dass die 11 400 zumindest einmal getestet werden. Druck von der Währungsseite ist auch nicht vorhanden, so dass der leicht fallende Abwärtstrend mit ins Wochenende genommen wird. Ab Montag wird sich auch die politische Börse verabschieden, zumindest solange wie die Verhandlungen mit Griechenland andauern. Auch das wird dann noch eingepreist werden.

Der Chartlord  

27.07.15 09:04

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordViel zu tief

Es sollte schon am Freitag abwärts gehen, aber nicht so. Vormittags mit leicht geringeren Kursen jedoch mit minimalen Umsätzen. Dann am Nachmittag plötzlich einbrechend mit normalen Umsätzen. Das ist nicht gesund. Eine Korrektur ist nur dann nachhaltig, wenn zu den fallenden Kursen auch die Umsätze stimmen. Aber genau das hat immer noch gefehlt. Es muss also einen außerbörslichen Grund haben, warum die Umsätze nicht dem Kurs entsprechend mitziehen.

Ich habe am Wochenende hin und her gegrübelt, Nachrichten gelesen, Analysen verfolgt, aber keine direkte Ursache ist erkennbar. Bis ich auf die neuesten Zahlen der griechischen Wirtschaft gestoßen bin. Ich habe nur grob nachgerechnet und diese Zahlen mit einer positiven Tendenz versehen (also den Trend umgekehrt) und für die beabsichtigte Dauer des ESM hochgerechnet. Das Ergebnis ist brutal. Selbst unter diesen, nicht vorhandenen positiven Einflüssen würde keine Tragfähigkeit der beantragten Kredite bestehen. Selbst unter günstigsten Umständen würde das Wirtschaftswachstum auf höchstens minus 0,5% "ansteigen".

Ist der Markt dabei ein Scheitern der Verhandlungen wegen wirtschaftlicher Untragbarkeit einzupreisen ?

Vom Zeitablauf her sollen die Verhandlungen bis zum 18.8. abgeschlossen sein. Das ist der Zeitpunkt bis zu dem allermindest der derzeitige Niedergang andaurt. Frühestens danach kann die Wirtschaft wieder wachsen. Nur heisst das nicht, dass automatisch anstelle von minus 3,8% Wachstum ein plus entsteht. Das geht nur ganz langsam und muss vor allem zuerst den Negativtrend anhalten. Man muss kein Wirtschaftsfachmann sein um das zu sehen.

Dann aber ist der Grexit, der gerade ausgepreist werden sollte/worden ist sofort wieder in die Märkte einzupreisen. Und zwar durch die laufende Zwischenfinanzierung und die Überweisung der letzten Raten als geordneter Grexit, der klar geplant und wirtschaftlich unterstützt die Griechen nicht den Abgrund hinunterstürzen lässt, sondern zumindest theoretisch die Regeneration in einer anderen Währung ermöglicht.

Für den Dax bedeutet das leider die zumindest vorläufige Rückkehr in den fallenden Kanal. Ich hatte als Marken für die noch ausstehende Korrektur bisher 11 400 und 11 320 angegeben. Jetzt rücken die 11 200 und vor allem die 11 050 ins Visier. Rein technisch würden die 11 200 das 61er Retracement des letzten Anstiegs sein, aber das würde die Entpolitisierung der Börse vorausetzen, die aber nicht möglich ist.  
Die Börse hat sowohl die Bedrohung durch einen Grexit, als auch die vorläufige Beseitigung dieser Drohung eingepreist. Und genau da sind die fehlenden Volumina zu suchen. Zuviele haben bei den schwachen Kursen unter 11 000 gekauft, die jetzt nicht mehr bereit sind zu verkaufen und andererseits nicht mehr kaufen wollen oder können.

Auf einen Markt zu hoffen, der mit verminderten Umsätzen eine unverminderte technische Korrektur abliefern soll, ist sehr vermessen, da jede Korrektur die Summe von Kursen und der dazu gehörien Anzahl von Aktien besteht. Es recht da nicht aus, wenn mal eine Aktie zum passend tiefen Wert gehandelt wird, der dann das Retracement ausmachen soll. Das wird auch nicht von der Stimmungslage getragen, die jetzt irgendwelche Ängste einpreist.

Damit werden wir auch in dieser Woche keine Erholung sehen. Die beiden oben genannten Marken - zumindest die 11 200 - werden zügig angegangen.

Der Chartlord  

28.07.15 08:49

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordKeine langen Faxen

Ich hatte ja erwartet, dass sich der Dax nicht lange bitten lassen wird und die 11 200 angehen wird, aber dass er auch sofort die 11 050 nimmt, haben wir der Börse in Shanghai zu verdanken, die mit ihren 8% minus alle ganz schön mitgezogen hat. Damit sind vorerst alle technischen Ziele im Dax abgearbeitet. Intraday können zwar noch tiefere Kurse vorkommen, aber zum Tagesschluß sollen zumindest heute die 11 050 halten. Technische Gegenbewegungen bis 11 200 inclusive, wobei die größte Wahrscheinlichkeit heute auf der Stelle treten lautet. Damit wird der Dax seine zu schnelle Abwärtsbewegung seitwärts auspendeln und gleichzeitig mit einem Auge weiter nach China schielen, ob von dort weitere Abschläge ihre Wirkung auf den Dax entfalten.

Das Volumen war gestern größer als in den letzten Tagen und sollte sowohl den Tiefpunkt der Abwärtsstrecke als auch das Ende der Verkaufsabsichten sein. Denn anders als in China, wo echte Weltuntergangsstimmung nach fundamentalen Einbrüchen im Wachstum der Blase ein Ende setzen, bleibt hier alles auf Aufschwung, der entsprechend schon in der Stimmungslage angekommen ist (siehe zum Beispiel ifo-Index). Das aber wiederum hat eine gewisse Sogwirkung auf die Chinesen, die wegen der eigenen Schwäche, wegen der bevorstehenden Zinswende in den USA und wegen der Fortsetzung der EZB-Aufkäufe die asiatischen Börsen verlassen werden und nach Europa - vor allem nach Deutschland wechseln werden.

Ob das schon zum nächsten Monatsanfang der Fall sein wird oder erst nach den Sommerferien ab September kann man jetzt noch nicht sagen, da der Fall der chinesischen Börsen noch andauert. Vor einem Wechsel müssten die Positionen dort erst bereinigt werden. Dann aber sehe ich nicht nur die deutschen Anleihen sondern auch zunehmend die deutschen Aktien als sicheren Hafen für viele ganz Große an. Dann wird der Euro die Daxwerte im Verhältnis zu anderen Börsen in die Übergewichtung treiben. Dennoch warne ich nach wie vor die Zinswende in den USA als gegeben anzusehen. Auch die Fed wird niemals ohne Not die Zinsen erhöhen, wenn der Abstand zu den gewünschen 2% Teuerungsrate (wie beim Euro) noch zu weit entfernt ist. Hier ist in den Märkten zuviel Wunschdenken, das zu weit von der realen Teuerungsrate entfernt ist.

Alleine die Wirkung der Aufhebung des Embargos gegen den Iran muss nicht nur abgewartet werden sondern auch von längerer Dauer sein als viele das erwarten. Ich sage nur nächste Station des Ölpreises 40 Dollar - allles einsteigen, die Türen schließen und festhalten. Der freie Fall geht weiter.

Der Chartlord  

29.07.15 08:52

7523 Postings, 4974 Tage ChartlordGenau auf Kurs

Und dabei auch mit vernünftigen Umsätzen. Intraday dachte ich, dass es sogar für eine weile danach aussah als ob der Dax sogar die 11 200 dauerhaft übersteigt, aber nach hinten raus haben die Chinesen geholfen meine Prognose zu erfüllen. Noch sind nicht alle Basenreste weggewischt und noch hat auch die chinesische Notenbank nicht alle Sorgen aufgekauft, aber das Anzeichen und die Vorgabe für heute deuten auf Stabilisierung und das Ende der verkaufswelle in China hin.

Das wird auch entrsprechend heute vom Dax widergespiegelt. Wir werden eine geringere Handelsrange erleben, die heute aber im Gegensatz zu gestern gute Chancen besitzt die 11 200 in den Handelsschluß zu übernehmen. Das passt auch zur gegenwärtigen Ausbildung eines neuen ansteigenden Chartkanals im Dax. Technisch ist genügend Luft geschaffen worden, die jetzt auch von guten Quartalszahlen für weitere Kursgewinne sorgen werden. Als Variante habe ich angegeben, dass wir diese Woche keine steigenden Kurse erleben werden. Soweit liege ich damit richtig, jedoch ging ich bei dieser Erwartung davon aus, dass der Kursrutsch unter die 11 200 nicht auch gleich die 11 050 erreicht. Das hat die Möglichkeit einer beschleunigten Zeitschiene eröffnet, die schon eventuell heute aber eher morgen die steigenden Kurse wieder auf der Tafel erscheinen lässt.

Das Fehlen eines Sell-offs ist nach wie vor ein Anzeichen für eine nur kleine Pause im steigenden Markt.

Sowohl von der Stimmungslage als auch von den Wirtschaftsdaten ist mit einer positiven Entwicklung zu rechnen, die der Markt als Ausgangspunkt jetzt für das zweite Halbjahr markieren wird. Dann aber wäre das das letzte Mal für lange Zeit, dass der Dax nahe an der 11 000 lag. Dann würden wieder "normale" Einflüsse das Geschehen regieren und das wäre vor allem der unverminderte Aufkauf durch die EZB, die jetzt wegen des Eingriffs der chinesischen Notenbank eine zusätzliche Qualität besitzt. Eine Stärkung in der Schwächung des Euro. Der sichere Hafen in deutschen Wertpapieren würde trotz der Wechselkursschwäche weiter ausgebaut und, wie ich schon erwähnte, auch immer mehr die deutschen Aktien einschließen.

Damit liegt die Agenda für den Dax im zweiten Halbjahr auf fundamentales Wachstum, das von der Währungsseite zusätzlich angerieben wird. Es werden die USA (Zinsängste) und China (zerplatze Blase) sein, die das ankurbeln. Langsam aber stetig. Und die zweite Blase in China kommt erst noch an die Reihe. Das ist der Immobilienmarkt.

Der Chartlord  

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